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Elizabeth Taylor

Sie ist einer der größten Stars, den Hollywood hervorbringt und gilt jahrelang als schönste Frau der Welt – mit ihren zahlreichen Ehen und diversen Abstürzen ist Elizabeth Taylor Stammgast in den Klatschblättern, ihre Berühmtheit nutzt sie für reichhaltiges soziales Engagement und gilt bereits zu Lebzeiten als eine der bedeutendsten Filmlegenden aller Zeiten

Elizabeth „Liz“ Rosemond Taylor wird am 27. Februar 1932 im Londoner Stadtteil Hampstead als Tochter des Kunsthändlers Francis Lenn Taylor und der Schauspielerin Sara Viola Taylor geboren. Sie wächst mit ihrem Bruder in der gehobenen Londoner Mittelschicht auf und nimmt schon als Kind Reit- und Ballettunterricht.

Von 1937 an besucht Elizabeth Taylor die private Byron House School im Londoner Stadtteil Highgate – kurz nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges geht die Familie wegen der deutschen Luftangriffe auf die britische Hauptstadt in die USA und lässt sich in Kalifornien nieder.

Bereits als Neunjährige wirkt Elizabeth Taylor in der Filmkomödie „There’s One Born Every Minute“ (1942) mit und nach einer überzeugenden Darstellung in „Lassie Come Home“ („Heimweh“, 1942) erhält sie einen siebenjährigen Filmvertrag. Danach sieht man sie zunächst in einigen kleineren Rollen – ihr britischer Akzent ist sehr gefragt – bis sie durch „National Velvet“ („Kleines Mädchen, großes Herz“, 1944) zum gefragten Kinderstar aufsteigt. Da sie für die Studionorm zu klein ist, lässt man sie wochenlang in einem Streckbett schlafen, was ihr einen lebenslangen Rückenschaden beschert.

Ihre letzte Kinderrolle spielt Elizabeth Taylor im „Lassie“-Film „Courage Of Lassie“ („Lassie – Held auf vier Pfoten“, 1946). Als Teenager wechselt sie dann erfolgreich ins Erwachsenenfach – durch Filme wie wie „Cynthia“ (1947), „A Date With Judy“ („Wirbel um Judy“, 1948) oder „Little Women“ („Kleine tapfere Jo“, 1949) avanciert sie in den fünfziger Jahren zur amerikanischen Jugendikone.

Schon mit sechzehn Jahren wird Elizabeth Taylor von ihrem Filmstudio als Star mit Sex-Appeal aufgebaut, doch ihre ersten Erwachsenen-Rollen überzeugen nur mäßig – Filme wie „Conspirator“ („Verschwörer“, 1949) oder „The Big Hangover“ („Von Katern und Katzen“, 1950) hinterlassen keinen bleibenden Eindruck. Ihrer Rolle als „Leading Lady“ Hollywoods wird Elizabeth Taylor erst mit dem Film „A Place In The Sun“ („Ein Platz an der Sonne“, 1951) neben Montgomery Clift und Shelley Winters gerecht – der Film entwickelt sich zu einem der zehn erfolgreichsten Filme des Jahres und Elizabeth Taylor und Montgomery Clift werden zum „schönsten Paar in der Geschichte des Kinos“ gekürt. 1955 avanciert Elizabeth Taylor an der Seite von James Dean und Rock Hudson in „Giant“ („Giganten“) zum absoluten Superstar Hollywoods. Danach zeigt sie sich in der Bestsellerverfilmung „Raintree County“ („Das Land des Regenbaums“, 1957) und in der Tennessee-Williams-Verfilmung „Cat On A Hot Tin Roof“ („Die Katze auf dem heißen Blechdach“, 1958) neben Paul Newman und Burl Ives

1950 heiratet Elizabeth Taylor den Hotel-Erben Nicky Hilton – die Ehe zerbricht schon bald und 1952 heiratet sie den zwanzig Jahre älteren Michael Wilding – aus der Ehe gehen die Söhne Michael jr. und Christopher hervor. Auch diese Ehe scheitert und wird nach vier Jahren geschieden. Liz Taylors dritter Ehemann ist von 1957 bis 1958 Mike Todd – er kommt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben.

