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Guesch Patti

Wie aus dem Nichts landet sie Mitte der achtziger Jahre mit „Étienne“ einen europäischen Superhit und sorgt mit dem dazugehörigen Musikvideo für einen handfesten Skandal – auch wenn Guesch Patti häufig als klassisches One-Hit-Wonder bezeichnet wird, die Französin schlägt in den folgenden Jahren eine erfolgreiche Karriere als Tänzerin und als Schauspielerin ein

Guesch Patti wird am 16. März 1946 in Paris als Patricia Porasse geboren. Ihr Künstlername setzt sich aus Kosewörtern ihrer Kindheit zusammen. Sie ist zunächst Ballettschülerin an der Pariser Oper, später Primadonna an der Mailänder Scala, tritt in Shows von Nana Mouskouri und Sylvie Vartan auf und spielt ihre erste Bühnenrolle im Musical „Les Miserables – die Armseligen“ nach dem Roman von Victor Hugo. Guesch Patti – die sich als schauspielernde Tänzerin sieht – arbeitet mit Choreographie-Größen wie Roland Petit, Pina Bausch und Maurice Bejart zusammen.

1987 landet Guesch Patti mit ihrer ersten Single „Etienne“ einen Super-Hit – der Song erobert im Zuge der kurzzeitigen französischen Popwelle in fast allen europäischen Ländern die Top-Positionen der Charts. Das liegt auch an dem dazugehörigen Videoclip, der bei den Festspielen in Cannes mit einem „Silbernen Bären“ ausgezeichnet wird und wegen seiner frivolen Inszenierung für einen Skandal sorgt. Die Nachfolgesingle „Let Be Must The Queen“ kann nicht an den Erfolg anknüpfen – das Album „Labyrinthe“ (1988) jedoch ist ein internationaler Erfolg und bringt der Sängerin einen „RFA European Artist Of The Year Award“ ein.

Bis 1995 veröffentlicht Guesch Patti insgesamt vier Alben, welche jedoch kaum zur Kenntnis genommen werden. Die Künstlerin wechselt das Fach und arbeitet als Bühnendekorateurin, Choreographin und Video-Regisseurin. 1997 hat sie dann in „Elles“ („Die Schwächen der Frauen“) neben Marisa Berenson, Miou-Miou und Marthe Keller ihr Debüt auf der Kinoleinwand – die romantische Komödie um fünf Frauen wird zu einem der erfolgreichsten europäischen Filme des Jahres.

Dass Guesch Patti musikalisch bei uns kaum wahrgenommen wird, liegt daran, daß sie bei dem kleinen Label „Xiiibis“ unter Vertrag steht, welches auf Frankreich konzentriert ist und kaum exportiert. Dort erscheint auch 2000 ihr bislang letztes Album – „Dernieres Nouvelles“.