Mit Schlagern und Musical-Rollen wird sie in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum bekannt – später wechselt Olivia Molina ins Folklore-Fach und widmet sich verstärkt dem Tango und dem Jazz. Ihre internationalen Weihnachtskonzerte erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit
Olivia Molina kommt am 3. Januar 1946 als Tochter einer deutschen Tänzerin und eines mexikanischen Musikers und Orchesterchefs in Kopenhagen zur Welt. Sie wächst in Mexiko auf und ist dort bereits im Alter von fünfzehn Jahren als Sängerin erfolgreich – in Hotels und Clubs singt sie Hits von Paul Anka, Ricky Nelson und Brenda Lee. 1965 erreicht sie mit dem Titel “Juego de Palabras” den ersten Platz der mexikanischen Hitparade, ebenso gewinnt sie das mexikanische Jazz-Festival, das alljährlich in Mexiko-City ausgetragen wird.
1966 kommt sie nach Deutschland, nimmt Schauspielunterricht, spielt erste Schallplatten ein und wird 1968 Mitglied des “Ersten Deutschen Damenkabaretts” im “Stuttgarter Renitenz-Theater”. Ihr erster Erfolg ist die deutsche Coverversion des “Beatles”-Hits “Let It Be” – “Aber wie”. Dadurch wird die Sängerin im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt.
Zu Beginn der siebziger Jahre übernimmt Olivia Molina Rollen in diversen Musicals. 1970 spielt sie im Wiener “Theater an der Wien” die Rolle der Witwe in der deutschsprachigen Uraufführung des Musicals “Sorbas” und 1972 kann man sie in der Rolle der Bianca im Musical “Kiss Me Kate” von Cole Porter sehen. Auch spielt sie bei den “Bad Hersfelder Festspielen” die Spelunken-Jenny in der “Dreigroschenoper” und die Köchin Laina in “Herr Puntila und sein Knecht Matti” von Bertolt Brecht und Kurt Weill. 1985 kann man die Sängerin im Stadttheater Oberhausen im Musical “Jesus Christ Superstar” und 1986 im Musical “Evita” in der gleichnamigen Hauptrolle sehen.
1972 nimmt Olivia Molina an der deutschen Vorentscheidung zum “Eurovision Song Contest” mit dem Titel “Die größte Manege der Welt” teil – sie erreicht jedoch nur den neunten Platz. 1973 gewinnt sie in Berlin den “Deutschen Schlagerwettbewerb” mit dem Titel “Das Lied” und für die ARD-Fernsehlotterie nimmt die Sängerin 1974 “Der Weg zum Glück ist frei” auf.
Eine ihrer Paraderollen ist die Jenny in Bertolt Brecht und Kurt Weills Oper “Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny”. Mit dem Stück geht sie 1976 auf Tournee durch Deutschland, Österreich, Holland und die Schweiz. Auch singt sie die Rolle an der Seite von Martha Mödl im “Schleswig-Holsteinischen Landestheater”. Für ihre Interpretation von Liedern von Bertolt Brecht und Kurt Weill wird Olivia Molina in Helsinki beim einzigen Radio-Preis der Welt, dem “Nordring-Festival”, mit dem ersten Preis ausgezeichnet.
In den achtziger Jahren zieht sich Olivia Molina aus dem Schlager- und Musicalgeschäft zurück und widmet sich fortan dem Tango. Heute ist sie noch als Sängerin lateinamerikanischer Folklore bekannt, auch ihre internationalen Weihnachtskonzerte erfreuen sich großer Beliebtheit.
1996 singt Olivia Molina im Konzerthaus in Wien anlässlich des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums von “Greenpeace”.