Sie ist die erste weiße Musikerin, die sich dem R’n’B zuwendet und feiert damit weltweit Erfolge – Lisa Stansfield wird auch „British Queen of White Soul“ genannt, sie beeindruckt mit großer Stimme und einfühlsamen Balladen und zählt zu den erfolgreichsten Popsängerinnen des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts
Lisa Stansfield wird am 11. April 1966 im britischen Heywood/Lancashire – einem Vorort von Manchester – geboren und wächst im benachbarten Rochdale auf. Bereits mit vierzehn Jahren nimmt sie an Talentwettbewerben teil – singend und tanzend versucht sie, die Juroren von ihrem Talent zu überzeugen, schließlich darf sie im britischen Fernsehen die Kindersendung „Razzamatazz“ moderieren.
Zusammen mit zwei Schulfreunden gründet Lisa Stansfield die Band „Blue Zone“ – 1985 erhält sie ihren ersten Plattenvertrag. Nachdem die ersten Stücke weniger gut ankommen, ruft die dritte Single „Thinking About His Baby“ Begeisterung hervor und verkauft sich innerhalb einer Woche 10.000 Mal. Ein Jahr später bleibt der Erfolg des Albums „Big Thing“ aus, nur der Titel „People Hold On“ veranlasst das Produzenten-Duo Matt Black und Jonathan Moore der Dance-Formation „Coldcut“, die Sängerin als Solo-Künstlerin zu unterstützen. „People Hold On“ von „Coldcut feat. Lisa Stansfield“ wird im Frühjahr 1989 in den Clubs und Diskotheken weltweit ein riesiger Erfolg und gilt bis heute als Dance-Klassiker.
Die ausdrucksstarke Stimme von Lisa Stansfield weckt die Aufmerksamkeit der Plattenfirma „Big Life“, welche der Sängerin einen Plattenvertrag gibt. 1990 erscheint ihre erste Solo-Single – „All Around The World“ wird der größte Hit ihrer Karriere. Für das Lied erhält Lisa Stansfield den „Ivor Novello Award“, das dazugehörige Album „Affection“ verkauft sich über fünf Millionen mal und die Sängerin erhält den „Brit-Award“ als „Best British Newcomer“.
Für das Benefiz-Album „Red, Hot & Blue“ zugunsten der Aidshilfe steuert Lisa Stansfield einen Cole Porter-Klassiker bei. Das zweite Album von Lisa Stansfield „Real Love“ knüpft zwar nicht an den Erfolg des Vorgängers an – die Singles „Change“ und „All Woman“ können sich aber weltweit in den Charts platzieren.
1992 nimmt Lisa Stansfield am legendären „Freddie Mercury Tribute Concert“ teil und singt dort unter anderem im Duett mit George Michael den „Queen“-Titel „These Are The Days Of Our Lives“. Das Lied hält sich mehrere Wochen auf dem ersten Platz der britischen Charts – sämtliche Erlöse fließen in den „Mercury Phoenix Trust“.
Ab Mitte der neunziger Jahre wird es ruhiger um Lisa Stansfield – nach den Alben „So Natural“ (1993), „Lisa Stansfield“ (1997) und „Face Up“ (2001) lässt erst das von Trevor Horn produzierte Album „The Moment“ (2006) die Musikwelt wieder aufhorchen. Die Singles „Treat Me Like A Woman“ und „If I Hadn’t Got You“ entwickeln sich zu veritablen Radio-Hits. 2014 veröffentlicht Lisa Stansfield ihr siebtes und bislang letztes Studioalbum „Seven“, das relativ unbeachtet bleibt.
Als Schauspielerin ist Lisa Stansfield im Film „Swing“ (1999) zu sehen, auch übernimmt sie eine Rolle neben Keira Knightley im Film „The Edge Of Love“ (2009). 2002 spielt sie am Londoner Arts Theatre Westend in „The Vagina Monologues“ mit.
2005 erhält Lisa Stansfield einen „Women’s World Award“.