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John Lennon

Er schenkt uns mit „Imagine“ einen der größten Hits aller Zeiten und gehört als Mitbegründer der legendären „Beatles“ zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des letzten Jahrhunderts – bis heute ist John Lennon das Idol aller Unangepassten und Pazifisten. Nach seinem frühen Tod wird er endgültig zur Ikone erkoren und teilt sich seitdem mit Elvis Presley und Michael Jackson den Thron im Olymp der unsterblichen Poplegenden

John Winston Lennon kommt am 9. Oktober 1940 als Kind des Matrosen Alfred Lennon und dessen Ehefrau Julia im englischen Liverpool zur Welt. Im Zweiten Weltkrieg geboren erhält er als zweiten Vornamen den Namen „Winston“ – nach dem damaligen britischen Premierminister Winston Churchill. Da sein Vater häufig zur See fährt, wächst John Lennon hauptsächlich bei der Mutter auf. Da diese von einem anderen Mann ein Kind bekommt, trennt sich der Vater von seiner Frau und verlässt die Familie – John Lennon wächst bei seiner Tante und seinem Onkel im Liverpooler Vorort Woolton auf.

Schon in frühen Jahren zeigt sich John Lennons musikalisches Talent, er beginnt Mundharmonika und Banjo zu spielen und schreibt erste Stücke. Der Erfolg von Elvis Presley verstärkt seinen Wunsch, selbst Rock’n-Roll-Musiker zu werden. 1956 gründet er die Band „The Quarrymen“, schon bald stoßen Paul McCartney, George Harrison, Stuart Sutcliffe und Pete Best hinzu – die Gruppe benennt sich in „The Beatles“ um.

Nach mehreren Auftritten im legendären Hamburger Starclub und nach der Rückkehr nach Liverpool wächst die Popularität der Gruppe zunehmend – 1962 verstirbt Stuart Sutcliffe, Pete Best steigt aus und Ringo Starr wird in die Band aufgenommen. 1962 erhalten die Vier ihren ersten Plattenvertrag und haben mit „Love Me Do“ ihren internationalen Durchbruch – bereits die zweite Single „Please Please Me“ aus der Feder John Lennons erreicht Spitzenplätze in der britischen Hitparade. 1962 heiratet der Musiker seine Freundin Cynthia Powell, bald darauf wird Sohn Julian geboren.

Bis zum Ende der sechziger Jahre haben die „Beatles“ zahlreiche Hits, als Vorreiter der damaligen „British Invasion“ behaupten sich ihre Songs auch in den USA auf den vorderen Plätzen der Charts – die Liverpooler lösen eine nie gekannte Fan-Hysterie aus, wie sie zuvor nur Elvis Presley und Frank Sinatra erleben dürfen. Nach dem Erfolg des Spielfilms „A Hard Day’s Night“ und dem dazugehörigen Soundtrack versucht John Lennon sich ab 1964 zunehmend mit nachdenklicheren Stücken als ernsthafter Songwriter zu etablieren. Sein Kontakt mit der halluzigenen Droge LSD schlägt sich im Album „Revolver“ nieder, welches von Kritikern oft als stärkstes der Band bezeichnet wird. 1967 erscheinen „Strawberry Fields Forever“ und „Penny Lane“ – die Songs mit nachdenklichen Texten, aufwendigen Studioeffekten und einer komplexen musikalischen Umsetzung markieren den Weg der „Beatles“ vom Pop zur Kunst. Im selben Jahr schreibt John Lennon „All You Need Is Love“ – der Hymne des „Summer Of Love“ 1967.

Für Entrüstung sorgt John Lennon besonders in den USA mit der Aussage „Wir sind heute beliebter als Jesus – ich weiß nicht, was zuerst verschwinden wird, der Rock’n-Roll oder das Christentum“. Zum ersten Mal in ihrer Karriere müssen sich die „Beatles“ mit harscher Kritik auseinandersetzen. Die Spannungen zwischen den Mitgliedern – schon seit einiger Zeit unterschwellig vorhanden – steigen rasch an. John Lennon hat es satt, den Anweisungen des Managements zu folgen, Lieder wie „Yesterday“ zu singen und vor Menschenmassen aufzutreten. Obwohl die „Beatles“ bis 1969 weiter zusammen Musik machen, darunter die Alben, mit denen sie endgültig in die Geschichte eingehen, emanzipiert sich John Lennon zunehmend von der beliebtesten und erfolgreichsten Band aller Zeiten.

