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Montserrat Caballé

Die temperamentvolle Katalanin mit der lyrischen Stimme gehört zu den bedeutendsten Sopranistinnen des zwanzigsten Jahrhunderts – ihr Repertoire umfasst knapp neunzig Opernrollen und mehr als achthundert Lieder. In ihrer über fünfzigjährigen Karriere absolviert Montserrat Caballé mehr als viertausend Auftritte und gilt damit als aktivste Sängerin der Operngeschichte

Montserrat Caballé wird als Maria de Montserrat Viviana Concepción Caballé i Folch am 12. April 1933 in Barcelona geboren – in den Wirren des spanischen Bürgerkrieges verlieren ihre Eltern alles, zeitweilig leidet die Familie an Hunger. Mit zwölf Jahren muss Montserrat Caballé die Schule verlassen um als Näherin zum Familienunterhalt beizutragen. In den fünfziger Jahren zieht die Familie mit ihr in die Schweiz.

Montserrat Caballé studiert in Barcelona und Mailand Harmonielehre, Komposition, Klavier und Gesang und debütiert 1956 am Baseler Opernhaus als Mimi in Giacomo Puccinis „La Bohème“. Nach einem kurzen Zwischenspiel am Theater in Saarbrücken ist sie von 1959 bis 1962 am Theater der Freien Hansestadt Bremen engagiert.

1965 gelingt Montserrat Caballé in der New Yorker Carnegie Hall der musikalische Durchbruch – in einer konzertanten Aufführung von Donizettis Oper „Lucrezia Borgia“ springt sie für die erkrankte Marilyn Horne ein und wird stürmisch gefeiert. Internationale Bekanntheit erlangt sie als Margarethe in Gounods „Faust“, die sie an der Metropolitan Opera in New York zum Besten gibt.

Die Schwerpunkte in Montserrat Caballés umfangreichen Repertoire bilden vor allem die Opern von Rossini, Donizetti, Bellini, Verdi und Puccini.

Montserrat Caballé gilt als Entdeckerin des Startenors José Carreras.

Montserrat Caballé scheut nicht den Kontakt zur Rock- und Popmusik. Mit Freddie Mercury nimmt sie 1987 das Album „Barcelona“ auf – das gleichnamige Duett mit dem verstorbenen „Queen“-Sänger wird 1992 zu den Olympischen Spielen ein Welthit. 1997 erscheint ihr Album „Friends For Life“, auf dem Montserrat Caballé Duette unter anderem mit Johnny Hallyday, Johnny Logan, Gino Vannelli und Helmut Lotti singt.

Neben ihrer Karriere unterstützt Montserrat Caballé diverse soziale Projekte, fördert den musikalischen Nachwuchs und hilft notleidenden Kindern. Sie sagt: „Die meisten Probleme der Welt rühren daher, dass habsüchtige Leute nur ans Geld denken. In dieser Hinsicht war ich schon immer ein wenig revolutionär.“

1998 wird Montserrat Caballé mit einem „Bambi“ ausgezeichnet und 2007 erhält sie den Musikpreis „Echo Klassik“ für ihr Lebenswerk.

2007 betritt Montserrat Caballé nach achtzehn Jahren erstmals wieder die Bühne der Wiener Staatsoper, wo sie die Partie der Duchesse de Crakentorp in Gaetano Donizettis „La Fille du Régiment“ („Die Regimentstochter“) gibt.

1964 heiratet Montserrat Caballé den Tenor Bernabé Martí – gemeinsam haben sie Tochter Montserrat Martí „Montsita“ Caballé, die ebenfalls als Sopranistin tätig ist.