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Karel Gott

Eine Biene beschert ihm den wohl größten Hit seiner Karriere – mit dem Titelsong der Zeichentrickserie „Biene Maja“ macht sich Karel Gott unvergesslich. Der auch „Goldene Stimme aus Prag“ genannte Tscheche hat ein enormes Repertoire vorzuweisen, er verkauft im Laufe der Jahre an die hundert Millionen Tonträger und ist seit fünfzig Jahren aus dem Musikgeschäft nicht wegzudenken

Karel Gott wird am 14. Juli 1939 im tschechischen Pilsen als Karel Gottar geboren – der Sohn eines Elektrotechnikers geht dort zur Schule und wechselt dann auf ein Prager Gymnasium. 1959 nimmt er an einem Wettbewerb für Amateurkünstler teil, wo er dem bekannten tschechischen Bandleader Karel Krautgartner auffällt, der ihm eine Gesangsausbildung empfiehlt und erste Kontakte zu Funk- und Fernsehleuten herstellt. Obwohl der Karel Gott lieber Kunstmaler werden möchte, besucht er drei Jahre lang das Prager Konservatorium – der Tenor Konstantin Karenin unterrichtet ihn – und jobbt nebenbei als Jazzsänger in Tanzcafés.

1963 wird Karel Gott ans Prager „Semafor-Theater“ engagiert, 1965 ans „Apollo-Theater“ und 1967 gibt er ein sechsmonatiges Gastspiel in Las Vegas. 1963 erscheint seine erste Single – eine tschechische Version von Henry Mancinis „Moon River. 1968 vertritt er Österreich beim Eurovision Song Contest mit dem von Udo Jürgens geschriebenen Lied „Tausend Fenster“ und belegt damit den dreizehnten Platz.

Der größte Erfolg von Karel Gott ist das Titellied der Zeichentrickserie „Biene Maja“. Weitere Hits sind die „Schiwago-Melodie“, „Lady Carneval“, „Edelweiß“, „Delilah“, „Warum müssen Jahre vergehn“, „Immer wenn der Abend beginnt“, „Küsse gegen Einsamkeit“, „Einmal um die ganze Welt“, „Babicka“, „Fang das Licht“ und „Die Welt war schön“.

Auch als Interpret tschechischer Komponisten macht sich Karel Gott einen Namen – er tritt in TV-Shows wie in der „Rudi Carrell Show“, der „James Last Show“ oder bei „Ein Kessel Buntes“ auf und singt seine Lieder in mehreren Sprachen ein. 2008 singt er mit dem umstrittenen Berliner Rapper Bushido im Duett den Titel „Für immer jung“.

Von seinen zahlreichen Fans wird Karel Gott auch „Sinatra des Osten“ genannt – Skandale vermeidet er, lässt sich allerdings 1977 von den kommunistischen Machthabern der Tschechoslowakei gegen die Opposition instrumentalisieren und unterschreibt wie viele andere Künstler ein Polit-Pamphlet für das damalige Regime, was ihm später Kritik einbringt.

Von Karel Gotts erfolgreichster Platte „Vánoce ve zlaté Praze“ werden bis in die Gegenwart fast sechshunderttausend Stück verkauft – die Angaben über die Verkaufszahlen aller seiner Tonträger insgesamt bewegen sich zwischen dreißig und hundert Millionen Stück.

Karel Gott ist verheiratet und hat vier Töchter – davon zwei mit seiner derzeitigen Frau Ivana. Er lebt mit seiner Familie im tschechischen Jevany.