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Maurice Chevalier

Mit Spazierstock, Strohhut und seinem unverwechselbareren Akzent prägt er das Bild des eleganten und weltgewandten Franzosen – durch zahlreiche Filmrollen, in denen er vorwiegend als charmanter Liebhaber oder galanter Grandseigneur zu sehen ist, avanciert Maurice Chevalier in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zu einem der erfolgreichsten Entertainer der Zeit

Maurice Auguste Chevalier kommt als Maurice-Edouard Saint-Léon Chevalier am 12. September 1888 in Paris zur Welt – der Sohn eines Malers tritt bereits als Jugendlicher in den Pariser Cafés auf, in denen er Chansons singt und mit Tanzeinlagen für Aufmerksamkeit sorgt. Schon bald tritt er vor größerem Publikum auf, 1909 debütiert er an der Seite der Schauspielerin und Sängerin Mistinguett – mit der er für kurze Zeit liiert ist – in den Pariser Folies Bergère.

Im Ersten Weltkrieg leistet Maurice Chevalier Kriegsdienst, wird verwundet und gerät in deutsche Gefangenschaft, aus der er 1916 heimkehrt – in jener Zeit eignet er sich seine guten Englisch-Kenntnisse an. Bereits vor dem Krieg hat er erste kleinere Filmauftritte, doch der große Durchbruch gelingt ihm in den zwanziger Jahren – sein Song „Valentine“ entwickelt sich zu einem der populärsten Lieder der Dekade.

Im Laufe seiner Filmkarriere ist Maurice Chevalier in über fünfzig Filmen zu sehen – die erfolgreichsten davon dreht er in Hollywood, wo er sich 1928 niederlässt. Er spielt unter anderem in „Innocents Of Paris“ („Der Straßensänger“, 1929), in „The Love Parade“ („Liebesparade“, 1929) neben Jeanette MacDonald, in „The Big Pond“ (1930) neben Claudette Colbert, in „Love Me Tonight“ („Schönste, liebe mich“, 1932) mit Jeanette MacDonald und Myrna Loy, in „The Merry Widow“ („Die lustige Witwe“, 1934) und in „Folies Bergère de Paris“ (1935).

Mitte der dreißiger Jahre kehrt Maurice Chevalier nach Frankreich zurück, wo er in Clubs auftritt und nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges auch in deutschen Lagern vor französischen Kriegsgefangenen singt, wofür er nach dem Krieg von seinen Landsleuten heftig kritisiert wird. 1947 begibt er sich auf eine ausgedehnte US-Tournee, wo er stürmisch gefeiert wird.

Zurück in Hollywood feiert Maurice Chevalier ein erstaunliches Comeback – diesmal nicht als jugendlicher Liebhaber wie in seinen frühen Filmen, sondern als galanter Grandseigneur der alten Schule. Er spielt an der Seite von Audrey Hepburn und Gary Cooper in Billy Wilders Film „Love In The Afternoon“ („Ariane – Liebe am Nachmittag“), in „Gigi“ (1958) – der Film erhält neun „Oscar“-Auszeichnungen, in „Count Your Blessings“ („Französische Betten“, 1959) mit Deborah Kerr, in „Can-Can“ (1960) an der Seite von Frank Sinatra und Shirley MacLaine, in „Fanny“ (1961) neben Charles Boyer und Horst Buchholz, in „In Search Of The Castaways“ („Die Abenteuer des Kapitän Grant“, 1962) neben George Sanders und in „A New Kind Of Love“ („Eine neue Art von Liebe“, 1963) an der Seite von Paul Newman, Joanne Woodward und Thelma Ritter.

1967 zieht sich Maurice Chevalier vom Filmgeschäft zurück, einen seiner letzten öffentlichen Auftritte hat 1968 im Pariser Théâtre des Champs-Élysées. 1970 singt er das Titellied für das Disney-Musical „Aristocats“.

Maurice Chevalier ist zweimal verheiratet – von 1927 bis 1933 mit Yvonne Vallée und von 1937 bis 1946 mit Nita Ray.

Maurice Chevalier stirbt am 1. Januar 1972 in Paris an den Folgen einer Operation.