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Glenn Miller

Mit Weltklassikern wie „Moonlight Serenade“ und „In The Mood“ gilt er als Inbegriff der weißen Swing-Musik – sein wegweisender musikalischer Stil beeinflusst die Popwelt nachhaltig, für seinen Hit „Chattanooga Choo Choo“ erhält er die erste „Goldene Schallplatte“ überhaupt. Glenn Miller ist einer der populärsten Bandleader des vergangenen Jahrhunderts, zahlreiche Legenden ranken sich bis heute um die mysteriösen Todesumstände des Musikers

Alton Glenn Miller wird am 1. März 1904 in Clarinda im US-Bundesstaat Iowa geboren – seine Kindheit verbringt er in Iowa, Nebraska, Missouri und Colorado. Das Musikstudium finanziert er sich mit Posaune spielen, 1926 wird er für zwei Jahre Mitglied der „Ben Pollack Band“ und von 1929 bis 1937 spielt er als unabhängiger Posaunist unter anderem bei Red Nichols, Benny Goodman, der „Ray Nobles American Band“ und den „Dorsey Brothers“. 1937 gründet er seine erste eigene Band, mit der er 1935 mit „Solo Hop“ seinen ersten Hit hat – 1938 feiert er mit „Every Day’s A Holiday“ seinen endgültigen Durchbruch.

Weitere Hits von Glenn Miller sind „My Reverie“, „The Lady’s In Love With You“, „Little Brown Jug“, „Stairway To The Stars“, „Moon Love“ „Pennsylvania 6-5000“, „Tuxedo Junction“ und „In The Mood“. Glenn Miller komponiert außer „Moonlight Serenade“ – mit dem er 1939 seinen dritten Nummer-Eins-Hit hat – keinen seiner Hits selber. Der typische „Glenn-Miller-Sound“ entsteht Gerüchten nach durch einen Zufall – durch eine Lippenverletzung des ersten Trompeters während eines Konzertes übernimmt die Klarinette die führende Trompetenstimme. 1942 erhält Glenn Miller für das Lied „Chattanooga Choo Choo“ die erste „Goldene Schallplatte“ der Musikgeschichte.

Glenn Miller gilt als Perfektionist und begnadeter Geschäftsmann – seine Band ist wie eine Firma organisiert, die Musiker sind sozialversichert und es gibt eine PR-Abteilung. Ein Vorbild, dem später viele Bands folgen. Die Eigensinnigkeit des Musikers kommt jedoch nicht überall an – häufig verlassen talentierte Musiker sein Orchester, weil sie mit seinem Charakter nicht zurechtkommen.

Als die USA dem Deutschen Reich den Krieg erklären, meldet sich der damals vierzigjährige Glenn Miller freiwillig und zieht mit einigen der besten Musiker, die das Militär zu bieten hat, zur Truppenunterhaltung an die Front. Nach einigen erfolgreichen Veranstaltungen steigt er am 15. Dezember 1944 in London in ein Flugzeug nach Paris, wo es nie ankommt.

Die Suche nach Glenn Miller bleibt erfolglos, bis heute ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien um den Tod des berühmten Musikers. Obwohl eine Vereisung der Flugzeugtragflächen als Absturzursache vermutet wird, wird unter anderem behauptet, Glenn Miller wäre wohlbehalten in Paris angekommen und dort nach einem Bordellbesuch an Herzversagen gestorben. Als weitere Todesursache wird eine Lungenkrebserkrankung des Musiker genannt. Eine absolut gesicherte Version über die wahren Todesumstände des Bandleaders wird auch in Zukunft sehr schwer bis nahezu unmöglich sein.

Nach dem Tod von Glenn Miller führt sein Orchester – das in einer anderen Maschine geflogen war – die Auftritte zunächst ohne ihn weiter. Bis heute dürfen nur wenige Orchester die Original-Arrangements spielen.

Glenn Millers Name wird auf dem Cambridge American Cemetery And Memorial an der Mauer der Vermissten aufgeführt.

Der Film „Die Glenn Miller Story“ („Die Glenn Miller Story“) – der das Leben des Bandleaders nachzeichnet – kommt 1954 in die Kinos. Die Hauptrolle des Musikers wird von James Stewart übernommen.