1960 spielt Elizabeth Taylor in „Telefon Butterfield 8“ eine Prostituierte – trotz des schwachen Drehbuchs gelingt es ihr, erstmals einen Charakter mit dunklen Seiten zu spielen. 1960 erhält Elizabeth Taylor für ihre überzeugende Darstellung ihren ersten „Oscar“. Ihr Meisterstück liefert sie dann 1966 in „Who’s Afraid Of Virginia Woolf?“ („Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“) neben Richard Burton ab – die Rolle der zänkischen und versoffenen Ehefrau bringt ihr einen zweiten „Oscar“ ein.

Während der Dreharbeiten des Monumental-Epos „Cleopatra“ im italienischen Cinecittá verliebt sich Elizabeth Taylor in ihren Filmpartner Richard Burton – es kommt zum Skandal, weil beide Schauspieler noch verheiratet sind. Sie heiraten 1964 und spielen in acht Filmen miteinander. Richard Burton ist bekannt für seine Alkoholeskapaden und Wutausbrüche – die öffentlichen Streitereien mit seiner Ehefrau sind legendär. Die Hassliebe der beiden dauert mit einer Unterbrechung und erneuter Heirat 1975 insgesamt bis 1976. Elizabeth Taylor und Richard Burton sind in der Boulevardpresse derart präsent, dass bis 1967 alle Filme, in denen sie gemeinsam auftreten, ihre Herstellungskosten problemlos einspielen.

Während der Stern von Elizabeth Taylor in den siebziger Jahren in den USA bereits am sinken ist, wird sie in Europa noch frenetisch gefeiert. Sie erhält bedeutende Filmpreise und einige Kritiker und Autoren sind der Auffassung, dass sie ihre besten schauspielerischen Leistungen erst in dieser Zeit zeigt, in der sie dick geworden ist und es mehr wagt, unattraktive Frauen darzustellen.

1976 wird der Anwalt und Lokalpolitiker John Warner Elizabeth Taylors sechster Ehemann – für ihn macht sie sich im Wahlkampf stark und ist mitverantwortlich für seinen Einzug als Senator ins US-Parlament. Die Ehe wird 1982 geschieden. 1989 macht Elizabeth Taylor die Bekanntschaft des zwanzig Jahre jüngeren Kraftfahrers Larry Fortensky, der bis 1995 ihr letzter Lebensgefährte wird.

Neben diversen Gastauftritten in US-Serien kann man Elizabeth Taylor in den neunziger Jahren in ihrer letzten Kinorolle in der Verfilmung des TV-Comics „The Flintstones“ („Die Familie Feuerstein“, 1994) sehen.

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Richard Burton – der an Hämophilie leidet – gründet Elizabeth Taylor 1964 die Hilsorganisation „Richard Burton Hemophilia Fund“. Nach dem Ausbrechen der Aids-Pandemie 1981 und dem Aids-Tod ihres Freundes und Schauspielkollegen Rock Hudson ist sie eine der ersten die ihre Popularität nutzt, um öffentlich auf die Krankheit aufmerksam zu machen. 1985 wird sie Vorsitzende des Aids-Benefiz-Veranstalters „Commitment Of Life“, dessen Erlöse dem „Aids Project Los Angeles“ zugute kommen – auch arbeitet sie an der Gründung der „American Foundation for Aids Research“ mit, 1991 gründet sie die „Elizabeth Taylor Aids Foundation“.

Durch das Auftreten in Filmadaptionen von Werken homosexueller Autoren wie Tennessee Williams, Edward Albee und James Kirkwood in Filmen – die offen oder verdeckt von Homosexualität handeln – erwirbt sich Elizabeth Taylor im Lauf der Jahre den Ruf einer Gay-Ikone. Zu den engsten Freunden der Diva gehören die Schauspieler Montgomery Clift, Rock Hudson und Roddy McDowall sowie der Popsänger Michael Jackson.

2000 wird Elizabeth Taylor von der britischen Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben. 2002 wird sie mit dem Kunstpreis der Kennedy-Familie und 2005 mit dem „Ehrenpreis der Britischen Filmakademie“ ausgezeichnet.

Elizabeth Taylor stirbt am 23. März 2011 im Alter von neunundsiebzig Jahren im Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles an den Folgen einer Herzinsuffizienz.