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Mylène Farmer

Die öffentlichkeitsscheue Kanadierin feiert seit den achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit anspruchsvollen Songs, die sie in kunstvollen Videos präsentiert, nicht nur in der frankophonen Welt enorme Erfolge – Mylène Farmer zählt mit über zwanzig Millionen verkauften Tonträgern zu den weltweit erfolgreichsten französischen Musikkünstlern der Gegenwart

Mylène Farmer wird als Mylène Jeanne Gautier am 12. September 1961 in Pierrefonds in Montréal in der kanadischen Provinz Québec geboren, wo sie mit drei Geschwistern aufwächst – ihre Eltern stammen aus Frankreich. Mit zehn Jahren kehrt sie mit der Familie nach Paris zurück, wo es ihr zunächst schwerfällt, sich an das hektische Großstadtleben zu gewöhnen. Mit zwölf Jahren besucht sie in der französischen Hauptstadt die École de Saumur – an der sie zusätzlich eine Ausbildung zur Volksschullehrerin absolvieren soll – bricht diese jedoch mit siebzehn Jahren ab, um ihr Abitur nachzuholen. Sie entdeckt die Schauspielerei, nimmt Privatunterricht und hält sich mit Jobs als Schuhverkäuferin, Werbemodel und Arzthelferin über Wasser.

Zu Beginn der achtziger Jahre wird Mylène Farmer während eines Castings von Laurent Boutonnat entdeckt, mit dem sie bis heute zusammenarbeitet. Er schreibt nicht nur die Musik und die Texte für ihre Lieder, sondern führt auch bei einigen ihrer Musikvideos Regie. 1984 gibt sie mit dem Lied „Maman a tort“ ihr Debüt, den großen Durchbruch feiert sie 1986 mit „Libertine“ und dem dazugehörigen Album „Cendres de lune“. Danach folgen die Alben „Ainsi soit je…“ (1988), „L’autre…“ (1991), „Anamorphosée“ (1995), „Innamoramento“ (1999) und „Avant que l’ombre…“ (2005). Während sich in den deutschen Charts lediglich die Songs „Sans contrefaçon“, „Pourvu qu’elles soient douces“, „Désenchantée“, „Je t’aime mélancolie“ und „Slipping Away (Crier la vie)“ auf den hinteren Plätzen behaupten können, landet Mylène Farmer in Frankreich mit fast ausnahmslos jeder neuen Single auf den vorderen Plätzen der Hitparaden.

2001 komponiert Mylène Farmer für die junge Französin Alizee den Chart Hit „Moi Lolita“ und produziert auch das dazugehörige Album „Gourmandises“, 2002 veröffentlicht sie mit „Les mots“ ihr erstes „Best Of“-Album – darauf befindet sich auch ein Duett, das sie mit dem amerikanischen Sänger Seal einspielt und 2006 nimmt sie zusammen mit Moby die Single „Slipping Away (Crier la vie)“ auf, die in Frankreich ein großer Erfolg wird. Ihre letzten Alben „Point de Suture“ (2008), „Bleu Noir“ (2010) und „Monkey Me“ (2012) finden – von Frankreich abgesehen – nur wenig Beachtung.

Mylène Farmer gilt als öffentlichkeitsscheu – nur selten tritt sie in den Medien oder auf öffentlichen Veranstaltungen in Erscheinung, auch existiert kein offizieller und dauerhafter Internetauftritt von ihr. Zu ihrer großen Popularität tragen neben ihren anspruchsvollen Songtexten und opulenten Musikvideos vor allem ihre äußerst aufwendig produzierten Konzerte bei, auf denen sie schon mal in einem Glassarg liegend von der Decke herunter schwebt oder sich in einem überdimensionalen Kerzenleuchter übers Publikum ziehen lässt. Wie sich bereits in der Wahl ihres Künstlernamens andeutet – der als Hommage an die in Psychiatrien misshandelte amerikanische Filmschauspielerin Frances Farmer gedacht ist – greift Mylène Farmer in ihren Songs Themen wie Depression, Tod, Trauer, Religion, Liebe, Sex oder Gewalt auf. Als eine der ersten Frauen im Popgeschäft thematisiert sie bereits in den achtziger Jahren sexuelle Identitäts-Probleme, wodurch sie zur Ikone der Gay-Community aufsteigt.

Nach wie vor feiert Mylène Farmer besonders in Frankreich, Belgien, Luxemburg und der französisch-sprachigen Schweiz sowie in Russland und den osteuropäischen Ländern große Erfolge.