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Gitte Hænning

In den fünfziger Jahren ist sie der berühmteste Kinderstar Skandinaviens, in den Sechzigern begeistert sie das Publikum im Duett mit Rex Gildo mit fröhlichen Schlagern, in den Siebzigern vertritt sie Deutschland beim Eurovision Song Contest und in den Achtzigern avanciert sie zur anspruchsvollen Popinterpretin – Gitte Hænnings umfangreiches Repertoire umfasst Blues, Jazz, Musical und Volkslieder

Gitte Hænning-Johansson kommt am 29. Juni 1946 im dänischen Århus zur Welt. Schon mit acht Jahren tritt sie neben ihrem Vater – dem in Skandinavien sehr populären Volkssänger Otto Johansson – im dänischen Fernsehen auf. 1958 ist das blonde Mädchen der größte Kinderstar in ganz Skandinavien. Gegen Ende der fünfziger Jahre veröffentlicht Gitte Hænning ihre Songs auch in deutscher Sprache, 1963 gewinnt sie die Deutschen Schlager-Festspiele in Baden-Baden mit dem Titel „Ich will nen Cowboy als Mann“, der dann ein Nr.1-Hit in Deutschland wird und heute zu den deutschen Schlager-Klassikern gehört. In der folgenden Zeit tritt die Dänin zusammen mit dem Schlagersänger Rex Gildo auf – Mitte der sechziger Jahre sind sie das beliebteste Duo auf dem deutschen Schlagermarkt. Ihre größten Hits sind „Vom Stadtpark die Laternen“, „Jetzt dreht die Welt sich nur um dich“ und „Zwei auf einer Bank“.

Danach veröffentlicht Gitte Hænning bis zum Ende der siebziger Jahre diverse Solo-Singles, wie „Mini oder maxi“, „Liebe ist doch kein Ringelreihn“, „Probleme“, „Aber heimlich“, „Millionär“, „Weiße Rosen“, „Dann kamst Du“, „Regenbogen“, „Lass mich heute nicht allein“, „So schön kann doch kein Mann sein“ und „Ich hab die Liebe verspielt in Monte Carlo“. 1973 startet sie für Deutschland mit dem Titel „Junger Tag“ beim Eurovision Song Contest und erreicht den achten Platz.

Zu Beginn der achtziger Jahre folgt dann ein Image-Wechsel hin zur seriösen Pop-Interpretin. Gitte Hænning spielt sehr erfolgreich zwei Coverversionen ein – Barbra Streisands „Woman In Love“ – „Ich bin die Frau die die liebt“ und Marti Webbs Musical-Klassiker „Take That Look Of Your Face“ – „Freu dich bloß nicht zu früh“, auch nimmt sie eine deutsche Version des gleichnamigen Musicals unter dem Titel „Bleib noch bis zum Sonntag auf“ und erhält dafür 1980 den „Deutschen Schallplattenpreis“. Danach folgen Hits wie „Etwas ist geschehen“ – der deutschen Version des Gene Pitney-Klassikers „Somethings Gotten Hold Of Your Heart“ – „Ich will alles“ und „Lampenfieber“. Für ihr Album „Berührungen“ erhält sie 1983 ihre erste „Goldene Schallplatte“. Mit ihren anspruchsvollen emanzipatorischen Texten gilt Gitte Hænning damals als Wegbereiterin von Anne Haigis, Veronika Fischer, Ina Deter und Ulla Meinecke

In den neunziger Jahren wagt die Sängerin den Schritt auf die Bühne, mehrere Monate spielt sie in Berlin im Musical „Shakespeare & Rock’n Roll“, auch kann man sie in „Die Zauberflöte“ unter der Regie von George Tabori erleben. Ein Jazz-Konzert für ihren Vater Otto Hænning in der Komischen Oper in Berlin wird 1997 zum großen Erfolg. Von 2001 bis 2003 ist sie mit ihrem „In Jazz“-Programm erfolgreich auf Tournee durch Deutschland – mit diesem Programm tritt sie bis in die Gegenwart immer wieder auf. Von 2004 bis 2007 steht Gitte Hænning gemeinsam mit den beiden anderen skandinavischen Schlager-Veteraninnen Wencke Myhre und Siw Malmkvist mit dem Programm „Gitte, Wencke, Siw – Die Show“ im gesamten deutschsprachigen Raum über fünfhundertmal auf der Bühne. Gemeinsam geben die drei ihre beliebtesten Schlager und diverse Neuinterpretationen zum Besten.

2010 erschein das neue Album der Sängerin – bestehend aus Neuaufnahmen ihrer größten Hits – „Was ihr wollt“.

Mitte der sechziger Jahre ist Gitte Hænning mit dem dänischen Jazzmusiker Niels-Henning Ørsted Pedersen liiert, danach lebt sie mit dem Komponisten Robert Cornford zusammen. 1974 heiratet die Sängerin ihren Manager Jo Geistler – die Ehe wird 1976 geschieden. Nach einer Liaison mit dem Regisseur Pit Weyrich in den neunziger Jahren lebt Gitte Hænning heute in Berlin.