Olli Dittrich ist Comedian, Schauspieler und Sänger und einer der populärsten Verwandlungskünstler des Landes – in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts stürmt er als Teil des Duos „Die Doofen“ die deutschen Charts, mit seiner Band „Texas Lightning“ nimmt er am Eurovision Song Contest teil und als Kultfigur „Dittsche“ begeistert er seit Jahren seine zahlreichen Fans
Oliver Michael Dittrich wird am 20. November 1956 als zweiter Sohn des Journalisten Kurt Dittrich und der Malerin und Modezeichnerin Gisela Dittrich in Offenbach am Main geboren und wächst mit zwei Brüdern im Hamburger Stadtteil Langenhorn auf, wo er 1975 mit der Mittleren Reife die Schule abschließt. Von 1975 bis 1978 lässt er sich an der Hamburgischen Staatsoper zum Theatermaler ausbilden, danach ist er sieben Jahre bei einer Plattenfirma tätig, wo er sich zum Produktmanager hocharbeitet.
In den darauffolgenden Jahren ist Olli Dittrich Aufgrund von Angst- und Zwangsstörungen arbeitslos. In jener Zeit schreibt er zahlreiche Lieder – unter anderem für James Last, Annette Humpe und die Popgruppe „Die Prinzen“. Auch ist er in einigen Hamburger Bands als Sänger, Percussionist, Keyboarder und Conférencier tätig.
Bundesweite Bekanntheit erlangt Olli Dittrich ab 1993 als Teil des Ensembles der populären Comedy-Sendung „RTL Samstag Nacht“ – an der Seite von Wigald Boning, Esther Schweins, Stefan Jürgens, Tanja Schumann und Mirco Nontschew persifliert er darin zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens, er spielt Sketche und erfindet diverse Kunstfiguren. Schon bald erlangt die wöchentlich ausgestrahlte Show Kult-Charakter – 1995 wird sie mit dem „Adolf-Grimme-Preis“ ausgezeichnet.
1995 bildet Olli Dittrich zusammen mit seinem Kollegen Wigald Boning das Nonsens-Duo „Die Doofen“ – der Song „Mief“ entwickelt sich zu einem der Sommerhits des Jahres. Die Formation wird mit einem „Echo“, der „Goldenen Stimmgabel“ und einem „Bambi“ ausgezeichnet.
2000 bekommt Olli Dittrich mit „Olli, Tiere, Sensationen“ seine erste eigene Fernsehshow, die jedoch wegen mangelnden Interesses bereits nach wenigen Folgen wieder eingestellt wird.
Die zusammen mit der Komikerin Anke Engelke vom Deutschen Fernsehen produzierte Reihe „Blind Date“ avanciert zum Ende der neunziger Jahre zu einem weiteren Erfolg von Olli Dittrich – darin treffen in verschiedenen Episoden beide Darsteller ohne vorheriges Drehbuch oder Kenntnis über die Rolle des Anderen aufeinander. Anke Engelke und Olli Dittrich werden 2003 für „Blind Date“ mit dem „Grimme-Preis in Gold“ ausgezeichnet.
Hin und wieder kann man Olli Dittrich auch in Fernseh- und Kinoproduktionen sehen – unter anderem spielt er in „Frau Rettich, die Czerni und ich“ (1998) neben Iris Berben und Martina Gedeck, in „Late Show“ (1998), in „Sieben Zwerge – Der Wald ist nicht genug“ (2006), in „Die Relativitätstheorie der Liebe“ (2011) mit Katja Riemann sowie im TV-Biopic „Carl & Bertha“ (2011). Seine Darstellung des NS-Ministers Joseph Goebbels im Fernsehfilm „Stauffenberg“ (2004) erntet hervorragende Kritiken.
Großen Erfolg verzeichnet Olli Dittrich mit der TV-Reihe „Dittsche – das wirklich wahre Leben“ – darin verkörpert er den biertrinkenden Imbissphilosophen Dittsche, der im Bademantel bekleidet über das Leben schwadroniert. Die Serie erlangt binnen kürzester Zeit Kultcharakter – 2004 wird das Format mit dem „Deutschen Fernsehpreis“, 2005 mit dem „Grimme-Preis in Gold“ und 2009 mit der „Goldenen Kamera“ ausgezeichnet.
Parallel zu seiner Tätigkeit für Film und Fernsehen ist Olli Dittrich auch als Schlagzeuger in der Country-Band „Texas Lightning“ aktiv – 2006 nimmt die Gruppe mit dem Titel „No, No Never“ für Deutschland am „Eurovision Song Contest“ teil und belegt den fünfzehnten Platz. Die Single hält sich danach mehrere Wochen an der Spitze der deutschen Charts.
In den letzten Jahren wird es etwas ruhiger um Olli Dittrich – 2008 veröffentlicht er das Album „11 Richtige“, auf dem er Lieder im Stile von Schlagern interpretiert. Zwischen 2011 und 2012 ist er in unregelmäßigen Abständen als „Überraschungsgast“ in der „Harald Schmidt Show“ zu sehen. 2013 steht er zusammen mit Veronica Ferres in der Komödie „Der König von Deutschland“ vor der Kamera und 2014 sorgt er an der Seite von Cordula Stratmann mit der Talkshow-Persiflage „Das TalkGespräch“ für Aufsehen.
Zu Olli Dittrichs großen Vorbildern zählt der deutsche Humorist Loriot, mit dem er bis zu dessen Tod in persönlichem Kontakt steht.
Olli Dittrich ist Vater eines Sohnes – zur Zeit lebt er in Hamburg.