In Italien ist er der Superstar schlechthin, bei uns kennt man ihn vor allem wegen seines Welthits „Azzurro“ – mit schmissigen Rock’n Roll-Nummern, humorvollen Leinwandrollen und unterhaltsamen Fernsehshows begeistert Adriano Celentano seit mehr als fünf Jahrzehnten sein Publikum. Der Mailänder mit süditalienischen Wurzeln nimmt kein Blatt vor den Mund, kritisiert immer wieder soziale Missstände und erhebt sich gegen die desaströse Kultur- und Medienpolitik seines Heimatlandes
Adriano Celentano kommt am 6. Januar 1938 in Mailand zur Welt – seine Eltern stammen aus der Provinz Foggia im süditalienischen Apulien. Bereits nach der fünften Klasse verlässt er die Schule und absolviert eine Lehre als Uhrmacher. Nach Auftritten als Komiker und Imitator in diversen Mailänder Kabarett-Clubs gründet er 1956 die Band „Rocky Boys“ und startet im Folgejahr auf einem Festival in Mailand mit dem Titel „Ciao ti dirò“ seine Solokarriere als Sänger. Einen seiner ersten Auftritte hat Adriano Celentano neben Marcello Mastroianni und Anita Ekberg in Federico Fellinis Kultfilm „La Dolce Vita“ („Das süße Leben“, 1960), wo er seine Rock’n-Roll-Nummer „Il tuo bacio è come un rock“ zum Besten gibt.
1968 wird Adriano Celentano mit dem von Paolo Conte geschriebenen Titel „Azzurro“ auch in Deutschland bekannt – das Lied avanciert im Laufe der Jahre zur inoffiziellen italienischen Nationalhymne. 1970 gewinnt Adriano Celentano beim „San Remo Festival“ zusammen mit seiner Frau Claudia Mori mit dem Titel „Chi non lamora non fa l`amore“ den ersten Platz. In den folgenden Jahren kann man Adriano Celentano – vorwiegend in komischen Rollen – auch in zahlreichen Spielfilmproduktionen sehen. Zu seinen größten Erfolgen gehören „Bluff storia di truffe e di imbroglioni“ („Der große Bluff“, 1976) neben Anthony Quinn, „Il bisbetico domato“ („Der gezähmte Widerspenstige“, 1980) mit Ornella Muti, „Innamorato pazzo“ („Gib dem Affen Zucker“, 1981) und „Il Burbero“ („Der Brummbär“, 1987).
1987 moderiert Adriano Celentano die quotenstarke Samstagabendsendung „Fantastico“, durch die er mit provokanten Auftritten in der öffentlichen Diskussion steht. Ab den neunziger Jahren wird es dann ruhiger um ihn – neben weniger skandalträchtigen Fernsehsendungen begibt sich der Künstler vermehrt auf die Bühne. 1997 nimmt er mit der Sängerin Mina ein Album auf, 1999 folgt das Album „Io non so parlar d’amore“ und 2000 „Esco di rado e parlo ancora meno“. Auch seine Fernsehsendung „Francamente me ne infischio“ („Ehrlich, es ist mir schnurzegal“) sorgt erneut für hohe Einschaltquoten. 2003 veröffentlicht der Sänger das „Best Of“-Album „Tutto le volte che Celentano e stato 1“ mit Hits aus all seinen Karrierejahren.
2005 kehrt der mittlerweile siebenundsechzigjährige Adriano Celentano ins Rampenlicht zurück – in der TV-Show „Rockpolitik“ rechnet er mit Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi und dessen Versuchen, Presse und Kulturschaffende einzuschüchtern, ab. Im selben Jahr erscheint sein Studioalbum „Ce sempre un motivo“, 2006 kommt eine Sammlung auf drei CDs mit dem Titel „Unicamente Celentano“ und einem Duett mit Paul Anka und 2007 das Album „Dormi amore la situazione non a buona“ heraus.
Adriano Celentano verkauft alleine in seinem Heimatland an die hundertfünfzig Millionen Alben. Seit 1966 ist er mit der Schauspielerin und Sängerin Claudia Mori verheiratet – sie haben die Töchter Rosalinda und Rosita sowie Sohn Giacomo.