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Helen Schneider

Sie startet ihre musikalische Karriere in Hamburg, geht mit Udo Lindenberg auf Tournee und hat zu Beginn der achtziger Jahre einige veritable Rockhits, bevor sie in Musicals wie „Cabaret“ und „Evita“ große Erfolge feiert – heute singt Helen Schneider Chansons, Lieder von Kurt Weill sowie Jazz-Interpretationen

Helen Schneider wird am 23. Dezember 1952 im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Tochter von Dvora und Abraham Schneider geboren – ihr deutscher Großvater wandert 1919 in die USA aus. Bereits mit sieben Jahren erhält sie eine klassische Pianistenausbildung, als Jugendliche singt sie bei den New York Symphonikern. In den sechziger Jahren entdeckt sie die freie Improvisation, führt das typische Landleben der Hippies und gründet in Massachusetts ihre erste eigene Band, die sechs Jahre lang durch die Clubs und Kneipen Neuenglands tingelt.

Erste Auftritte hat Helen Schneider 1977 in Las Vegas, zusammen mit Leo Sayer spielt sie bei der Musikmesse „Westury Music Fair“ in New York und ist mehrmals zu Gast in Johnny Carsons „Tonight Show“.

Ein erster Plattenvertrag ebnet Helen Schneider den Weg zu ihrem Debütalbum „So Close“ – der Single-Hit „Valentino Tango“ bringt ihr 1978 den Durchbruch in Europa. Sie geht auf Europa-Tournee und ist 1978 zu Gast in Alfred Bioleks legendärer Unterhaltungssendung „Bios Bahnhof“, wo sie ihren ersten Auftritt in Deutschland hat und mit der Zugabe von Schuberts „Heideröslein“ für Standing-Ovations sorgt.

1980 bringt Helen Schneider mit „Crazy Lady“ ihr erstes Rock’n-Roll-Album heraus und geht mit Udo Lindenberg auf Tournee. Nach der Veröffentlichung von „Schneider With A Kick“ und dem Top-Ten-Hit „Rock’n Roll Gypsy“ wird sie 1981 mit diversen Preisen geehrt – als erste internationale Künstlerin erhält sie die Auszeichnung „Sängerin des Jahres“ von der „Deutschen Phono Akademie“. 1982 erscheint das Nachfolge-Album „Exposed“ mit dem Hit „Hot Summer Nites“.

Nachdem in den folgenden Jahren der musikalische Erfolg ausbleibt, geht Helen Schneider zurück nach New York um Schauspielunterricht zu nehmen. Ihr Leinwanddebüt hat sie 1984 in „Eddie And The Cruisers“. Danach wechselt sie das Fach und wendet sich dem Musical zu. An der Seite von Hildegard Knef spielt sie 1987 im Berliner Theaters des Westens die Rolle der Sally Bowles in „Cabaret“ und wird frenetisch gefeiert. 1989 kann man sie am Broadway im Musical „Ghetto“ sehen, für ihre Darstellung im Musikdrama „Frida – The Story Of Frida Kahlo“ wird Helen Schneider 1991 von den New Yorker Theaterkritikern als beste Musicaldarstellerin nominiert. Weitere Hauptrollen in großen Musicals folgen – sie spielt unter anderem Eva Perón in „Evita“, Reno Sweeney in „Anything Goes“, Norma Desmond in „Sunset Boulevard“ und Victoria in „Victor/Victoria“.

1989 veröffentlicht Helen Schneider das von Kritikern gelobte Album „A Walk On The Weill Side“ mit Interpretationen von Kurt-Weill-Songs.

1999 kann man Helen Schneider an der Seite von Günter Pfitzmann in der TV-Serie „Der Havelkaiser“ und 2009 neben Axel Milberg in einer Tatort-Folge sehen.

2006 wird Helen Schneider mit dem „DIVA-Preis“ für ihre herausragenden Leistungen im deutschen Entertainment ausgezeichnet

2005 ist Helen Schneider mit ihrem Programm „A Voice And A Piano“ unterwegs, in dem sie von den Stationen ihres Lebens erzählt und singt – von Blues über Broadway bis zum Musical und Kurt-Weill-Songs.

2008 veröffentlicht Helen Schneider das von Till Brönner produzierte Jazz-Album „Dream A Little Dream“ und 2009 erscheint ihr „Best-Off“-Album. In „Hello, I’m Johnny Cash“ kann man sie 2010 im Berliner Renaissance-Theater als June Carter-Cash neben Gunter Gabriel sehen.

2011 spielt Helen Schneider die Norma Desmond in Andrew Lloyd Webbers Musical „Sunset Boulevard“ bei den Bad Hersfelder Festspielen und ab 2014 steht sie in Hamburg im Altonaer Theater im Stück „Die Reifeprüfung“ auf der Bühne.

Helen Schneider ist fast vierzig Jahre lang mit ihrem Manager George Nassar verheiratet – bis zu dessen Tod lebt sie mit ihm in New York und in Südfrankreich. Heute lebt sie in Berlin.