1968 erscheint das Album „The Beatles“, auf dem John Lennon spirituelle Erfahrungen, die er in Indien macht, einfließen lässt. Gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau Yoko Ono – die er 1966 in London kennenlernt und nach der Scheidung von seiner ersten Frau 1969 in Gibraltar heiratet – veranstaltet John Lennon zum Ende der sechziger Jahre verschiedene Aktionen für den Weltfrieden und widmet ich auch zunehmend künstlerisch neuen Gebieten. Er veröffentlicht mit Yoko Ono das Album „Unfinished Music No.1: Two Virgins“, welches wegen der Cover-Gestaltung für großes Aufsehen sorgt – es zeigt John Lennon und Yoko Ono nackt. In den USA wird der Verkauf teilweise verboten, Händler werden bedroht und Plattenläden geschlossen. 1969 erscheint das zweite Album des Paars unter dem Titel „Unfinished Music No. 2: Life With The Lions“. Der musikalische Einfluß Yoko Onos auf John Lennon ist nicht von der Hand zu weisen, eingefleischte „Beatles“-Anhänger bezeichnen die Japanerin noch heute als „Spaltpilz“ der größten Pop-Band aller Zeiten, dennoch hätte sich John Lennon im Zuge seines musikalischen Reifeprozesses früher oder später auch ohne Yoko Ono von der Band gelöst.

1969 geben John Lennon und Yoko Ono in Amsterdam ein einwöchiges „Bed-In“, vom Bett im „Hilton“-Hotel aus geben sie diverse Interviews, um ein sichtbares Zeichen für den Frieden zu setzen. Auch komponiert John Lennon in dieser Zeit die Hymne der Friedensbewegung „Give Peace A Chance“, der größte Hit der „Plastic Ono Band“, die er zusammen mit seiner Frau 1969 gründet. 1970 verkündet Paul McCartney die offizielle Auflösung der „Beatles“ – er kommt damit seinem ewigen Rivalen John Lennon zuvor. Das letzte gemeinsame Projekt der „Beatles“ ist das Album „Abbey Road“, das 1969 auf den Markt kommt und eines der erfolgreichsten der Gruppe überhaupt wird.

1971 erscheint mit „Imagine“ das erste Solo-Album von John Lennon – der gleichnamige Titelsong ist das erfolgreichste Solostück des Sängers, er erreicht weltweit die Spitzenpositionen der Charts und wird – unzählige Male gecovert – von vielen Musikern als größter Popsong aller Zeiten bezeichnet. 1973 zieht John Lennon mit Yoko Ono in ein luxuriöses Appartement ins „Dakota Building“ in der 72. Straße in New York. 1975 wird der gemeinsame Sohn Sean Taro Ono Lennon geboren und John Lennon distanziert ich zunehmend von seiner Rolle als „Rockstar“ und stellt seinen Sohn in den Mittelpunkt seines Lebens.

Am 8. Dezember 1980 wird John Lennon im Alter von vierzig Jahren vom geistig verwirrten Attentäter Mark David Chapman in New York vor seiner Haustür erschossen. Als John Lennon wenige Stunden vor dem Mord das „Dakota Building“ verlässt, lässt sich der Mörder noch eine Schallplatte signieren und wird in diesem Moment von einem anderen Fan gemeinsam mit dem Musiker fotografiert. Mark David Chapman ist dadurch auf dem letzten Foto, das den Künstler lebend zeigt, mit diesem abgebildet. Der Tod John Lennons ruft weltweit eine Welle des Entsetzens aus, noch in der Nacht des Mords versammeln sich Tausende Menschen vor dem „Dakota Building“, um gemeinsam die Lieder John Lennons zu singen. Das kurz vor dem Tod John Lennons eingespielte Album „Double Fantasy“ erobert daraufhin weltweit die Hitparaden, Singles daraus wie „Woman“ und „(Just Like) Starting Over“ werden internationale Top-Hits. Der Song „Imagine“ von 1971 erreicht in Großbritannien postum erstmals die Spitze der Singlecharts.

Trotz diverser psychatrischer Gutachten wird John Lennons Mörder Mark David Chapman zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt. Derzeit befindet sich der Mann trotz Verbüßung seiner Strafe noch immer in Haft, da John Lennons Witwe Yoko Ono sich vehement gegen seine Freilassung einsetzt. Die geschäftstüchtige Japanerin widmet sich nach dem Tode John Lennons dem Erhalt und der Verbreitung seines künstlerischen Schaffens. 1995 erscheint die Single „Free As A Bird“, deren Tonspur John Lennon Ende der siebziger Jahre in seiner Wohnung in New York aufnimmt.

1985 wird ein Bereich im New Yorker Central Park gegenüber dem „Dakota Building“ nach einem von John Lennons Liedern als „Strawberry Fields“ benannt. 1987 wird John Lennon in die „Songwriters Hall Of Fame“ aufgenommen, sieben Jahre später folgt die Aufnahme in die „Rock And Roll Hall Of Fame“. 2002 wird der Liverpooler Flughafen Speke in „John Lennon Airport“ umbenannt.

Zahlreiche Musiker wie Bono („U2“), Liam Gallagher („Oasis“) und Billie Joe Armstrong („Green Day“) zählen John Lennon zu ihren Vorbildern. Auch die Söhne des Sängers – Julian und Sean – arbeiten heute als Musiker.