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Janet Leigh

Trotz wenig profilierter Rollen erlangt Janet Leigh in den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Starstatus, eine der bekanntesten Filmszenen der Kinogeschichte – ihre Ermordung unter der Dusche im legendären Hitchcock-Klassiker „Psycho“ – katapultiert die attraktive Blondine in die erste Riege der Hollywood-Stars

Janet Leigh wird als Jeanette Helen Morrison am 6. Juli 1927 im kalifornischen Merced als einziges Kind des Maklers Robert Morrison und dessen Frau Helen Lita Westergard geboren. Ihre Eltern arbeiten in einem Ski-Hotel im Norden Kaliforniens – an der Rezeption hat der Vater ein Bild seiner Tochter aufgestellt, welches von der Schauspielerin Norma Shearer gesehen und ans Filmstudio MGM geschickt wird. Die Filmfirma lädt Janet Leigh daraufhin zu Probeaufnahmen ein und 1946 erhält sie einen Sieben-Jahres-Vertrag. Janet Leigh beendet vorzeitig ihr Musik- und Psychologie-Studium und hat 1947 ihr Filmdebüt in „The Romance Of Rosy Ridge“ (1947) – zunächst wird sie auf den Typ des netten, unschuldigen blonden Mädchens festgelegt.

Janet Leigh dreht Filme wie „Act Of Violence“ („Akt der Gewalt“, 1948), „Hills Of Home“ (1948), „Lassies Heimat“ (1948), „Words And Music“ (1948), „Little Women“ („Kleine tapfere Jo“, 1949), „That Forsyte Woman“ („Das Schicksal der Irene Forsyte“, 1949) neben Errol Flynn, „Scaramouche“ („Scaramouche, der galante Marquis“, 1952) neben Stewart Granger, „The Naked Spur“ („Nackte Gewalt“, 1953) neben James Stewart, „The Black Shield Of Falworth“ („Der eiserne Ritter von Falworth“, 1954) neben Tony Curtis, „Touch Of Evil“ („Im Zeichen des Bösen“, 1958) an der Seite von Charlton Heston und Orson Welles und „The Vikings“ („Die Wikinger“, 1958) neben Kirk Douglas

Schlagartig berühmt wird Janet Leigh durch die Rolle der Marion Crane in Alfred Hitchcocks Thriller „Psycho“ (1960) an der Seite von Anthony Perkins – für ihre Darstellung erhält sie einen „Golden Globe“ und wird für einen „Oscar“ als „Beste weibliche Nebenrolle“ nominiert. Für die legendäre Dusch-Szene steht Janet Leigh insgesamt sieben Tage unter der Dusche – in ihren Erinnerungen schreibt sie, die Dreharbeiten seien ihr leicht gefallen, abgesehen von den letzten zwanzig Sekunden, in denen sie absolutes Entsetzen mimen musste. Allerdings habe sie es seitdem nicht mehr ertragen können zu duschen – „Das hat nichts mit Publicity-Trächtigkeit zu tun, es ist wirklich wahr.“

Danach sieht man Janet Leigh in Filmen wie „The Manchurian Candidate“ („Botschafter der Angst“, 1962) neben Frank Sinatra, „Harper“ („Ein Fall für Harper“, 1966) mit Paul Newman und Lauren Bacall, „An American Dream“ („Mord aus zweiter Hand“, 1966) und „Ad ogni costo“ („Top Job“, 1966) mit Klaus Kinski

Gegen Ende der sechziger Jahre werden die Rollenangebote für Janet Leigh spärlicher – für eine Darstellerin vom „alten“ Hollywood-Schlag bieten die Zeiten des jungen wilden „New Hollywood“ nur noch wenig Einsatzmöglichkeiten. Sie spielt in einigen TV-Serien – wie in „Columbo“ neben Peter Falk – mit und wird erst 1980 wieder auf die Leinwand gebeten. In dem Horrorfilm „The Fog“ („The Fog – Nebel des Grauens“) übernimmt sie an der Seite ihrer Tochter Jamie-Lee Curtis eine kleine Rolle. Ein letztes Mal steht Janet Leigh in „Bad Girls From Valley High“ (2000) vor der Filmkamera.

Janet Leigh ist viermal verheiratet – als Fünfzehnjährige heiratet sie ihre Jugendliebe John Carlyle – die Ehe wird nach vier Monaten annulliert. 1946 heiratet sie den Studenten Stanley Reames – die Ehe wird nach zwei Jahren wieder geschieden. Janet Leighs dritter Ehemann ist der amerikanische Schauspieler Tony Curtis, mit dem sie von 1951 bis 1962 verheiratet ist – aus der Ehe gehen die Kinder Jamie Lee Curtis und Kelly Curtis hervor, beide sind ebenfalls als Schauspieler tätig. 1962 heiratet Janet Leigh ihren vierten Ehemann Robert Brandt, mit dem sie bis zu ihrem Tod verheiratet ist.

1984 veröffentlicht Janet Leigh ihre Biographie unter dem Titel „There Really Was A Hollywood“ – es folgen 1990 ein Buch über die Entstehung von „Psycho“ unter dem Titel „Behind The Scenes Of The Classic Chiller“ sowie der Roman „House Of Destiny“.

2004 wird Janet Leigh der Ehrendoktortitel der University Of The Pacific verliehen.

Am 3. Oktober 2004 stirbt Janet Leigh im Alter von siebenundsiebzig Jahren in ihrem Haus im kalifornischen Beverly Hills an den Folgen eines Kreislaufstillstandes.