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Doris Day

Perfekt gekleidet und frisiert gibt sie in ihren Filmen die amerikanische Sauberfrau und gehört als „Everybody’s Darling“ in den fünfziger und sechziger Jahren zu den populärsten Hollywoodstars – Doris Day dreht knapp vierzig Kinofilme, nimmt zahlreiche Platten auf und wird auch als „einzige Jungfrau, die viermal verheiratet war“ bezeichnet

Doris Day kommt am 3. April 1924 in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio als Doris Mary Ann Kappelhoff zur Welt – sie ist das dritte Kind des Musiklehrers Wilhelm Kappelhoff und dessen Ehefrau Alma Sophia Welz, beide Elternteile sind Kinder deutscher Einwanderer.

Als Mädchen besucht Doris Day die Withrow High School in Cincinnati und danach die Fanchon And Marco Dance School in Los Angeles, wo sie im klassischen Ballett ausgebildet wird. Eine Karriere als Tänzerin kann sie aufgrund eines Beinbruchs bei einem Autounfall im Alter von vierzehn Jahren allerdings nicht verwirklichen. Stattdessen nimmt sie Gesangunterricht, ist bereits mit siebzehn Jahren im Radio zu hören und tritt bald darauf mit größeren Jazz-Bands auf.

Ihren Durchbruch hat Doris Day 1944 mit dem Klassiker „Sentimental Journey“. Ihr Arbeitgeber – der Nachtclub-Besitzer und Bandleader Barney Rapp – gibt ihr nach dem Lied „Day After Day“ den Künstlernamen Doris Day. Danach tritt sie als Sängerin in diversen Radioprogrammen unter anderem mit Frank Sinatra, Bob Hope und Dinah Shore auf.

Ihr Leinwanddebüt feiert Doris Day im Musical-Film „Romance On The High Seas“ („Zaubernächte in Rio“, 1948). Weitere überwiegend heitere Filmmusicals folgen, in denen sie sich mit Gesang, Tanz und Komik als vielseitige Entertainerin präsentiert. Damalige Filmpartner sind Jack Carson, Kirk Douglas, Lauren Bacall, Ronald Reagan, Ginger Rogers, Frank Sinatra und Danny Thomas.

Den größten Erfolg feiert Doris Day 1953 mit dem Western-Musical „Calamity Jane“ („Schwere Colts in zarter Hand“) an der Seite von Howard Keel – für das Lied „Secret Love“ erhält sie 1954 einen Oskar und hat damit nach „Love Somebody“ und „A Guy Is A Guy“ ihren sechsten Nr.-1-Hit.

Danach kann man Doris Day in „Love Me Or Leave Me“ („Tyrannische Liebe“) und im Hitchcock-Thriller „The Man Who Knew Too Much“ („Der Mann, der zuviel wußte“, 1956) neben James Stewart sehen, worin sie ihren wohl bekanntesten Song „Qué Será, Será“ zum Besten gibt. Für das Lied – das fortan zu ihrer Erkennungsmelodie wird – erhält Doris Day einen weiteren „Oscar“. Es folgen Komödien wie „Teacher’s Pet“ („Reporter der Liebe“, 1958) neben Clark Gable und „It Happened To Jane“ („Mit mir nicht, meine Herren“, 1959) mit Jack Lemmon

Zusammen mit Rock Hudson bildet Doris Day in den frühen sechziger Jahren das Traumpaar der Kinoleinwand – gemeinsam spielen sie in „Pillow Talk“ („Bettgeflüster“, 1959), in „Lover Come Back“ („Ein Pyjama für zwei“, 1961) und in „Send Me No Flowers“ („Schick mir keine Blumen“, 1964). Für ihre Darstellung in „That Touch Of Mink“ („Ein Hauch von Nerz“) neben Cary Grant wird Doris Day 1962 mit einem „Golden Globe“ geehrt. 1963 kann man sie in „The Thrill Of It All“ („Was diese Frau so alles treibt“) an der Seite von James Garner sehen.

Mitte der sechziger Jahre beginnt der Stern von Doris Day zu sinken – ihr Image als angepasste und fügsame Sauberfrau passt nicht mehr ins Bild der Zeit. Ihre letzten größeren Erfolg hat sie in „The Glass Bottom Boat“ („Spion in Spitzenhöschen“, 1966) neben Rod Taylor sowie in der Agentenfilmparodie „Caprice“ (1966).

1967 wird Doris Day die Rolle der Mrs. Robinson im Filmklassiker „The Graduate“ („Die Reifeprüfung“) angeboten – sie lehnt aus moralischen Gründen ab und Anne Bancroft erhält die Rolle.

1972 zieht sich Doris Day nach einer letzten Rolle in der TV-Serie „The Doris Day Show“ aus dem Showgeschäft zurück – „Mein Leben ist alles andere als langweilig. Die Leute würden gar nicht glauben, was ich alles mache“ sagt sie mit Blick auf ihr Engagement als Tierschützerin.

1989 erhält Doris Day für ihr Lebenswerk den „Cecil B. DeMille-Award“ und 1993 kehrt sie mit einer Rolle im Film „Hearts And Souls“ ein letztes Mal auf die Leinwand zurück.

Doris Day ist viermal verheiratet – ihre erste Ehe mit Al Jordan dauert von 1941 bis 1943. 1946 heiratet sie George Weidler, doch auch diese Ehe wird nach kurzer Zeit wieder geschieden. 1951 ehelicht sie den Produzenten Martin Melcher, mit dem sie bis zu seinem Tod 1968 verheiratet ist. Ihre vierte Ehe – von 1976 bis 1981 mit Barry Comden – endet wiederum mit einer Scheidung. Doris Day hat einen Sohn – Terry – der 2004 an einem Krebsleiden stirbt.

Doris Day lebt heute zurückgezogen im kalifornischen Badeort Carmel, wo sie jahrelang ein Hotel betreibt.