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Klaus Hoffmann

Er ist der „Grandseigneur des deutschen Chansons“ und gilt als führender deutscher Interpret des belgischen Chansoniers Jacques Brel – Klaus Hoffmann kann auf eine knapp fünfzigjährige Karriere zurückblicken, in der er mehr als dreißig Alben veröffentlicht, einige Romane schreibt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wird

Klaus Hoffmann wird am 26. März 1951 in Berlin als Sohn des Finanzbeamten Erich Hoffmann und der Fabrikarbeiterin Waldtraud Hoffmann geboren und wächst im Berliner Stadtteil Charlottenburg auf – seine Kindheit beschreibt er als einsam, früh stirbt sein Vater. Nach dem Realschul-Abschluss absolviert er eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann – schon in jener Zeit tritt er in Berliner Szene-Kneipen mit eigenen Liedern auf. 1970 beginnt Klaus Hoffmann eine Schauspielausbildung an der Berliner Max-Reinhardt-Schule, nebenher arbeitet er an seiner Karriere als Liedermacher.

1974 wird Klaus Hoffmann an die Freie Volksbühne Berlin und danach ans Hamburger Thalia-Theater engagiert, auch spielt er in mehreren Kinofilmen und Fernsehproduktionen mit – man kann ihn unter anderem in Ingmar Bergmans „Das Schlangenei“ und in Tom Toelles „Die Kameliendame“ sehen. Für seinen Auftritt in Ulrich Plenzdorfs Verfilmung „Die neuen Leiden des jungen W.“ wird er mit einem „Bambi“ und einer „Goldenen Kamera“ ausgezeichnet. 1978 beendet Klaus Hoffmann seine Schauspielkarriere um sich fortan der Musik zu widmen.

1975 erscheint mit „Klaus Hoffmann“ das erste Album des Sängers, auf dem zweiten Album „Was fang ich an in dieser Stadt?“ (1978) besingt er hauptsächlich das damals geteilte Berlin. 1978 wird Klaus Hoffman der „Deutsche Kleinkunstpreis“ in der Sparte „Chanson“ und 1980 für die LP „Westend“ der „Deutsche Schallplattenpreis“ verliehen. Bis heute spielt Klaus Hoffmann mehr als dreißig Alben ein, zu seinen populärsten Chansons gehören „Geh nicht fort von mir“ („Ne me quitte pas“), „Amsterdam“ und „Adieu Emile“.

Klaus Hoffmann gilt als führender deutscher Interpret von Jacques Brel – die Musik des legendären belgischen Chansoniers beschreibt er als Zündfunken seiner Befreiung aus Elternhaus und Kleinbürgertum. Auch ist er von amerikanischen Songwritern wie Bob Dylan und dem Berliner Chanson in der Tradition von Hildegard Knef beeinflusst. Viele seiner Liedtexte sind bestimmt von der Auseinandersetzung mit seiner Kindheit im kleinbürgerlichen Berlin der Nachkriegsjahre sowie der Aufbruchstimmung der Achtundsechziger-Generation.

1996 schreibt Klaus Hoffmann das Musical „Brel – die letzte Vorstellung“, worin der sterbenskranke Jacques Brel auf sein Leben zurückblickt – 1997 wird das Stück mit einer „Goldenen Europa“ als „Bühnenereignis des Jahres“ ausgezeichnet. Anlässlich des dreißigsten Todestages von Jacques Brel tritt Klaus Hoffmann 2008 im Pariser Maison Heinrich Heine auf.

Klaus Hoffmann macht sich auch als Buchautor einen Namen – 2000 erscheint sein Roman „Afghana“, in dem er die Eindrücke einer Afghanistan-Reise beschreibt. 2004 veröffentlicht er „Der Mann, der fliegen wollte“ und 2011 „Phillip und die Frauen“. 2012 kommt seine Autobiografie „Als wenn es gar nichts wär“ heraus.

Klaus Hoffmann ist seit vielen Jahren mit dem Liedermacher Reinhard Mey befreundet – zusammen nehmen sie mehrere Lieder auf.

Seit 2001 ist Klaus Hoffmann mit Malene Steger verheiratet. Das Paar lebt in Berlin.