Er ist ein begnadeter Komponist und ein hervorragender Entertainer und polarisiert die Musikwelt wie kaum ein anderer Popsänger – während er von den einen als dauergrinsender Schnulzen-Interpret und Schwiegermutters Liebling verlacht wird, verehren ihn die anderen als einern der populärsten und erfolgreichsten Showstars aller Zeiten
Barry Manilow kommt am 17. Juni 1943 im New Yorker Stadtteil Brooklyn als Barry Alan Pincus zur Welt. Als er zwei Jahre alt ist, verlässt der Vater die Familie. Bereits als Jugendlicher lernt er Klavierspielen, studiert nach seinem Schulabschluss am New York College Of Music und hält sich mit Jobs in Plattenfirmen und dem komponieren von Werbe-Jingles über Wasser.
Zu Beginn der siebziger Jahre lernt Barry Manilow in New York Bette Midler kennen und wird ihr Pianist und Arrangeur – gemeinsam haben sie ihre ersten Erfolge mit Bühnenshows in diversen Nachtclubs, auch produziert er 1972 das erste Album von Bette Midler. „Das Gefühl, als völlig Unbekannter mitten in der Bette-Midler-Show einige Solo-Nummern zu spielen, war ungefähr so, als hätte ich im Getöse des Zweiten Weltkrieges ein Konzert geben müssen“ erinnert sich Barry Manilow.
Barry Manilows erstes Album „Barry Manilow“ von 1973 interessiert zunächst nur wenige, bis ein Jahr später „Barry Manilow II“ mit der Single „Mandy“ erscheint – das Lied wird ein Welterfolg, gilt heute als Klassiker und begründet die Weltkarriere eines der erfolgreichsten Sänger aller Zeiten.
Mit Hits wie „Copacabana“, „Can’t Smile Without You“, „Bermuda Triangle“, „It’s A Miracle“, „Looks Like We Made It“, „Daybreak“, „I Write The Songs“ und „Could It Be Magic“ feiert Barry Manilow in den siebziger Jahren große Erfolge. Zu Beginn der achtziger Jahre gehen seine Plattenverkäufe zurück – ein letztes Mal ist er 1983 mit „You’re Looking Hot Tonight“ in den internationalen Charts vertreten.
1984 tritt Barry Manilow in der Radio City Music Hall in New York auf und in London spielt er in der ausverkauften Wembley-Arena sowie in der ebenfalls ausverkauften Royal Albert Hall. Auch spielt er mit einigen Jazz-Größen das von Kritikern hoch gelobte Album „2:00 A.M. Paradise Café“ ein.
Auch in den neunziger Jahren ist Barry Manilow sehr aktiv – mit einer Revue aus bekannten Musicalmelodien geht er auf Tournee. er lässt sich in großen Shows in Las Vegas feiern und singt bei der Amtseinführung von US-Präsident Bill Clinton.
1994 wird Barry Manilows Musical „Copacabana“ in London und 1997 das Musical „Harmony“ – über das Schicksal des deutsch-jüdischen Vocal-Ensembles „Comedian Harmonists“ – in San Diego aufgeführt.
2006 steigt Barry Manilow mit „The Greatest Songs Of The Fifties“ überraschend auf Platz eins der Billboard Charts ein – eine Position, die er seit den siebziger Jahren nicht mehr erreicht.
Barry Manilow gewinnt in seiner langen Karriere zahlreiche Auszeichnungen – einen „Grammy“, einen „Emmy“ und einen „Tony“ und wird einmal für einen „Oscar“ nominiert. 1977 platziert er gleichzeitig fünf Alben in den Charts, was vor ihm nur Frank Sinatra und Johnny Mathis gelingt.
Frank Sinatra sagt über Barry Manilow: „Er allein ist mein würdiger Nachfolger“. Nicht alle sehen das so – das amerikanische Musikmagazin Rolling Stone meint, Barry Manilow schreibe „gnadenlos dumme Texte“ und seine Songs kämen so schlicht herüber, „als habe sie der Junge von nebenan geschrieben“. Kurze Zeit später schreibt dieselbe Zeitschrift: „Barry Manilow ist ein Mega-Star geworden, eine Legende, ein Gigant unter den Entertainern. Er ist unbestritten der Showmann unserer Generation, ein Mann mit traumhaft sicherem Gespür für große Bühnengesten und eingängige Poprhythmen.“ Das englische Musikmagazin Melody Maker ergänzt: „Es ist Zeit für die Manilow-Hasser, ihre Niederlage einzugestehen! Er ist zu einem dominierenden Teil der Pop-Landschaft geworden.“
2014 geht Barry Manilow mit seinem Manager und Partner Garry Kief eine Lebensgemeinschaft ein.