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Heinz Schenk

Er gilt als Urgestein der Volkstümlichkeit und sein Kultstatus ist unbestritten – Heinz Schenks Markenzeichen ist der starke hessische Dialekt, mit Bembel und Äbbelwoi lädt er die Deutschen mehr als zwanzig Jahre lang in seinen „Blauen Bock“ ein. In der beliebten Unterhaltungssendung – einer Mischung aus Show und Comedy – serviert der populäre Moderator humoristische Harmlosigkeiten und gnadenlose Gemütlichkeit, nebenbei macht er sich auch als Sänger und Schauspieler einen Namen

Heinz Schenk wird am 11. Dezember 1924 in Mainz geboren. Bereits als Jugendlicher stellt der Sohn eines Drogisten und einer Solotänzerin bei Büttenreden in der Mainzer Fastnacht sein Talent als Entertainer unter Beweis. Nach seinem Schulabschluss am Bischöflichen Willigis-Gymnasium absolviert er eine Lehre in der Teppich- und Gardinen-Abteilung eines Wiesbadener Kaufhauses und nimmt bereits mit fünfzehn Jahren Schauspielunterricht. Den für erste Auftritte erforderlichen Ausweis der Reichstheaterkammer bekommt Heinz Schenk mit Hilfe seines Pfarrers, welcher die Abstammung der halbjüdischen Mutter manipuliert.

Heinz Schenk schlägt sich nach dem Krieg als Conférencier beim Zirkus und in Varietés durch, wo er Heinz Rühmann, Theo Lingen, Hans Moser und Hans Albers parodiert. In den fünfziger Jahren landet er schließlich als Radiomoderator beim Hessischen Rundfunk, wo er ab 1966 an der Seite von Lia Wöhr erstmals in der volkstümlichen Unterhaltungssendung „Zum Blauen Bock“ – die er von Otto Höpfner übernimmt und einundzwanzig Jahre moderiert – auftritt. Als „Oberkellner“ begrüßt er jeden Samstagnachmittag Showgrößen wie Rudi Carrell, Joachim Fuchsberger, Caterina Valente und viele mehr – die Sendung ist ein großer Erfolg.

Heinz Schenk komponiert und textet sämtliche Lieder, die er im „Blauen Bock“ vorträgt, selbst. Insgesamt schreibt er über achthundert Songs, unter anderem für Heino. Mit seinem knarrzig vorgetragenen Lied „Es ist alles nur geliehen“ schafft er es in die „ZDF-Hitparade“ und 1985 singt er das Lied der ARD-Fernsehlotterie „Gib dem Glück eine Chance“.

Auch als Filmschauspieler macht sich Heinz Schenk einen Namen – so ist er unter anderem 1988 in Dieter Wedels TV-Mehrteiler „Wilder Westen inclusive“ und 1992 neben Hape Kerkeling und Elisabeth Volkmann in der Show-Satire „Kein Pardon“ als dauergrapschender Fernsehmoderator Heinz Wäscher zu sehen. Er tritt auch in mehreren Produktionen des Volkstheaters Frankfurt auf, in „Rendezvous im Palmengarten“ als Datterich, als Alfred P. Doolittle im Musical „My Fair Lady“ und als Geizhals in der hessischen Adaption von „Der Geizige“.

1993 bis 1996 hat Heinz Schenk mit der Sendung „Fröhlich eingeschenkt“ ein kurzes Comeback.

Heinz Schenk wird mit dem „Bambi“, dem „Hessischen Verdienstorden“, der „Hermann-Löns-Medaille“ und dem „Bundesverdienstkreuz I. Klasse“ ausgezeichnet.

Zuletzt lebt Heinz Schenk mit seiner Ehefrau Gerti – mit der er seit 1958 verheiratet ist und die 2013 stirbt – im hessischen Wiesbaden-Naurod.

Heinz Schenk stirbt am 1. Mai 2014 im Alter von neunundachtzig Jahren in Wiesbaden.