Er ist der unbestrittene Wegbereiter der Punkmusik und wird auch „Godfather Of Punk“ genannt – nicht zuletzt wegen seiner dynamischen Bühnenpräsenz erwirbt sich Iggy Pop in den siebziger Jahren seinen Ruf als exaltierter Künstler, der mühelos die großen Konzertarenen füllt und noch heute von seiner riesigen Fangemeinde als Kultikone gefeiert wird
Iggy Pop wird am 21. April 1947 in Muskegon im US-Bundesstaat Michigan als James Newell Osterberg geboren und wächst als Sohn eines Lehrers und einer Sekretärin in ärmlichen Verhältnissen in einem Trailerpark auf. Seine musikalische Laufbahn beginnt er 1962 als Schlagzeuger bei den „Iguanas“ – daraus leitet sich sein Spitzname „Iggy“ ab. Die Gruppe veröffentlicht 1965 die Single „Mona/I Don’t Know Why“.
1966 steigt Iggy Pop bei der Bluesband „The Prime Movers“ ein, danach geht er nach Chicago um sich lokalen Bluesbands anzuschließen und 1967 gründet er die „Psychedelic Stooges“, in der er als Sänger mit nacktem Oberkörper auftritt und eine elektrische Ukulele spielt. Die Gruppe bezeichnet sich nach der US-Serie „The Three Stooges“ und nennt sich bald nur noch „The Stooges“.
1969 nehmen die „Stooges“ mit John Cale von „The Velvet Underground“ in New York das Debütalbum „Stooges“ auf – es erreicht Platz 106 in den amerikanischen Charts. Danach folgen die Alben „Fun House“ (1970) und „Raw Power“ (1973). Beim Massenpublikum kommt der exzentrische Sound der Band nicht an, sie kann die Erwartungen ihrer Plattenfirma nicht erfüllen, löst sich 1974 auf und Iggy Pop startet eine Solo-Karriere. Ähnlich wie bei den den Kollegen von „Velvet Underground“ entdeckt die breite Öffentlichkeit die Band erst in den folgenden Jahrzehnten.
In den siebziger Jahren gerät Iggy Pop immer mehr in die Alkohol- und Drogen-Abhängigkeit und kann erste durch seinen Freund David Bowie, der mit ihm 1976 für einige Zeit in West-Berlin lebt, 1977 mit „The Idiot“ ein Comeback feiern.
1976 schreibt Iggy Pop für David Bowie dessen Welthit „China Girl“ – von den beträchtlichen Tantiemen des Songs kann er mehrere Entziehungskuren und ein fortan auskömmliches Leben finanzieren.
Das von David Bowie 1977 produzierte Album „Lust For Life“ – das Iggy Pops erfolgreichsten Hit „The Passenger“ enthält – festigt seinen Ruf als seriöser Künstler. Danach folgen „New Values“ (1979), „Soldier“ (1980), „Party“ (1981) und „Zombie Birdhouse“ (1982).
1986 erlebt Iggy Pop mit seinem poplastigen Album „Blah Blah Blah“ ein bemerkenswertes Comeback und erreicht damit erstmals auch das Massenpublikum – auch das rockige Nachfolgealbum „Instinct“ (1988) ist sehr erfolgreich, für das Album „Brick By Brick“ erhält er 1990 eine Goldauszeichnung in den USA.
In regelmäßigen Abständen veröffentlicht Iggy Pop weitere Alben und geht regelmäßig mit wechselnden Musikern auf Tournee – während der neunziger Jahre verhelfen ihm neue Rockbands wie „Nirvana“ sowie sein Song „Lust For Life“ als Titelsong des Kultfilms „Trainspotting“ (1996) zu neuer Aufmerksamkeit bei der jüngeren Generation.
2002 kommt es zu einer Reunion von Iggy Pop und den „Stooges“ – gemeinsam spielen sie einige neue Stücke ein. 2016 veröffentlicht Iggy Pop nach langer Pause das von Kritikern als Alterswerk bezeichnete Comeback-Album „Post Pop Depression“.
Iggy Pop wirkt in zahlreichen Spielfilmen mit, in denen er sich häufig selbst spielt – so in „Sid & Nancy“ (1986), in „The Color Of Money“ („Die Farbe des Geldes“, 1986) neben Paul Newman, in „Cry-Baby“ (1990) neben Johnny Depp, in „Tank Girl“ (1995), in „Dead Man“ (1995), in „The Crow: City Of Angels“ („The Crow – Die Rache der Krähe“, 1996), in „The Brave“ (1997) mit Marlon Brando, in „Coffee & Cigarettes“ (2003) an der Seite von Roberto Benigni und in „Les gamins“ („Große Jungs – Forever Young“, 2013). In der Serie „Star Trek: Deep Space Nine“ hat er einen Gastauftritt, auch kann man seine Stimme in zahlreichen Animationsfilmen hören.
Iggy Pop hat einen unehelichen Sohn namens Eric Benson. Er ist zweimal verheiratet – in erster Ehe mit Wendy Weissberg und in zweiter Ehe mit Suchi Asano.