Als Lead-Sänger und Komponist der schottischen Rockband „Simple Minds“ verkauft Jim Kerr weltweit über dreißig Millionen Platten – die Gruppe feiert mit Hits wie „Alive And Kicking“, „Don’t You“ und „Belfast Child“ in den achtziger Jahren enorme Erfolge und hat nachhaltigen Einfluss auf die Popmusik des vergangenen Jahrhunderts
Jim Kerr wird am 9. Juli 1959 im schottischen Glasgow als Sohn von Irene und James Kerr geboren – er wächst dort mit zwei Brüdern auf und besucht dort die Schule. Nachdem er ab 1976 in der Gruppe „Biba-Ro“ und danach in der Punk-Band „Johnny And The Self Abusers“ singt, beschließt er 1978 zusammen mit den Musikern Charlie Burchill, Brian McGee, Derek Forbes und Michael MacNeil die „Simple Minds“ zu gründen – im selben Jahr unterschreibt die Gruppe ihren ersten Plattenvertrag. Im Laufe der Jahre ändert sich die Besetzung der „Simple Minds“ ständig – einzig Jim Kerr und Charlie Burchill sind von Anfang an dabei.
1979 erscheint mit „Life In A Day“ das erste Album der „Simple Minds“ mit der gleichnamigen Single, ein Jahr später veröffentlicht die Gruppe das Album „Real To Real Cacophony“ und 1980 „Empires And Dance“. Im Laufe der Jahre versuchen die „Simple Minds“ – die als Punk-Band starten – einen eher tanzbaren Sound zu schaffen. Trotz guter Kritiken verkaufen sich die Alben und die Singles schlecht, die Band ist finanziell am Ende und steht kurz vor der Trennung.
Erst mit den Alben „Sons And Fascination“ (1981), „New Gold Dream“ (1982) – mit den Single-Auskopplungen „Promised You A Miracle“ und „Glittering Prize“ – und „Sparkle In The Rain“ (1984) und den Hits „Waterfront“, „Up On The Catwalk“ und „Speed Your Love To Me“ kann die Band erste Chart-Erfolge verzeichnen. Große Popularität erlangen die „Simple Minds“ dann 1985 mit dem Song „Don’t You (Forget About Me)“ aus dem Filmsoundtrack von „The Breakfast Club“ („Der Frühstücksclub“) – ursprünglich wird das Lied für Billy Idol geschrieben. Das im selben Jahr erscheinende Album „Once Upon A Time“ mit den Hits „Alive & Kicking“, „Sanctify Yourself“ und „All The Things She Said“ erreicht weltweit hohe Positionen in den Charts.
1988 spielen die „Simple Minds“ auf dem Konzert zu Nelson Mandelas siebzigsten Geburtstag den extra dafür komponierten Titel „Mandela Day“, der sich in den folgenden Jahren zu einem der beliebtesten Songs der Gruppe entwickelt. 1989 erscheint das stark politisch gefärbte Album „Street Fighting Years“ – der Song „Belfast Child“, der den Nordirland-Konflikt thematisiert, avanciert im selben Jahr zum bis dahin erfolgreichsten Song der Gruppe. In jenen Jahren nutzen die „Simple Minds“ ihren Erfolg, um auf soziale Missstände und politische Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen.
1991 erscheint mit „Real Life“ und den Singles „Let There Be Love“, „See The Light“ und „Real Life“ ein weiteres erfolgreiches Album. Mit der nächsten CD „Good News From The Next World“ (1995) und den Singles „She’s A River“ und „Hypnotised“ feiern die „Simple Minds“ ihren letzten größeren Erfolg – die nachfolgenden Alben wie „The Promised“ (1997), „Neapolis“ (1998), „Neon Lights“ (2001), „Cry“ (2002) und „Our Secrets Are The Same“ (2004) erreichen nicht mehr die Popularität aus den achtziger Jahren und bleiben relativ unbeachtet.
2005 feiern die „Simple Minds“ mit dem Album „Black & White“ und der Chart-Single „Home“ ein erfolgreiches Comeback. 2008 feiert die Band mit einigen Shows in Großbritannien ihr dreißigjähriges Bestehen. 2009 erscheint ein neues Album der Gruppe, welches von Kritikern hochgelobt wird – „Graffiti Soul“. Im selben Jahr gehen die „Simple Minds“ durch zahlreiche europäische Länder auf Tournee.
2010 veröffentlicht Jim Kerr sein erstes Solo-Album „Lostboy“.
1985 heiratet Jim Kerr Chrissie Hynde, die Sängerin der britischen Popgruppe „The Pretenders“ – mit ihr hat er eine gemeinsame Tochter. Die Scheidung folgt fünf Jahre später. Die zweite Ehe mit der britischen Popsängerin Patsy Kensit wird ebenfalls geschieden – mit ihr hat er einen Sohn.
Jim Kerr wohnt in Glasgow und im sizilianischen Taormina, wo er ein Hotel betreibt.