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Peter Frankenfeld

Er ist Komiker, Sänger, Tänzer, Parodist und Conférencier, gilt als erster Entertainer der deutschen TV-Unterhaltung und genießt beim deutschen Publikum mehr als drei Dekaden lang enorme Popularität – Peter Frankenfeld setzt mit seinen Fernsehshows „Wer will, der kann“, „Heiß oder Kalt“, „Vergissmeinnicht“ und „Musik ist Trumpf“ Maßstäbe in der deutschen TV-Landschaft und dient zahlreichen Nachfolgern als Vorbild

Peter Frankenfeld kommt am 31. Mai 1913 in Berlin-Kreuzberg als Willi Julius August Frankenfeldt zur Welt – er ist der Sohn des Mechanikers Max Frankenfeld und der Verkäuferin Hedwig Frankenfeld und wächst in behüteten Verhältnissen zusammen mit einem jüngeren Bruder in der deutschen Hauptstadt auf.

Als Kind zeichnet er, führt Märchenspiele auf, lernt Zaubertricks und begeistert sich fürs damals neue Medium Radio. Nach dem Abschluss der Schule beginnt Peter Frankenfeld eine Ausbildung zum Hotelpagen im Berliner Hotel Adlon und im Hotel Esplanade. Nach dem Abbruch der Hotel-Lehre beginnt er eine weitere Ausbildung zum Anstreicher und Tapezierer – nebenbei besucht er eine Grafikschule. Sein gestalterisches Talent verschafft ihm schon bald erste Aufträge als Dekorateur und Schildermaler, er arbeitet in Werbeagenturen, beginnt zu malen und schließt sich der Künstlervereinigung „Neue Berliner Sezession“ an.

Schon bald kristallisiert sich der Berufswunsch des Conférenciers heraus – Peter Frankenfeld lernt den Steptanz bei Valeska Gert, studiert amerikanische Revue-Filme und sieht sich in Berlin Varieté-Aufführungen an. Sein Bühnendebüt hat er beim Berliner „Kabarett der Komiker“ – im Laufe der Zeit avanciert er zum gefragten Conférencier und geht unter anderem mit Hans Albers auf Tournee. Während des Zweiten Weltkrieges organisiert er Veranstaltungen zugunsten des Winterhilfswerks und gibt Stepunterricht. Nachdem er in seinem Programm regimefeindliche Witze erzählt, wird er zur Ostfront eingezogen, wo er kurz vor Kriegsende schwer verwundet wird.

Nach dem Ende des Krieges kann Peter Frankenfeld von seinen Englischkenntnissen profitieren – er wird als Übersetzer eingesetzt und organisiert für die Amerikaner kleine Varietee-Shows. Kurze Zeit später wird er vom neugegründeten Hessischen Rundfunk fürs Radio entdeckt und hat schon bald mehrere eigene Rundfunksendungen. Auch begleitet er deutsche Unterhaltungsstars der damaligen Zeit auf ihren Tourneen – darunter Peter Alexander, Bully Buhlan, Heinz Erhardt, Walter Giller, Georg Thomalla, Caterina Valente und Helmut Zacharias.

1952 gibt Peter Frankenfeld beim Norddeutschen Rundfunk sein Fernsehdebüt, ab 1953 erlangt er mit der Moderation diverser TV-Shows bundesweite Bekanntheit. In seinen Sendungen bezieht er das Publikum mit ein, wobei er ein hohes Pannenrisiko eingeht – seine charmante Spontaneität rettet ihn jedoch stets vor Peinlichkeiten und bringt ihm enormes Ansehen ein. In den folgenden zwanzig Jahren ist Peter Frankenfeld aus der deutschen Fernsehlandschaft nicht wegzudenken – er moderiert unter anderem die TV-Shows „Vergissmeinnicht“, „Bitte recht freundlich“, „Toi, Toi, Toi“, „So ein Zufall!“, „Guten Abend!“, „Aller Unfug ist schwer“, „Und Ihr Steckenpferd“ und „Musik ist Trumpf“.

Zu Peter Frankenfelds Markenzeichen gehört die schwarz-weiß-karierte Jacke, die er bis 1961 in all seinen Spielshows trägt. Peter Frankenfeld gilt als Entdecker des populären Sketches „Dinner For One“, der alljährlich am Silvesterabend im deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird.

Gelegentlich ist Peter Frankenfeld auch als Schauspieler in deutschen Filmproduktionen zu sehen – unter anderem in „Wunschkonzert“ (1955), in „Paprika“ (1959), in „Natürlich die Autofahrer“ (1959) neben Heinz Erhardt, Trude Herr und Edith Hancke und in „Genosse Münchhausen“ (1962) mit Ingrid van Bergen.

1954 lernt Peter Frankenfeld die Sängerin Lonny Kellner kennen – beide heiraten 1956. Aus der Ehe geht Sohn Thomas hervor. Die Familie lebt auf einem Anwesen im schleswig-holsteinischen Wedel.

Peter Frankenfeld stirbt am 4. Januar 1979 im Alter von fünfundsechzig Jahren in Hamburg an den Folgen einer Virusinfektion. Zu seiner Beerdigung kommen viertausend Trauergäste, darunter viele Prominente des Showgeschäfts. Er ruht auf dem Friedhof Wedel bei Hamburg neben seiner Frau.