Mit zahlreichen Filmmusik-Kompositionen für große Kinoklassiker wird er weltberühmt, insgesamt zeigt er sich in seiner knapp fünfzigjährigen Karriere für die Soundtracks von über fünfhundert Filmen verantwortlich – Ennio Morricone arbeitet mit namhaften internationalen Regisseuren zusammen, verkauft insgesamt mehr als fünfzig Millionen Platten und wird für sein Werk mit unzähligen Preisen ausgezeichnet
Ennio Morricone kommt am 10. November 1928 im römischen Stadtteil Trastevere als Sohn des Musikers Mario Morricone und dessen Frau Lobera zur Welt und wächst in der italienischen Hauptstadt auf. Bereits mit sechs Jahren komponiert er erste Stücke, mit zwölf Jahren besucht er das römische Konservatorium Santa Cecilia, wo er Trompete und Chormusik studiert. Dank seines großen musikalischen Talents absolviert er das Studium in nur zwei Jahren und verlässt die Schule 1946 mit einem Konzertdiplom als Trompeter.
Ab den fünfziger Jahren spielt Ennio Morricone in diversen römischen Nachtclubs, danach arbeitet als Musikassistent bei der staatlichen Rundfunkanstalt Radiotelevisione Italiana, wo er das Abendprogramm gestaltet – nebenher schreibt er Arrangements für Stars wie Mario Lanza und Gino Paoli.
1961 schreibt Ennio Morricone – noch unter einem Pseudonym – seine erste Filmmusik für Luciano Salces Film „Il Federale“ („Zwei in einem Stiefel“). Größere Bekanntheit erlangt er 1964 durch die Filmmusik des Italo-Westerns „Per un pugno di Dollari“ („Für eine Handvoll Dollar“) seines ehemaligen Schulfreundes Sergio Leone. Danach komponiert er für zahlreiche internationale Kinoproduktionen die Filmmusik – darunter Filme wie „Il buono, il brutto, il cattivo“ („Zwei glorreiche Halunken“, 1966), „C’era una volta il West“ („Spiel mir das Lied vom Tod“, 1968), „Il mio nome è Nessuno“ („Mein Name ist Nobody“, 1973), „Salò o le 120 giornate di Sodoma“ („Die 120 Tage von Sodom“, 1975), „Novecento“ („1900“, 1976), „La cage aux folles“ („Ein Käfig voller Narren“, 1978), „Once Upon A Time In America“ („Es war einmal in Amerika“, 1984), „The Mission“ („Mission“, 1986), „Nuovo cinema paradiso“ („Cinema Paradiso“, 1988), „Bugsy“ (1991), „In The Line Of Fire“ („Die zweite Chance“, 1993), „Wolf“ („Wolf – Das Tier im Manne“, 1993), „Il fantasma dell’opera“ („Das Phantom der Oper“, 1998), „La leggenda del pianista sull’Oceano“ („Die Legende vom Ozeanpianisten“, 1999) und „La sconosciuta“ („Die Unbekannte“, 2006).
Von 1964 bis in die siebziger Jahre hinein spielt Ennio Morricone im Improvisations-Ensemble „Gruppo di Improvvisazione Nuova Consonanza“, auch gründet er 1984 in Rom zusammen mit anderen Komponisten das „I.R.TE.M“ – eine Forschungsanstalt für musikalisches Theater.
Im Laufe seiner Karriere arbeitet Ennio Morricone mit namhaften Regisseuren wie Bernardo Bertolucci, Pier Paolo Pasolini, Pedro Almodóvar, Giuseppe Tornatore, Margarethe von Trotta und Roman Polański zusammen. Für sein Schaffen wird er mit unzähligen Film- und Musikpreisen ausgezeichnet – achtmal erhält er den italienischen Filmpreis „David di Donatello Award“ und neunmal den Preis der „Italian National Syndicate Of Film Journalists“. 1987 wird ihm für „The Untouchables“ („Die Unbestechlichen“) ein „Grammy“ überreicht – drei weitere Nominierungen folgen. Auch erhält er mehrere „Oscar“-Nominierungen. Fünfmal gewinnt Ennio Morricone den britischen Filmpreis „BAFTA Award“ und dreimal den Preis der „ASCAP Film And Television Music Awards“. 2011 erhält er den begehrten schwedischen „Polar Music Prize“.
Für sein Lebenswerk wird Ennio Morricone mit dem „Goldenen Löwen“ der Internationale Filmfestspiele von Venedig, dem Preis des Locarno Film Festivals, dem „Europäischen Filmpreis“, dem Preis der Los Angeles Film Critics Association sowie 2007 mit einem „Ehren-Oscar“ geehrt. Darüber hinaus ist Ennio Morricone Träger des „Verdienstordens der Italienischen Republik“ sowie des französischen Verdienstordens „Légion d’honneur“. 2003 wird er zum Ehrensenator der Musikhochschule München ernannt.
2007 gibt Ennio Morricone zusammen mit dem Roma Sinfonietta Orchestra ein Konzert zum Amtsantritt des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon. Im selben Jahr wird Ennio Morricone zu Ehren das Album „We All Love Ennio Morricone“ veröffentlicht, auf dem bekannte Künstler Andrea Bocelli, Roger Waters, Quincy Jones, Bruce Springsteen, Herbie Hancock und Céline Dion seine bekanntesten Stücke neu interpretieren.
Seit 1956 ist Ennio Morricone mit Maria Travia verheiratet – aus der Ehe gehen die Kinder Marco, Alexandra, Andrea und Giovanni hervor. Ennio Morricone lebt in Rom.