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Siobhan Fahey

Als Mitglied der britischen Popgruppe „Bananarama“ schreibt sie in den achtziger Jahren mit Hits wie „Cruel Summer“, „Shy Boy“ und „Venus“ Musikgeschichte, später gründet sie das Duo „Shakespear’s Sister“ – Siobhan Fahey gehört mit ihren Kolleginnen Keren Woodward und Sarah Dallin zu den Urmüttern der Girlgroups, an denen sich spätere Formationen wie die „Spice Girls“ und die „Sugababes“ orientieren

Siobhan Fahey kommt am 10. September 1958 als Siobhan Maire Deidre Fahey im irischen Dunshaughlin/County Meath zur Welt. Ihr Vater ist bei der britischen Armee in Deutschland stationiert, wo sie ihre Kindheit verbringt – später kehrt die Familie nach Großbritannien zurück, wo das Mädchen eine Klosterschule im schottischen Edinburgh besucht. Im Alter von vierzehn Jahren zieht sie mit ihrer Familie nach Hertfordshire, bereits zwei Jahre später verlässt sie ihr Elternhaus um in London einen Journalistenkurs zu besuchen – dort lernt sie sie Sarah Dallin und Keren Woodward kennen und gründet mit ihnen 1981 das Trio „Bananarama“.

Der erste Song der Band – die Cover-Version „Aie A Mwana“ von „Black Blood“ – gerät eher zufällig in die Hitparaden und entwickelt sich im Laufe der Zeit zum Geheimtipp. Die Gruppe spielt ihr erstes Album „Deep Sea Skiving“ ein, mit Hits wie „Shy Boy“ und „Na Na Na Hey Hey Goodbye“ – die Platte orientiert sich noch stark am damals angesagten New Wave. 1984 erscheint das Nachfolgealbum „Bananarama“ mit dem bis heute zahlreich gecoverten Sommerhit „Cruel Summer“ – die Band etabliert sich damit endgültig im internationalen Musikbusiness der achtziger Jahre. Produziert wird „Bananarama“ von Steve Jolley und Tony Swain, welche auch für die Erfolge von Alison Moyet, „Spandau Ballet“ und „Imagination“ verantwortlich sind. Mit dem Party-Knaller „Venus“ – einer Coverversion der niederländischen Band „Shocking Blue“ – erobert die Gruppe im Sommer 1986 dann weltweit die Spitzen der internationalen Charts. Produziert wird der Hit vom damals sehr erfolgreichen Produzententeam Stock/Aitken/Waterman, welches mit eingängigen und temporeichen Ohrwürmern ab Mitte der achtziger Jahre die weltweiten Hitparaden beherrscht und Künstlern wie Kylie Minogue und Rick Astley zu großer Popularität verhilft. Mit ihren krachenden Dance-Hits entwickeln sich „Bananarama“ immer weiter in Richtung „Camp“ – die schwule Community verehrt die Band wie keine andere. Zum Markenzeichen der Band werden knapp bekleidete, muskulöse Backgroundtänzer, mit denen sie gezielt das homosexuelle Publikum ansprechen.

1987 heiratet Siobhan Fahey Dave Stewart von der Band „Eurythmics“ – das Paar bekommt die Söhne Sam and Django. Schon längere Zeit ist die Sängerin unzufrieden mit dem von Stock/Aitken/Waterman geprägten kommerziel-oberflächlichen Sound der Band. Sie verlässt „Bananarama“ und gründet zusammen mit der amerikanischen Sängerin und Gitarristin Marcella Detroit das kurzlebige aber sehr erfolgreiche Projekt „Shakespear’s Sister“. Das Duo hat in wenigen Jahren einige Hits wie „You’re History“, „Stay“ und „Hello (Turn Your Radio On)“ – produziert wird „Shakespear’s Sister“ von Siobhan Faheys Ehemann Dave Stewart. 1996 trennen sich Siobhan Fahey und Dave Stewart.

Nach dem Weggang von Siobhan Fahey bei „Bananarama“ kann die Band nicht mehr an ihre alten Erfolge anknüpfen – sie veröffentlicht noch einige nur mäßig erfolgreiche Alben und hat erst im neuen Jahrhundert ein kleines Comeback. Siobhan Fahey bringt noch einige Solo-Platten heraus und tritt 2009 wieder als „Shakespear’s Sister“ auf. 2004 kommt es auf einer Feier zum zwanzigjährigen Jubiläum der Band zu einer kurzen Wiedervereinigung von „Bananarama“.