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Luciano Pavarotti

Er ist einer der berühmtesten Tenöre aller Zeiten und gilt neben Maria Callas als bestverkaufter Klassikstar, seine Interpretationen auf der Bühne und auf zahlreichen Tonträgern zählen zu den brillantesten Darbietungen der Operngeschichte – Luciano Pavarotti reißt mehr als vier Jahrzehnte lang nicht nur Klassikliebhaber rund um den Globus zu Begeisterungsstürmen hin

Luciano Pavarotti wird am 12. Oktober 1935 im oberitalienischen Modena als Sohn des Bäckers Fernando Pavarotti und dessen Frau Adele Venturi geboren und wächst zusammen mit einer Schwester in bescheidenen Verhältnissen auf. Nach dem Abschluss der Schule studiert er Pädagogik und unterrichtet danach als Volksschullehrer in Modena. Nebenher macht er im Chor seiner Heimatstadt erste Gesangserfahrungen und beschließt 1956 den Gesang zum Beruf zu machen. Er studiert in Mantua klassischen Gesang und finanziert sich das Studium als Versicherungsvertreter.

1961 debütiert Luciano Pavarotti am Opernhaus von Reggio nell’Emilia als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ – seiner späteren Paraderolle. Im selben Jahr gewinnt er einen internationalen Gesangswettbewerb – der Preis ist die Rolle des Rodolfo in Puccinis „La Bohème“ im Opernhaus von Modena. Die Aufführung wird live übertragen und Luciano Pavarotti erlangt erste Berühmtheit, Einladungen in diverse europäische Opernhäuser folgen. 1965 tritt er auf einer Tournee in den USA zusammen mit Joan Sutherland auf, die ihn von nun an fördert. 1967 singt Luciano Pavarotti in der Arie „Ah, mes amis“ die neun hohen C’s in Donizettis „La Fille du Régiment“ mit beeindruckender Sicherheit und begründet damit seinen Ruhm.

Charakteristisch für den Gesang Lucianos Pavarottis sind seine zahlreichen Kopfresonanzen – seine Stimme erhält dadurch einen unverwechselbaren und hellen Klang. Brillant wie kaum ein anderer gestaltet er seine Arien mit klarer Intonation und genauer Diktion. Laut Herbert von Karajan ist Luciano Pavarotti ein Jahrhunderttenor – eine Stimme, die es alle hundert Jahre nur einmal gebe. Erst gegen Ende seiner Laufbahn hat Luciano Pavarotti bei den hohen Tönen immer wieder Aussetzer.

Luciano Pavarotti singt auf allen bedeutenden Bühnen der Welt mit nahezu allen großen Dirigenten seiner Zeit – zu seinen Gesangpartnerinnen zählen neben Joan Sutherland und Mirella Freni vor allem Montserrat Caballé, Maria Chiara, Ileana Cotrubaș und Kiri Te Kanawa.

Durch Auftritte mit den beiden Tenören Plácido Domingo und José Carreras avanciert Luciano Pavarotti gegen Ende der achtziger Jahre zum medialen Superstar – legendär ist das gemeinsame Konzert in den römischen Caracalla-Thermen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1990. Die Arie „Nessun dorma“ („Vincerò! Vincerò!“) gehört dank Luciano Pavarotti zu den berühmtesten und erfolgreichsten Opernarien der Welt. Puristen und Klassikfreunde kritisieren jedoch die astronomisch hohen Gagen der Sänger sowie die Kommerzialisierung und Banalisierung des Opernrepertoires – auch wird immer wieder behauptet, Luciano Pavarotti könne keine Noten lesen.

Luciano Pavarotti verfolgt als einer der ersten Klassikstars die Sparte des „Crossovers“ – mit den sogenannten „Pavarotti-and-Friends“-Konzerten, in denen er mit vielen aktuellen Popstars Duette aufnimmt, ist außerordentlich erfolgreich. Die Single „Miss Sarajevo“ – die er mit Bono von „U2“ aufnimmt – erreicht Mitte der neunziger Jahre die obersten Plätze der internationalen Charts.

1999 feiert Luciano Pavarotti sein vierzigjähriges Bühnenjubiläum und 2004 verkündet er nach drei gefeierten Aufführungen von Puccinis „Tosca“ an der New Yorker „Metropolitan Opera“ das Ende seiner Bühnenkarriere. 2005 geht er auf eine Abschiedstournee, die er aus Krankheitsgründen jedoch abbrechen muss. Seinen letzten großen Auftritt hat Luciano Pavarotti bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, wo er die Arie „Nessun dorma“ vorträgt.

Von 1960 bis 2000 ist Luciano Pavarotti mit Adua Veroni verheiratet – aus der Ehe gehen die Töchter Lorenza, Cristina und Giuliana hervor. 2003 heiratet der Sänger seine ehemalige Sekretärin Nicoletta Mantovani – im selben Jahr kommen die gemeinsamen Zwillinge zur Welt, von denen der Sohn nach Komplikationen bei der Geburt stirbt.

Luciano Pavarotti stirbt am 6. September 2007 in seiner Heimatstadt Modena im Alter von einundsiebzig Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Er wird in Modena im Dom San Geminiano aufgebahrt, wo Tausende Menschen von ihm Abschied nehmen – nach einem Trauerzug durch die Innenstadt von Modena wird der Sänger im Grab seiner Eltern im norditalienischen Castelnuova Rangone beigesetzt.