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Dean Martin

Er gilt als einer der größten Entertainer des letzten Jahrhunderts und ist neben Frank Sinatra und Sammy Davis jr. viele Jahre Teil des legendären „Rat-Packs“ – Dean Martin spielt in zahlreichen Filmen mit und seine weiche und melodische Stimme beschert ihm mit „That’s Amore“, „Mambo Italiano“ und „Gentle On My Mind“ mehrere Welthits

Dean Martin wird am 7. Juni 1917 in Steubenville im US-Bundesstaat Ohio als Dino Paul Crocetti geboren und wächst in einfachen Verhältnissen auf – sein Vater Gaetano wandert 1913 aus Italien ein, seine Mutter stammt aus Ohio. Bis zum fünften Lebensjahr spricht Dean Martin nur italienisch, daher hat er als Junge Schwierigkeiten in der Schule und verlässt diese bereits vor dem regulären Abschluss.

Sein erstes Geld verdient sich Dean Martin als Preisboxer im Weltergewicht, auch beteiligt er sich während der Prohibitionszeit als Alkoholschmuggler. Als Croupier im Spielcasino singt er einige Lieder und wird dabei von einem Musikagenten entdeckt – zusammen mit Jerry Lewis feiert er ab 1946 erste Erfolge in den Nachtclubs von Atlantic City, beide werden für den Film entdeckt und stehen 1951 für „At War With The Army“ („Krach mit der Kompanie“) erstmals vor der Kamera.

Das Comedy-Duo erweist sich als Kassenhit – mit dem eleganten Sänger Dean Martin und dem „Kindskopf“ Jerry Lewis entstehen bis in die späten fünfziger Jahre hinein sechzehn vorwiegend skurrile Hollywood-Komödien, darunter „Jumping Jacks“ (Schrecken der Division“, 1952), „Money From Home“ („Der tollkühne Jockey“, 1953), „Living It Up“ („Der sympathische Hochstapler“, 1954) mit Janet Leigh, „You’re Never Too Young“ („Man ist niemals zu jung“, 1955) und „Artists And Models“ („Maler und Mädchen“, 1955) mit Shirley MacLaine. Zwischen 1949 und 1953 treten beide auch in der Radiosendung „The Martin & Lewis Show“ auf, die sie später im Fernsehen unter dem Titel „Dean Martin & Jerry Lewis Show“ fortsetzen. Das beim Publikum enorm populäre Zusammenspiel wird von Filmkritikern jedoch häufig als „Martin singt und Lewis hampelt herum“ reduziert.

1948 erhält Dean Martin seinen ersten Plattenvertrag. In den USA hat er zwei Nummer-eins-Hits, „Memories Are Made Of This“ (1955) sowie den Welthit „Everybody Loves Somebody (Sometimes)“ (1964) – mit diesem Remake von Frank Sinatra verdrängt der Sänger sogar die „Beatles“ vom Thron. Großer Beliebtheit erfreuen sich auch seine italienischen Balladen wie „Volare“, „That’s Amore“, „Arrividerci Roma“ und „Torna Surriento“. 1958 nehmen Frank Sinatra und Dean Martin das Album „Sleep Warm“ auf, für das Frank Sinatra die Orchesterleitung übernimmt. 1959 treten Frank Sinatra und Dean Martin erstmals zusammen in Las Vegas auf, nachdem sie für den Film „Same Come Running“ („Verdammt sind sie alle“) zum ersten Mal zusammen vor der Kamera stehen, 1959 kann man Dean Martin in „Rio Bravo“ in der Rolle des trinkfesten Sheriffs neben John Wayne sehen. Zur selben Zeit beginnt Dean Martin sein Comedy-Image abzulegen – er beendet seine berufliche Beziehung zu Jerry Lewis, wendet sich ernsthafteren Rollen zu und entwickelt sich an der Seite von Marlon Brando, John Wayne, James Stewart, Burt Lancaster und Montgomery Clift zum Charakterdarsteller.

Anfang der sechziger Jahre bilden Dean Martin, Frank Sinatra und Sammy Davis jr. den Kern des legendären „Rat Pack“, das in den nächsten Jahren in gemeinsamen Auftritten die Bühnen von Las Vegas dominiert. Mit der Zigarette in der einen und dem Drink in der anderen Hand sind sie die glamourösen Stars des Showbusiness ihrer Zeit. Die 1965 gestartete „Dean-Martin-Show“ entwickelt sich auf Anhieb zur Sendung mit den besten Einschaltquoten und Dean Martin wird für einige Zeit zum Rekordhalter bei den Fernsehgagen. Obwohl es nach 1965 zu keinen regelmäßigen Auftritten des „Rat Pack“ mehr kommt, stehen die Drei auch in den siebziger und achtziger Jahren gelegentlich noch gemeinsam auf der Bühne. Nach dem Film „Airport“ (1969) wird es ruhiger um Dean Martin.

Dean Martin werden Kontakte zur Mafia nachgesagt, die er nie offiziell bestreitet – so soll die Mafia ihm angeblich entscheidend beim Start seiner Solokarriere geholfen haben.

In beiden Teilen der Rennfahrer-Komödie „Cannonball Run“ („Auf dem Highway ist die Hölle los“, 1983) kann man Dean Martin neben Frank Sinatra, Sammy Davis jr. und Shirley McLaine in seiner letzten Filmrolle sehen.

Dean Martin heiratet dreimal und ist Vater von acht Kindern. Sohn Dean Paul Martin stirbt 1987 bei einem Flugzeugabsturz.

1988 geht das legendäre „Rat Pack“ nochmals auf eine gemeinsame Konzerttournee, doch Dean Martin scheidet bereits nach einer Woche aus gesundheitlichen Gründen aus. 1991 gibt der Entertainer auf der Bühne des „Bally’s“ in Las Vegas sein letztes Konzert. Er stirbt am 25. Dezember 1995 mit achtundsiebzig Jahren und wird auf dem Pierce Bros. Westwood Memorial Park beigesetzt.

Als Dean Martin einmal gefragt wird, wie er der Nachwelt in Erinnerung bleiben möchte, antwortete er: „Als verdammt guter Entertainer, der die Leute vergnügte und sie ein bisschen zum Lachen brachte. Er war ein netter Kerl. Er hat’s ganz gut gemacht und wir liebten ihn, das ist alles.“