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Johnny Mathis

Auch wenn er nie die Berühmtheit wie Frank Sinatra oder Dean Martin erlangt und in Europa eine eher unbekannte Größe ist, gehört er mit seiner länger als fünf Jahrzehnte andauernden Karriere zu den erfolgreichsten Sängern der USA – Johnny Mathis feiert mit soften Pop-Balladen und zahlreichen Cover-Versionen enorme Erfolge und hat bis heute eine riesige Fangemeinde

John Royce „Johnny“ Mathis wird am 30. September 1935 im texanischen Ort Gilmer geboren – kurz nach seiner Geburt zieht seine Familie mit ihm nach San Francisco, wo er mit sechs Geschwistern aufwächst. Seine Mutter Mildred ist Hausfrau, sein Vater Clem arbeitet als Chauffeur. Durch seinen Vater kommt er früh mit Musik in Berührung – er singt im Kirchenchor, studiert nach dem Besuch der George Washington High School in San Francisco Englisch und Sporterziehung und nimmt nebenher Gesangunterricht.

Nach ersten Auftritten in Bars und Nachtclubs wird Johnny Mathis mit neunzehn Jahren vom Plattenproduzent George Avakian entdeckt – die 1956 veröffentlichte Jazz-Platte „Johnny Mathis: A New Sound In Popular Music“ bleibt noch relativ unbeachtet. Erst mit dem Pop-Album „That Autumn“ und den Hit-Singles „Wonderful! Wonderful!“ und „It’s Not For Me To Say“ feiert Johnny Mathis dann seinen Durchbruch. 1957 hat er mit „Chances Are“ seinen größten Hit.

Weitere Hits von Johnny Mathis sind „The Twelfth Of Never“, „A Certain Smile“, „Someone“, „Misty“, „My Love For You“, „Gina“, „What Will Mary Say“, „Life Is A Song Worth Singing“, „I’m Stone In Love With You“ und „When A Child Is Born“. Er nimmt mit Kollegen zahlreiche Duette auf – unter anderem mit Barbra Streisand, Barbara Dickson, Natalie Cole, Patti Austin, Gladys Knight, Nana Mouskouri, Dionne Warwick und Deniece Williams („Too Much, Too Little, Too Late“, 1980). Johnny Mathis zählt die Sängerin Lena Horne – deren Stil er nach eigener Aussage nachahmt – zu seinen größten Einflüssen.

In den siebziger Jahren beweist Johnny Mathis musikalische Vielseitigkeit – die Alben „I’m Coming Home“ (1973) und „Mathis Is…“ (1977) lässt er von Philly-Sound-Legende Thom Bell produzieren. 1979 springt Johnny Mathis auf die Disco-Welle auf und landet mit dem Album „The Best Days Of My Life“ und der Single „Gone, Gone, Gone“ einen Hit. Weitere Erfolge hat er mit den Alben „Mathis Magic“ (1979) – darauf singt er Disco-Versionen von „Night And Day“ und „Begin The Beguine“ – und „Different Kinda Different“ (1980) und dem darauf enthaltenden Disco-Klassiker „I Will Survive“.

In den neunziger Jahren wird Johnny Mathis im Zuge des Easy-Listening-Revivals auch einer neueren Generation bekannt.

Johnny Mathis steht in den amerikanischen Alben-Charts nach Elvis Presley und Frank Sinatra auf Platz drei der Künstler mit den meisten platzierten Veröffentlichungen. Vor allen Dingen seine Weihnachtsalben – wie „Merry Christmas“ von 1955 – avancieren stets zu Bestsellern. Das Album „Johnny’s Greatest Hits“ (1955) hält sich knapp fünfhundert Wochen in den Charts und gehört zu den am längsten platzierten Alben der Pop-Geschichte.

Bis heute veröffentlicht Johnny Mathis regelmäßig weitere Alben – deren Erfolge die Treue seiner vielen Fans signalisieren – und geht nach wie vor auf Konzert-Tourneen. 2010 erscheint mit „Let It Be Me: Mathis in Nashville“ sein bislang letztes Album.

1982 macht Johnny Mathis in einem amerikanischen Magazin seine Homosexualität bekannt: „Homosexuality is a way of life that I’ve grown accustomed to“.