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Jerry Lewis

Während seine Filme von Kino-Puristen als alberner Quatsch abgetan werden, wird er von zahlreichen Fans für seinen schrägen Humor geliebt – Jerry Lewis ist chaotischer Clown, Slapstick-Akrobat und hippeliger Grimassenschneider, gemeinsam mit Dean Martin bildet er des beliebteste Komikerpaar der fünfziger Jahre und gilt heute als lebende Legende

Jerry Lewis wird am 16. März 1926 in Newark im US-Bundesstaat New Jersey als Joseph Levitch geboren – der Sohn des Vaudeville-Darstellers Danny Lewis wächst bei Verwandten der Familie auf und steht schon als Kind auf der Bühne. Nach Jobs als Platzanweiser, Würstchenverkäufer und Kellner tritt er ab 1942 in die Fußstapfen seines Vaters.

1946 feiert Jerry Lewis zusammen mit Dean Martin in den Nachtclubs von Atlantic City erste Erfolge, ab dem Ende der vierziger Jahre kann man beide dann in zahlreichen Komödien sehen – darunter „Jumping Jacks“ („Schrecken der Division“, 1952), „Money From Home“ („Der tollkühne Jockey“, 1953), „Living It Up“ („Der sympathische Hochstapler“, 1954) mit Janet Leigh, „You’re Never Too Young“ („Man ist niemals zu jung“, 1955) und „Artists And Models“ („Maler und Mädchen“, 1955) mit Shirley MacLaine.

Dean Martin und Jerry Lewis bilden in jener Zeit das beliebteste Komikerpaar der USA – zusammen drehen sie sechzehn Filme und treten zwischen 1949 und 1953 auch in der Radiosendung „The Martin & Lewis Show“ auf, die beide später im Fernsehen unter dem Titel „Dean Martin & Jerry Lewis Show“ fortsetzen. Das beim Publikum enorm populäre Zusammenspiel wird von Filmkritikern jedoch häufig als „Martin singt und Lewis hampelt herum“ reduziert.

Nach einem öffentlichen Zerwürfnis wendet sich Dean Martin dem legendären „Rat-Pack“ um Frank Sinatra zu und Jerry Lewis verfolgt seine eigene Solo-Karriere als Schauspieler und Entertainer. Von 1957 bis 1959 hat er im Fernsehen seine eigene „The Jerry Lewis Show“, auch schreibt er Drehbücher und dreht Filme wie „The Sad Sack“ („Der Regimentstrottel“, 1957), „Cinderfella“ („Aschenblödel“, 1960) mit Judith Anderson, „The Errand Boy“ („Der Bürotrottel“, 1961), „The Nutty Professor“ („Der verrückte Professor“, 1963), „Who’s Minding The Store?“ („Der Ladenhüter“, 1963), „The Patsy“ („Die Heulboje“, 1964), „The Disorderly Orderly“ („Der Tölpel vom Dienst“, 1964), „The Family Jewels“ („Das Familienjuwel“, 1965), „Boeing Boeing“ (1965) mit Tony Curtis und „Way… Way Out!“ („Das Mondkalb“, 1966).

Nachdem ab der Mitte der sechziger Jahre der Erfolg seiner Filme nachlässt, engagiert sich Jerry Lewis in zahlreichen TV-Shows für die Stiftung „Muscular Dystrophy Association“ („Muskeldystrophie-Verein“), die regelmäßig am amerikanischen Labour-Day ausgestrahlt werden und Millionen-Summen einbringen – bei einem dieser sogenannten „Telethons“ kommt es 1976 zu Versöhnung zwischen Jerry Lewis und Dean Martin, als Frank Sinatra überraschend Dean Martin mit auf die Bühne bringt.

1983 erleidet Jerry Lewis einen schweren Herzinfarkt und ist kurzzeitig klinisch tot – danach zieht er sich weitgehend aus dem Filmgeschäft zurück. 1988 und 1989 kann man ihn noch einmal in der TV-Serie „Wiseguy“ („Kampf gegen die Mafia“) sehen – in einer Rolle ganz ohne Komik.

Zu den letzten Filmarbeiten von Jerry Lewis gehören „Hardly Working“ („Alles in Handarbeit“, 1980), Martin Scorseses „The King Of Comedy“ (1983) neben Robert De Niro, „Arizona Dream“ (1993) mit Johnny Depp und „Funny Bones“ („Funny Bones – Tödliche Scherze“, 1995). 2004 hat er einen letzten Cameo-Auftritt in „Miss Cast Away And The Island Girls“.

2009 wird Jerry Lewis bei der „Oscar“-Verleihung mit dem „Jean-Hersholt-Humanitarian-Award“ für seinen humanitären Einsatz ausgezeichnet.

Jerry Lewis ist von 1944 bis 1980 mit der ehemaligen Sängerin Patti Palmer und seit 1983 mit der Tänzerin SanDee Pitnick verheiratet. Er hat sechs Söhne, sieben Enkel und eine Urenkelin.