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Sophia Loren

Mit Bravour gelingt ihr der Aufstieg von der neapolitanischen Vorstadtschönheit zum Hollywoodstar, jahrelang bedient sie das Bild der rassigen Italienerin und gemeinsam mit ihrem Kollegen Marcello Mastroianni ist sie das italienische Traumpaar der sechziger Jahre – heute gilt Sophia Loren als letzte Diva der großen Zeit des italienischen Kinos

Sophia Loren wird am 20. September 1934 als Sofia Villani Scicolone im süditalienischen Pozzouli geboren – da ihr Vater Riccardo Scicolone ihre Mutter Romilda Villani nach der Geburt ihrer Schwester verlässt, wächst sie in ärmlichen Verhältnissen als uneheliches Kind in dem neapolitanischen Vorort auf.

Um die Familie durchzubringen versucht ihre Mutter, aus der Schönheit ihrer Tochter Kapital zu schlagen – Sophia Loren nimmt an Misswahlen teil und hat erste kleine Auftritte in Filmen wie „Quo Vadis“ (1951).

Bei einem Schönheitswettbewerb zur Miss Rom wird Sophia Loren 1950 Zweite und dabei vom zweiundzwanzig Jahre älteren Filmproduzenten Carlo Ponti entdeckt – er verhilft ihr zu einer Ausbildung, einem neuen Namen und wird nachdem er sich von seiner ersten Frau scheiden lässt 1957 in Mexiko ihr Ehemann. Da seine Scheidung vom italienischen Staat nicht anerkannt wird, wird die Ehe 1962 annulliert – um diese zu legalisieren werden Sophia Loren und Carlo Ponti 1966 französische Staatsbürger.

In ihren frühen Filmen verkörpert Sophia Loren fast ausnahmslos das hübsche Mädchen aus dem Volk und bedient gleichzeitig das stereotype Bild der feurigen Italienerin. Der Durchbruch als ernsthafte Schauspielerin gelingt ihr 1954 in Vittorio De Sicas „L’Oro di Napoli“ („Das Gold von Neapel“), ein Jahr später ist sie in „Peccato che sia una canaglia“ („Schade, dass du eine Kanaille bist“) zu sehen.

Mitte der fünfziger Jahre geht Sophia Loren mit ihrem Mann nach Hollywood – dort dreht sie zahlreiche Filme an der Seite von John Wayne, Cary Grant, Clark Gable, Charlton Heston, Paul Newman, Gregory Peck, Marlon Brando und vielen anderen. Die Höhepunkte ihrer Karriere verdankt sie jedoch „ihrem“ Regisseur Vittorio De Sica, der ihr auch 1960 zu ihrem größten Erfolg verhilft – in „La Ciociara“ („Und dennoch leben sie“) spielt sie eine Mutter, die während des Krieges um ihre Tochter kämpft und wird dafür als „Beste Schauspielerin“ mit einem „Oscar“ geehrt.

Danach folgen Filme wie „Boccaccio 70″ (1961) und „Ieri, Oggi, Domani“ („Gestern, heute und morgen“, 1963). In dem Maße, wie Sophia Loren ihren neapolitanischen Akzent verliert, nehmen ihre Engagements in europäischen und amerikanischen Produktionen zu – für ihre Auftritte in „I Sequestrati di Altona“ („Die Eingeschlossenen von Altona“, 1962), „Judith“ (1964) und „Arabeske“ (1966) wird sie auf den Festivals in Cannes, London und Moskau ausgezeichnet. 1969 kürt die „Hollywood Foreign Press Association“ Sophia Loren zur beliebtesten Schauspielerin der Welt.

In Italien steht Sophia Loren eine Zeit lang in Konkurrenz zu Gina Lollobrigida, dem anderen italienischen Sexsymbol der damaligen Zeit – entgegen vieler Behauptungen verstehen sich die Schauspielerinnen hervorragend.

Zusammen mit Marcello Mastroianni bildet Sophia Loren in vielen Produktionen das italienische Traumpaar der Kinoleinwand – zuletzt in Robert Altmans „Pret-a-porter“ (1994). Einen ihrer letzten Filmauftritte hat sie 2009 neben Daniel Day-Lewis, Marion Cotillard, Penélope Cruz und Judi Dench in der Musical-Verfilmung „Nine“.

1980 wird Sophia Loren zu dreißig Tagen Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt – die Strafe tritt sie 1982 im süditalienischen Caserta an.

2006 trägt Sophia Loren im Rahmen der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2006 in Turin gemeinsam mit anderen italienischen Berühmtheiten die Olympische Flagge ins Turiner Olympiastadion.

Für Aufsehen sorgt Sophia Loren, als sie 2007 mit zweiundsiebzig Jahren im berühmten Pirelli-Kalender posiert und im selben Jahr ankündigt, dies bei einem Aufstieg des Fußballclubs „SSC Neapel“ zu wiederholen. Obwohl dies dem Verein wenig später gelingt, löst Sophia Loren ihr Versprechen bis heute nicht ein und bezeichnet ihre Aussage in einer TV-Sendung als Witz.

Sophia Loren wird mit den weltweit bedeutendsten Filmpreisen ausgezeichnet – sie erhält mehrere „Bambis“, „Golden Globes“, „Oscars“ und „David di Donatellos“. Sie hat einen Stern auf dem „Hollywood Walk Of Fame“, ist Ehrenbürgerin der süditalienischen Städte Sorrent und Pozzouli sowie Trägerin des „Verdienstorden der Italienischen Republik“. 2011 wird sie mit einem Ehren-„Oscar“ für ihr Lebenswerk geehrt.

Zusammen mit ihrem verstorbenen Ehemann Carlo Ponti hat Sophia Loren die Söhne Carlo jr. und Edoardo. Die Familie lebt jahrelang am Genfersee und besitzt Wohnungen in Rom, der Schweiz und in New York. Heute lebt Sophia Loren in Los Angeles.