Sie ist bekannt aus Kinoproduktionen und Fernsehserien wie „Star Trek: Deep Space Nine“, doch in die Filmgeschichte geht Louise Fletcher mit ihrer Rolle der sadistischen Oberschwester Ratched im Kultstreifen „Einer flog über das Kuckucksnest“ ein – seit Jahren behauptet sie sich auf den vorderen Plätzen der Rangliste der größten Filmbösewichte aller Zeiten
Louise Fletcher wird am 22. Juli 1934 in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama geboren – ihre Eltern Robert und Estelle Fletcher sind von Geburt an gehörlos, daher lernt sie das Sprechen von einer nahen Verwandten, die sie auch mit der Schauspielerei in Kontakt bringt. Nach einem Studium an der Universität von North Carolina geht sie nach Los Angeles, wo sie Schauspielunterricht nimmt und nebenbei als Sekretärin arbeitet. Trotz erster Rollenangebote stellt sie ihre Karriere hinten an und widmet sich nach ihrer Hochzeit 1960 zunächst einige Jahre ihrer Familie.
1974 spielt sie in Robert Altmans Diebe „Thieves Like Us“ („Diebe wie wir“) – ein Jahr später wird sie in der Rolle der sadistischen Oberschwester Ratched in Miloš Formans „One Flew Over The Cuckoo’s Nest“ („Einer flog über das Kuckucksnest“) neben Jack Nicholson und Danny DeVito weltberühmt. Für die einprägsame Rolle erhält sie einen „Oscar“ als „Beste Schauspielerin“ und einen „Golden Globe“. Das „American Film Institute“ führt die Figur der Schwester Ratched als Nummer Fünf auf der Liste der hundert größten Filmbösewichte aller Zeiten.
Danach kann man Louise Fletcher in Filmen wie „Exorcist II: The Heretic“ („Exorzist II – Der Ketzer“, 1977) neben Linda Blair, „The Cheap Detective“ („Der Schmalspurschnüffler“, 1978) neben Peter Falk, „Brainstorm“ („Projekt Brainstorm“, 1983) an der Seite von Christopher Walken und Natalie Wood, „Firestarter“ („Der Feuerteufel“, 1984) neben Drew Barrymore, „Invaders From Mars“ („Invasion vom Mars“, 1986), „Flowers In The Attic“ („Blumen der Nacht“, 1987), „Two Moon Junction“ (1988) und „Blue Steel“ (1990) neben Jamie Lee Curtis sehen.
Für ihre Rolle in der TV-Serie „Picket Fences“ wird Louise Fletcher für einen „Emmy“ nominiert, von 1993 bis 1999 hat sie eine durchgehende Rolle in der Science-Fiction-Serie „Star Trek: Deep Space Nine“. Weitere Filmauftritte in „Giorgino“ (1994) neben Mylène Farmer, in „Virtuosity“ (1995), in „Love Kills“ (1998), in „Cruel Intentions“ („Eiskalte Engel“, 1999) neben Ryan Phillippe und Reese Witherspoon und in „Big Eden“ (2002) folgen.
Zuletzt ist Louise Fletcher vermehrt in Fernsehserien zu sehen – sie spielt unter anderem in „ER“ („Emergency Room – Die Notaufnahme“), in „Heroes“, in „Private Practice“ und in „Shameless“.
Louise Fletcher ist von 1960 bis zur Scheidung 1978 mit dem Produzenten Jerry Bick verheiratet – aus der Ehe gehen zwei Söhne hervor.