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Barack Obama

Obwohl er zur schwarzen Minorität und nicht zur amerikanischen Oberschicht gehört, gelingt ihm bis zum mächtigsten Mann der Welt eine beispielhafte Karriere – für viele Amerikaner verkörpert sein Lebenslauf die Verwirklichung des amerikanischen Traums. Nach den dunklen Jahren der Bush-Regierung wird Barack Obama wie ein Messias gefeiert, als charismatischer Demokrat avanciert er schon bald zu einem der populärsten Präsidenten der USA

Barack Hussein Obama II wird am 4. August 1961 in Honolulu im US-Bundesstaat Hawaii als Sohn des Kenianers Barack Hussein Obama Senior und der aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas stammenden Stanley Ann Dunham geboren – seine Eltern lernen sich als Studenten kennen und heiraten in Hawaii, als in anderen Teilen der USA Ehen zwischen Schwarzen und Weißen verboten sind. Seine Mutter hat europäische Vorfahren und sein Vater gehört der afrikanischen Ethnie der Luo an.

1964 lassen sich Barack Obamas Eltern scheiden – als Zehnjähriger sieht er seinen Vater zum letzten Mal. Väterlicherseits hat er drei ältere und drei jüngere Halbbrüder sowie eine Halbschwester. Nachdem die Mutter einen Indonesier heiratet, zieht sie mit Barack Obama ins indonesische Jakarta, wo er eine staatliche, multireligiöse Schule besucht. 1971 kehrt er nach Hawaii zurück, wo er bei seinen Großeltern lebt und 1979 die High-School abschließt. In jener Zeit kommt „Barry“ – wie er von Freunden genannt wird – laut eigenen Aussagen öfters mit Drogen in Kontakt.

Ab 1979 studiert Barack Obama zwei Jahre lang am Occidental College in Los Angeles und weitere zwei Jahre an der Columbia University in New York City. Nach seinem Bachelor-Abschluss 1983 in Politikwissenschaft arbeitet er ein Jahr lang für ein Wirtschaftsberatungsunternehmen in New York. 1985 zieht er nach Chicago, wo er für eine gemeinnützige Organisation, die Einwohner armer Stadtviertel unterstützt, tätig ist. Nach weiteren drei Jahren des Studiums der Rechtswissenschaft an der Harvard Law School wird er dort als erster Afroamerikaner Herausgeber der Fachzeitschrift Harvard Law Review. 1991 schließt er sein Studium mit der Gesamtbewertung „Magna cum laude“ ab.

1992 kehrt Barack Obama nach Chicago zurück und wird mit einer Kampagne für die Wählerregistrierung afroamerikanischer Bürger für die Wahl Bill Clintons zum US-Präsidenten erstmals poltisch aktiv. Im selben Jahr wird er Mitglied der Demokratischen Partei, ab 1997 ist er Mitglied im Senat von Illinois und von 2005 bis 2008 gehört er als Junior Senator für diesen US-Bundesstaat dem US-amerikanischen Senat an. In jener Zeit engagiert er sich für bedürftige Arbeiterfamilien und Menschen ohne Krankenversicherung, auch setzt er eine Erhöhung der Mittel zur AIDS-Prävention durch und unterstützt Organisationen für Schwule und Lesben.

Als erfolgreichster politische Aufsteiger der Demokraten und möglicher künftiger Bewerber um das US-Präsidentenamt gilt Barack Obama schon bald als neuer Star seiner Partei – nach einem zermürbenden Zweikampf mit seiner Rivalin Hillary Clinton wird Barack Obama 2008 offizieller Kandidat der Demokratischen Partei für das Amt des US-Präsidenten. 2009 setzt er sich – nicht zuletzt durch die Stimmen der Frauen, Schwarzen und Homosexuellen – gegen seinen republikanischen Konkurrenten, dem zweiundsiebzigjährigen Vietnam-Veteranen John McCain, durch. Aus dem Wahlkampf bleibt vor allen Dingen ein Slogan hängen: „Yes, we can!“.

Mit seiner Wahl zum vierundvierzigsten Präsidenten der USA schreibt Barack Obama als erster Schwarzer in diesem Amt Geschichte, an der Vereidigungszeremonie nehmen mehr als zwei Millionen Amerikaner teil – noch im selben Jahr wird Barack Obama für seine Bemühungen in der Völkerverständigung mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

In seiner ersten Amtszeit gewinnt Barack Obama vor allem in Europa enorme Popularität – hauptsächlich die Deutschen, denen sein Vorgänger George W. Bush stets zu amerikanisch war, feiern den jungen und charismatischen Barack Obama wie einen Erlöser, auch weil er in einer seiner ersten Amtshandlungen den umstrittenen Irak-Krieg für beendet erklärt. In den USA gelingt es Barack Obama jedoch nicht, Wahlversprechen wie die Schließung des kubanischen Gefangenenlagers Guantanamo, die Verringerung der Arbeitslosigkeit oder ein allgemeiner wirtschaftlicher Aufschwung einzulösen.

Bereits als Präsidentschaftskandidat versuchen Barack Obamas Gegner, ihn mit Verweis auf seinen zweiten Vornamen „Hussein“ als heimlichen Muslim darzustellen – unter anderem verbreiten sie das Gerücht, er habe als Kind in Indonesien eine strikt muslimische Schule besucht. Auch wird von konservativen Amerikanern – besonders innerhalb des „Bible-Belts“ – immer wieder sein Patriotismus und seine Kirchentreue angezweifelt.

2012 wird Barack Obama nach einem mit rund drei Milliarden US-Dollar teuersten Wahlkampf der US-Geschichte für eine zweite Amtsperiode wiedergewählt. In dieser Zeit setzt er gegen große Widerstände eines seiner Wahlversprechen durch – eine Krankenversicherung für jeden US-Bürger („Obamacare“).

Gegen Ende seiner Amtszeit beginnt die Popularität von Barack Obama nicht nur in den USA zu sinken – von der Aufbruchstimmung der Anfangsjahre ist nichts mehr zu spüren. Kritiker bemängeln seine zunehmende Steuerlosigkeit, er kümmere sich nicht um Details seiner Politik, hege Misstrauen gegenüber der Wirtschaft, gelte gegenüber Parteifreunden als distanziert und unnahbar und schöpfe sein politisches Potential nur ungenügend aus.

1988 lernt Barack Obama seine spätere Frau Michelle Robinson kennen, die ebenfalls an der Harvard Law School studiert. Nach Beendigung des Studiums absolviert er ein Praktikum in der Anwalts-Kanzlei, in der Michelle bereits als Anwältin arbeitet. 1992 heiraten beide – gemeinsam haben sie die Töchter Malia Ann und Natasha.

2008 und 2012 wird Barack Obama vom amerikanischen Time-Magazin zur Person des Jahres gewählt. Zahlreiche amerikanische Hochschulen verleihen ihm die Ehrendoktorwürde, 2013 wird er als erster amtierender US-Präsident vom israelischen Staatspräsidenten Schimon Peres mit der höchsten zivilen Auszeichnung Israels – der „Presidential Medal Of Distinction“ – geehrt.