Während sie für ihre fünf Oktaven umfassende Stimme rund um den Globus verehrt wird, bezeichnen Kritikern sie schon mal als „Hohepriesterin des Schmalzes – Céline Dion gewinnt den Eurovision Song Contest, erklimmt mit dem Filmsong „My Heart Will Go On“ den Pop-Olymp und ist mit mehr als zweihundert Millionen verkauften Tonträgern eine der erfolgreichsten Sängerinnen der vergangenen Jahrzehnte
Céline Marie Claudette Dion wird am 30. März 1968 in Charlemagne in der franko-kanadischen Provinz Québec als jüngstes von vierzehn Geschwistern geboren. Als Tochter von Adhémar Dion und Thérèse Tanguay wächst sie in ärmlichen Umständen auf – ihr Vater ist ein Waldarbeiter, der sich später mit einem kleinen Hotel selbständig macht. Céline Dion zeichnet sich bereits im Kindesalter durch ihre ausdrucksstarke und kraftvolle Stimme aus – 1980 komponieren ihre Mutter und ihr Bruder für sie das Lied „Ce n’était qu’un rêve“ und schicken es an den Manager René Angélil, der daraufhin sein Haus verpfändet, um ihre erste Schallplatte „La voix du bon dieu“ zu finanzieren.
1982 nimmt Céline Dion für Frankreich am World Popular Song Festival in Tokio teil, gewinnt mit dem Titel „Tellement j’ai d’amour pour toi“ in der Kategorie „Best Song Award“ und wird so auch einer breiteren Öffentlichkeit außerhalb Kanadas bekannt. Als erste kanadische Künstlerin überhaupt erhält die Sängerin in Frankreich für den Song „D’amour ou d’amitié“ eine „Goldene Schallplatte“. 1987 wird ihr Album „Incognito“ in Kanada mit Doppelplatin ausgezeichnet – es verkauft sich weltweit 1,5 Millionen.
Mit dem Titel „Ne partez pas sans moi“ gewinnt Céline Dion 1988 für die Schweiz den Eurovision Song Contes – bis heute handelt es sich nach „Waterloo“ von „Abba“ und „Hold Me Now“ von Johnny Logan um den kommerziell erfolgreichsten Siegertitel. Ende der achtziger Jahre ist Céline Dion in Kanada und Frankreich bereits eine erfolgreiche Sängerin – in den USA kennt sie hingegen kaum jemand, was vor allem daran liegt, dass die Kanadierin bisher nur französischsprachige Alben veröffentlicht hat. 1990 spielt Céline Dion ihr erstes englischsprachiges Album ein und hat mit „Where Does My Heart Beat Now“ auf Anhieb einen Top-Hit in den USA.
Der große Durchbruch zum Weltstar gelingt Céline Dion dann mit dem Nachfolgealbum „Celine Dion“ und der Single „Beauty And The Beast“ zum gleichnamigen Disney-Film, für den sie mit einem „Oscar“ für den „Besten Filmsong“ ausgezeichnet wird. 1993 folgt das Album „The Colour Of My Love“ – das Album mit der Coverversion „The Power Of Love“ von Jennifer Rush führt fünf Wochen lang die britischen Charts an und der Hit „Think Twice“ gerät zur meist verkauften Single einer Solokünstlerin in der Geschichte der britischen Musikindustrie. 1995 erscheint das französischsprachige Album „D’eux“ und 1996 das Album „Falling Into You“ mit der Coverversion „All By Myself“ von Eric Carmen und den erfolgreichen Balladen „Because You Loved Me“ und „It’s All Coming Back To Me Now“. 1996 singt Céline Dion bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Atlanta den Song „The Power Of The Dream“.
1997 veröffentlicht Céline Dion das Album „Let’s Talk About Love“ mit den Duetten „Tell Him“ mit Barbra Streisand und „I Hate You Then I Love You“ mit Luciano Pavarotti, dem von den „Bee Gees“ produzierten „Immortality“ sowie dem größten Hit ihrer Karriere – „My Heart Will Go On“ aus dem Kino-Blockbuster „Titanic“. Der Song avanciert in zahlreichen Ländern zum erfolgreichsten Titel des Jahres und beschert der Sängerin 1997 einen zweiten „Oscar“. 1999 erscheint mit „All The Way – A Decade Of Song“ die erste Kompilation englischsprachiger Hits von Céline Dion – der gleichnamige Titelsong wird erneut ein großer Erfolg.
Mit Beginn des neuen Jahrhunderts wird es ruhiger um Céline Dion – die Sängerin nimmt sich eine längere Auszeit. 2002 erscheint das Album „A New Day Has Come“ mit den erfolgreichen Single-Auskopplungen „A New Day Has Come“ und „I’m Alive“. 2003 veröffentlicht Céline Dion das Album „One Heart“, 2004 „Miracle“ und 2007 „Taking Chances“ – sie kann damit jedoch nicht mehr an ihre großen Erfolge der neunziger Jahre anknüpfen.
Von 2003 bis 2014 tritt Céline Dion mit einer vierjährigen Unterbrechung im Hotel Caesars Palace in Las Vegas auf.
Im Laufe ihrer Karriere erhält Céline Dion zahlreiche Auszeichnungen – mehrmals den kanadischen „Felix“, fünf „Grammys“, „Golden Globes“, „Junos“, neun „World Music Awards“, „Billboard Award“ und den „American Music Award“. Auch wird sie 2004 mit dem „Diamond Award“ des „World Music Awards“ ausgezeichnet. 2008 wird Céline Dion an der Universität Laval der „Ehrendoktor der Musik“ verliehen, im selben Jahr schlägt man sie in Frankreich zum „Ritter der Ehrenlegion“.
Von 1994 bis zu dessen Tod 2016 ist Céline Dion mit ihrem Manager René Angélil verheiratet. Gemeinsam haben sie drei Kinder – Sohn René Charles und die Zwillinge Nelson und Eddie.