Als stets gut gelaunter Zeremonienmeister des Frohsinns gehört er mit seinen schwungvollen Schlagern wie „Heute so, morgen so“, „Der Puppenspieler von Mexiko“ und „Ein bisschen Spaß muß sein“ seit mehr als fünf Dekaden zum festen Inventar der deutschen Fernsehunterhaltung – Roberto Blanco nimmt zahlreiche Platten auf, spielt in mehreren Filmen mit und macht sich auch als TV-Moderator einen Namen
Roberto Zerquera Blanco kommt am 7. Juni 1937 in Tunis zur Welt, das damals zum französischen Protektorat Tunesien gehört. Er ist der Sohn des kubanischen Varieté-Künstlers Alfonso Zerquera und dessen Ehefrau Mercedes Blanco und wächst in Beirut und Madrid auf. Als er zwei Jahre alt ist, stirbt seine Mutter – nach dem Schulabschluss beginnt er in Madrid ein Medizinstudium, das er aber nach zwei Semestern wieder abbricht.
1957 spielt Roberto Blanco an der Seite von Marianne Koch, Hansjörg Felmy und Horst Frank im Film „Der Stern von Afrika“ mit – ein Jahr später sieht man ihn in „Bühne frei für Marika“ (1958) neben Marika Rökk, Johannes Heesters und Harald Juhnke, in dem er den Song „Echo-Blues“ singt. Danach folgen Auftritte in Filmen wie „Alle Menschen werden Brüder“ (1973) neben Doris Kunstmann, Elisabeth Volkmann und Ingrid van Bergen, in „Die blutigen Geier von Alaska“ (1973) mit Klaus Löwitsch, in „Drei Männer im Schnee“ (1974) an der Seite von Klaus Schwarzkopf, Grit Boettcher und Lina Carstens sowie in der Komödie „1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“ (2008) neben Udo Kier, Hannelore Elsner und Dieter Hallervorden.
Seine musikalische Karriere beginnt Roberto Blanco in Paris als Sänger im Showprogramm von Josephine Baker. In den sechziger Jahren wird er bundesweit bekannt, als er in Deutschlands erster Casting-Show „Dem Nachwuchs eine Chance“ mit dem Song „Jesebell“ den ersten Platz erreicht. 1969 gewinnt er mit „Heute so, morgen so“ die Deutschen Schlager-Festspiele in Baden-Baden, weitere Hits von Roberto Blanco sind „Ein bißchen Spaß muß sein“, „Ich komm’ zurück nach Amarillo“ und „Der Puppenspieler von Mexiko“. Mehrere Male bewirbt sich Roberto Blanco für die Teilnahme am Eurovision Song Contest, kann sich mit seinen Beiträgen jedoch nicht durchsetzen.
1973 erhält Roberto Blanco seine eigene Fernsehshow „Heute so, morgen so“ und 1976 ist er Gastgeber der „Roberto Blanco Show“ – weitere Sendungen mit Roberto Blanco sind „Roberto – Ein Abend mit Roberto Blanco“ und „Musik ist meine Welt“. 1986 tritt der Sänger als erster ausländischer Künstler mit einem eigenen Show-Block in der „Tropicana“-Revue im kubanischen Havanna auf.
Im Zuge des Schlager-Revivals feiert Roberto Blanco in den neunziger Jahren ein Comeback – zusammen mit Tony Marshall singt er „Resi bring Bier“ und 1996 gastiert er auf Lotto King Karls Single „Da ist die Tür“. 2004 veröffentlicht Roberto Blanco die CD „E Viva la Musica“ und 2011 „Du lebst besser, wenn Du lachst“.
2011 lässt sich Roberto Blanco auf dem Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken von seinen Fans feiern und 2013 veröffentlicht er das Album „Swinging New York“, auf dem er Klassiker des „American Song Book“ neu interpretiert.
Roberto Blanco engagiert sich für Obdachlose sowie für die Organisationen „World Vision Deutschland“ und „Ärzte ohne Grenzen“.
Roberto Blanco ist bis zur Scheidung 2004 vierzig Jahre lang mit seiner Frau Mireille verheiratet – aus der Ehe gehen zwei Töchter hervor. Seit 2013 ist er mit Luzandra Straßburg verheiratet – zusammen leben sie in München-Grünwald.