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Ralph Morgenstern

Mal ist er kreischender Paradiesvogel, dann wieder spitzzüngiges Talkshow-Plappermaul oder talentierter Bühnendarsteller – Ralph Morgenstern nimmt sich gerne selbst auf die Schippe und lässt kein Bonmot aus. Der eloquente Rheinländer kämpft für die Rechte der Homosexuellen und bringt mit frechen Sprüchen und exzentrischer Aufmachung etwas Farbe in die häufig trostlose deutsche Fernsehlandschaft

Ralph Morgenstern wird am 3. Oktober 1955 in Mülheim an der Ruhr als Ralph Morgenstern-Nolting geboren und stammt aus musikalischem Hause – seine Großtante war Sängerin an der Kölner Oper und der Schauspieler Harry Piel war sein Großonkel. Obwohl er sich früh für Gesang und Schauspiel begeistert, absolviert er seinen Eltern zuliebe eine Ausbildung zum Pädagogen.

Mit zwanzig Jahren zieht Ralph Morgenstern nach Köln, wo er die Band „Gina X“ gründet. Mit ihr veröffentlicht er mehrere Platten, die Chart-Platzierungen in Österreich und in Kanada erlangen.

In den siebziger Jahren wirkt Ralph Morgenstern bei Experimentalfilmen mit und präsentiert sich bei Kunstmessen als Performance-Künstler. In den achtziger Jahren erhält er erste kleinere Theaterrollen – unter anderem spielt er von 1984 bis 1986 in Köln im Theater in der Filmdose in „Geierwally“ und von 1986 bis 1988 in „Sissi – Beuteljahre einer Kaiserin“ unter der Regie von Walter Bockmayer.

Neben seiner Theaterarbeit und mehreren Deutschlandtourneen übernimmt Ralph Morgenstern seine erste Filmrolle im Kult-Streifen „Im Himmel ist die Hölle los“ (1983) an der Seite von Billie Zöckler, Barbara Valentin, Cleo Kretschmer und Dirk Bach. Danach kann man ihn in der Comedy-Satire „Die Geierwally“ (1988) neben Ortrud Beginnen und Elisabeth Volkmann sowie in den Fernsehfilmen „Ein Mann für gewisse Stunden (1996), „Gisbert“ (1998) und „I Love You Baby (1998) sehen. Seinen vorerst letzten Kamera-Auftritt hat Ralph Morgenstern 2012 in Margarethe von Trottas Film „Hannah Arendt“ an der Seite von Barbara Sukowa und Axel Milberg

Ab 1992 ist Ralph Morgenstern zusammen mit Hella von Sinnen Gastgeber der TV-Sendung die „Filmdosenshow“ – danach folgen Sendungen wie „Klatschmohn“, „Kaffeeklatsch“ und „Blond am Freitag“. Auch spielt er 1998 in der TV-Sitcom „Schöne Aussichten“ die Hauptrolle und ist von 2005 bis 2007 in den Sommermonaten wöchentlich im „ZDF-Fernsehgarten“ als Klatsch-Experte zu Gast. 2008 verkauft Ralph Morgenstern bei einem deutschen Verkaufssender als „Hundeausstatter mit Stil“ Zubehör für den Hund.

Trotz dieser zahlreichen Aktivitäten bleibt Ralph Morgenstern stets dem Theater treu – von 1992 bis 1999 zählt er zum festen Ensemble am Kölner Schauspielhaus, wo er in verschiedenen Inszenierungen zu sehen ist. In Leipzig wird er von 2006 bis 2008 für Cole Porters Musical „Kiss Me Kate“ engagiert und von 2008 bis 2009 spielt er die „Edna Turnblad“ in der deutschsprachigen Erstaufführung des Musicals „Hairspray“ im Theater St. Gallen in der Schweiz.

2006 wird Ralph Morgenstern in Mülheim an der Ruhr die Auszeichnung „Spitze Feder“ verliehen.

Von 2011 bis 2013 betreibt Ralph Morgenstern ein Café in der Kölner Innenstadt.

Ralph Morgenstern – der seit 1983 Vater einer Tochter ist – lebt mit seinem Lebensgefährten Oliver zusammen, mit dem er sich 1998 in den USA symbolisch trauen lässt.