Er wird auch als „The World’s Greatest Entertainer“ bezeichnet und gehört zu den erfolgreichsten und populärsten Showstars der fünfziger und sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts – als Mitglied des legendären „Rat Pack“ wird er neben Frank Sinatra und Dean Martin als „Mr. Wonderful“ weltberühmt. Sammy Davis junior tritt als Schauspieler und Tänzer in Musicals, Filmen und Bühnenshows auf, nimmt rund vierzig Musikalben auf und feiert mit Hits wie „Mr. Bojangles“, „One For My Baby“ und „Candy Man“ Welterfolge
Sammy Davis jr. wird am 8. Dezember 1925 im New Yorker Stadtteil Harlem als Sohn des Varieté-Künstlers Sammy Davis und einer puerto-ricanischen Tänzerin geboren. Bereits als Kleinkind erlernt er den Stepptanz, steht mit drei Jahren das erste Mal auf der Bühne und hat mit sieben Jahren seine erste Filmrolle im Kurzfilm „Rufus Jones For President“. Nach der Trennung seiner Eltern zieht ihn sein Vater allein auf – weil er mit ihm und einem Onkel diverse Auftritte absolviert, besucht er nur unregelmäßig die Schule. Im Zweiten Weltkrieg bewirbt sich Sammy Davis junior bei der Luftwaffe, wird dort aber wegen seiner Hautfarbe abgelehnt – stattdessen geht er zur Truppenbetreuung.
Neben dem Tanzen und Singen beherrscht Sammy Davis junior diverse Musikinstrumente und gilt nebenher als hervorragender Stimmenimitator. 1941 lernt er Frank Sinatra kennen, der maßgeblich für seine Karriere verantwortlich und mit dem er zeitlebens befreundet ist. Frank Sinatra sorgt trotz des damals herrschenden Rassismus dafür, dass Sammy Davis junior in Las Vegas auftreten kann.
Seinen ersten großen Erfolg hat Sammy Davis junior 1946 mit „The Way You Look Tonight“, mit dem Musical „Mister Wonderful“ avanciert er gegen Ende der vierziger Jahre als „Charlie Welch“ zum gefeierten Broadway-Star – die Vorstellung wird knapp vierhundert Mal aufgeführt. Als erster schwarzer Künstler im amerikanischen Fernsehen erhält er eine eigene TV-Show. Weitere erfolgreiche Hits von Sammy Davis junior sind „Mr. Bojangles“, „What Kind Of Fool Am I“ und „It Ain’t Necessarily So“ aus dem Musical „Porgy & Bess“, mit dem er 1959 seinen Filmdurchbruch hat.
Danach spielt Sammy Davis junior unter anderem in den Filmen „Die Dreigroschenoper“ (1962) an der Seite von Curd Jürgens, Hildegard Knef, Gert Fröbe, Hilde Hildebrand, Lino Ventura und Walter Giller, „Sweet Charity“ (1969) neben Shirley MacLaine und „The Cannonball Run“ („Auf dem Highway ist die Hölle los“, 1981) mit Roger Moore
1954 verliert Sammy Davis junior bei einem Autounfall sein linkes Auge – in jener Zeit wechselt er zum jüdischen Glauben. Er nutzt dies bei späteren Auftritten häufig für Gags: Er sei „der einzige schwarze einäugige jüdische Entertainer der Welt“.
Bis in die siebziger Jahre hinein ist Sammy Davis junior einer der größten Entertainer, Sänger und Filmstar der Zeit. Als Mitglied des sogenannten „Rat Pack“ mit Frank Sinatra und Dean Martin zeigt er in den Casinos von Las Vegas seine legendären Shows. 1960 dreht das „Rat Pack“ mit „Ocean’s Eleven“ den ersten einer Serie von mehreren „Rat-Pack“-Filmen. Ab den siebziger Jahren konzentriert sich Sammy Davis junior hauptsächlich auf Soloauftritte in Las Vegas – 1972 Jahre hat er mit „Candy Man“ einen Nummer-1-Hit in den USA.
1988 versucht Sammy Davis junior zusammen mit Frank Sinatra und Dean Martin die alten „Rat-Pack“-Konzerte noch einmal aufleben zu lassen – die gemeinsame Tournee „Together Again“ endet jedoch bereits nach einer Woche wegen einer Erkrankung Dean Martins. Im selben Jahr hat Sammy Davis junior im Tanzfilm „Tap Dance“ seinen letzten großen Filmauftritt, auch geht er mit Frank Sinatra und Liza Minnelli auf eine achtmonatige Welttournee. Kurz darauf veröffentlicht er unter dem Titel „Warum ich?“ seine Autobiografie.
Sammy Davis junior ist dreimal verheiratet. Die 1958 geschlossene Ehe mit Loray White endet bereits nach einem Jahr, von 1960 bis 1968 ist er mit der schwedischen Schauspielerin May Britt verheiratet – das Paar hat eine Tochter und zwei Adoptivsöhne – und von 1970 bis zu seinem Tod ist Sammy Davis junior mit der Schauspielerin und Tänzerin Altovise Davis verheiratet. Das Paar adoptiert ebenfalls ein Kind.
1989 erkrankt Sammy Davis junior an Kehlkopfkrebs, eine Strahlentherapie kostet ihm die Stimme. Im selben Jahr hat er anlässlich einer Gala zu seinem sechzigjährigen Bühnenjubiläum seinen letzten öffentlichen Auftritt.
Sammy Davis jr. stirbt am 16. Mai 1990 in Beverly Hills – er wird an der Seite seines Vaters im kalifornischen Glendale beigesetzt.