In Hollywoods „Golden Age“ der dreißiger und vierziger Jahre zählt Ginger Rogers zu den populärsten Leinwanddarstellerinnen der Zeit – in zehn Musicalfilmen tanzt sie sich an der Seite von Fred Astaire mit artistischen und halsbrecherischen Szenen in die Herzen des Kinopublikums
Ginger Rogers wird als Virginia Katherine McMath am 16. Juli 1911 in Independence im US-Bundesstaat Missouri als Tochter des Elektroingenieurs William Eddins McMath und dessen Frau Lela Emogene Owens geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern wird sie als kleines Mädchen zweimal von ihrem Vater entführt, dem das Sorgerecht daraufhin aberkannt wird. Sie nimmt nach der zweiten Ehe ihrer Mutter – einer Schriftstellerin und Drehbuchautorin – den Nachnamen ihres Stiefvaters John Logan Rogers an und wächst in Hollywood und in New York City auf, wo sie bereits mit vierzehn Jahren in Vaudeville-Shows und Musicals zu sehen ist. Als Fünfzehnjährige gewinnt sie den Preis als beste Charleston-Tänzerin von Texas.
Erste Erfahrungen vor der Filmkamera macht Ginger Rogers 1929 in „Campus Sweethearts“, danach sieht man sie in den Musicals „Top Speed“ und „Girl Crazy“ – wenig später wird das Hollywood-Filmstudio „Paramount“ auf sie aufmerksam und nimmt sie unter Vertrag. Sie spielt in diversen Filmen – unter anderem in „Young Man Of Manhattan“ (1930), „Hat Check Girl“ (1932) und „Gold Diggers Of 1933“ („Goldgräber von 1933“, 1933) – und feiert 1933 an der Seite von Fred Astaire in „Flying Down To Rio“ ihren internationalen Karrieredurchbruch.
Insgesamt steht Ginger Rogers in den folgenden Jahren mit Fred Astaire in zehn Musicalfilmen vor der Kamera – als Verkörperung von Eleganz und Romantik wird das Paar für seine einzigartige Tanzdarbietung berühmt, in der es scheinbar ohne Anstrengung über die Bühne gleitet. Zu den bekanntesten Filmen von Ginger Rogers und Fred Astaire gehören „Gay Divorcee“ („Tanz mit mir!“, 1934), „Top Hat“ („Ich tanz‘ mich in dein Herz hinein“, 1935), „Roberta“ (1935) und „The Barkleys Of Broadway“ („Die Tänzer vom Broadway“, 1949).
Neben der Arbeit mit Fred Astaire dreht Ginger Rogers auch Filme mit anderen Partnern – sie spielt in „Stage Door“ („Bühneneingang“, 1937) mit Katharine Hepburn, in „Vivacious Lady“ (1938) neben James Stewart und in „Bachelor Mother“ („Die Findelmutter“, 1939). 1940 erhält sie für ihre Rolle in „Kitty Foyle“ („Fräulein Kitty“) einen „Oscar“ als „Beste Hauptdarstellerin“. Danach sieht man sie in „Tales Of Manhattan“ („Sechs Schicksale“, 1942) an der Seite von Charles Boyer, Rita Hayworth, Henry Fonda und Charles Laughton, in „Magnificent Doll“ („Die wunderbare Puppe“, 1946), in „We’re Not Married!“ („Wir sind gar nicht verheiratet“, 1952) neben Marilyn Monroe und in „Monkey Business“ („Liebling, ich werde jünger“, 1952) mit Cary Grant.
In den fünfziger Jahren kehrt Ginger Rogers an den Broadway zurück, wo sie in Komödien wie „Love And Let Love“ (1951) und in Musicals wie „Hello, Dolly!“ (1965) große Erfolge feiert. Gegen Ende der sechziger Jahre zieht sie sich ins Privatleben zurück. Zuletzt sieht man Ginger Rogers in den achtziger Jahren als Gaststar in den populären US-Serien „Hotel“ und „Loveboat“.
Ginger Rogers ist insgesamt fünfmal verheiratet – unter anderem mit Jack Culpepper, Jack Briggs, Jacques Bergerac und William Marshall – alle Ehen scheitern.
Ginger Rogers stirbt am am 25. April 1995 im Alter von dreiundachtzig Jahren im kalifornischen Rancho Mirage.