Als einer der populärsten Filmschauspieler des vorigen Jahrhunderts begeistert Jack Lemmon mit seiner brillanten und einfühlsamen Darstellung sowohl komischer als auch tragischer Rollen in zahlreichen Kinoklassikern. Mit Walter Matthau bildet er jahrzehntelang eines der beliebtesten Komikerduos, für seine Arbeit wird er mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet
John Uhler Lemmon III wird am 8. Februar 1925 als einziges Kind von Mildred Burgess LaRue und John Uhler Lemmon jr. in Newton im US-Bundesstaat Massachusetts geboren. Der Vater ist Direktor einer Backwaren-Fabrik und die Mutter führt ein ausschweifendes Leben – angeblich verbringt sie die meisten Nächte in der Hotelbar des Ritz-Carlton. Nach seinem High-School-Abschluss 1943 an der Phillips Academy in Andover/Massachusetts dient Jack Lemmon während des Zweiten Weltkriegs bei der US-Marine, ab 1945 studiert er an der Harvard-Universität, wo er bei einer Theatergruppe erste Erfahrungen als Schauspieler sammelt. Gegen den Willen seines Vaters geht er nach New York, um Schauspieler zu werden. Er schlägt sich zunächst als Klavierspieler in Piano-Bars durch und tritt am Broadway in kleineren Rollen an diversen Theatern auf. Erste Erfolge hat er als Darsteller in TV-Serien, 1954 gelingt ihm dann der Durchbruch als Leinwanddarsteller in „It Should Happen To You“ („Die unglaubliche Geschichte der Gladys Glover“, 1954).
Danach sieht man ihn an der Seite von Kim Novak in „Phffft! („Eine glückliche Scheidung“, 1954), neben James Cagney und Henry Fonda in „Mister Roberts“ („Keine Zeit für Heldentum“, 1955) – wofür er seinen ersten „Oscar“ als „Bester Hauptdarsteller“ erhält, in „Fire Down Below“ („Das Spiel mit dem Feuer“, 1957) mit Rita Hayworth und Robert Mitchum und in „Bell, Book And Candle“ („Meine Braut ist übersinnlich“) an der Seite von Kim Novak und James Stewart. 1958 moderiert Jack Lemmon gemeinsam mit Bob Hope die „Oscar“-Verleihung – 1963, 1971 und 1985 übernimmt er diese Aufgabe erneut.
1959 arbeitet Jack Lemmon für den Kinoklassiker „Some Like It Hot“ („Manche mögen’s heiß“) erstmals mit dem Regisseur Billy Wilder zusammen, der später einmal sagt: „Happiness is working with Lemmon“. In der Kult-Komödie brilliert Jack Lemmon an der Seite von Marilyn Monroe und Tony Curtis als Musiker, der in den zwanziger Jahren Mordzeuge eines Mafia-Verbrechens wird und sich gezwungen sieht, sich als Frau zu verkleiden. Bereits 1960 folgt das zweite gemeinsame Projekt von Billy Wilder und Jack Lemmon – an der Seite von Shirley McLaine steht er für „The Apartment“ („Das Appartment“) vor der Kamera. Für beide Filme erhält Jack Lemmon einen „Golden Globe“ als „Bester Hauptdarsteller“ sowie jeweils eine „Oscar-Nominierung“ als „Bester Hauptdarsteller“.
Weitere Filme wie „Days Of Wine And Roses“ („Die Tage des Weines und der Rosen“, 1962), „Irma la Douce“ („Das Mädchen Irma la Douce“, 1963) mit Shirley McLaine, „Good Neighbor Sam“ („Leih mir deinen Mann“, 1964) mit Romy Schneider und „The Great Race“ („Das große Rennen rund um die Welt“, 1965) mit Tony Curtis und Natalie Wood folgen. Für „The Fortune Cookie“ („Der Glückspilz“, 1966) – Jack Lemmons vierter Film unter der Regie von Billy Wilder – steht er erstmals mit Walter Matthau vor der Kamera, mit dem er bis zu dessen Tod elfmal zusammenarbeitet und gut befreundet ist. 1968 sieht man die beiden in ihrem bekanntesten gemeinsamen Film „The Odd Couple“ („Ein seltsames Paar“).
In „The April Fools“ („Ein Frosch in Manhattan“, 1969) steht Jack Lemmon neben Catherine Deneuve vor der Kamera, danach sieht man ihn in „The Out-of-Towners“ („Nie wieder New York“, 1970), in „Avanti Avanti“ (1972), in „Save The Tiger“ (1973) – wofür Jack Lemmon seinen zweiten „Oscar“ erhält, in „The Front Page“ („Extrablatt“, 1974) neben Walter Matthau und Susan Sarandon, in „The Prisoner Of Second Avenue“ („Das Nervenbündel“, 1975) mit Anne Bancroft, in „Airport ’77“ („Verschollen im Bermuda-Dreieck“, 1977) an der Seite von Olivia de Havilland und Joseph Cotten, in „The China Syndrome“ („Das China-Syndrom“, 1979) neben Jane Fonda, in „Buddy Buddy“ (1981) mit Walter Matthau und Klaus Kinski, in „Missing“ („Vermisst“, 1982), in „That’s Life!“ („That’s Life! So ist das Leben“, 1986) mit Julie Andrews, in „Dad“ (1989) neben Olympia Dukakis und Kevin Spacey, in „JFK“ („JF – Tatort Dallas“, 1993), in „The Player“ (1992), in „Glengarry Glen Ross“ (1993) neben Al Pacino, in „Short Cuts“ (1993) mit Julianne Moore und in „Grumpy Old Men“ („Ein verrücktes Paar – Alt verkracht und frisch verliebt“, 1993) mit Walter Matthau.
Zu Jack Lemmons letzten Filmen zählen „The Grass Harp“ („Die Grasharfe“, 1995), „My Fellow Americans“ („Ein Präsident für alle Fälle“, 1996) mit James Garner und „The Legend Of Bagger Vance“ („Die Legende von Bagger Vance“, 2000) mit Matt Damon
1991 erhält Jack Lemmon den „Cecil B. DeMille Award“ für sein Lebenswerk und 1996 den „Goldenen Ehrenbären“ bei den Filmfestspielen von Berlin.
Seit 1962 ist Jack Lemmon mit Felicia Farr verheiratet, mit der er Tochter Courtney hat. Aus seiner ersten Ehe mit Cynthia Stone geht Sohn Chris Lemmon hervor.
Jack Lemmon stirbt am 27. Juni 2001 im Alter von sechsundsiebzig Jahren an den Folgen eines Krebsleidens – er wird auf dem Westwood Village Memorial Park Cemetery neben seinem langjährigen Freund Walter Matthau beigesetzt.