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Sandrine Bonnaire

Mit großer Authentizität verkörpert Sandrine Bonnaire nachdenkliche, introvertierte und oft einsame Frauengestalten – sie gehört zu den aufregendsten Darstellerinnen des französischen Films und stellt unter den Regisseuren Patrice Leconte, Jacques Doillon und Claude Sautet ihre enorme Vielseitigkeit dar, für die sie unzählige Male ausgezeichnet wird

Sandrine Bonnaire kommt am 31. Mai 1967 als siebtes von elf Kindern einer Arbeiterfamilie im französischen Gannat bei Clermont-Ferrand zur Welt – um den ärmlichen Verhältnissen ihrer Kindheit zu entfliehen, treibt sie schon früh der Wunsch an, Schauspielerin zu werden.

In „La Boum 2“ („La Boum – Die Fete geht weiter“ 1982) übernimmt Sandrine Bonnaire bereits eine kleine Rolle – ihre Schauspielkarriere beginnt als Sechzehnjährige, als der Regisseur Maurice Pialat sie 1983 für „A nos amours“ („Auf das, was wir lieben“) verpflichtet. Sandrine Bonnaire spielt darin ein Mädchen, das seine ersten sexuellen Erfahrungen macht. Schon ein Jahr später erhält sie dafür den französischen Schauspielpreis „César“ als beste Nachwuchsdarstellerin.

Ihren Kino-Durchbruch hat Sandrine Bonnaire 1985 für ihre Rolle als Landstreicherin in „Sans toit, ni loi“ („Vogelfrei“), für ihre Darstellung in „Police“ („Der Bulle von Paris“, 1984) an der Seite von Gérard Depardieu wird sie mit einem „César“ geehrt. Danach spielt sie erneut mit Gérard Depardieu im umstrittenen Drama „Sous le soleil de Satan“ („Die Sonne Satans“, 1986), in der Tragikomödie „Quelques jours avec moi“ („Einige Tage mit mir“, 1988) neben Daniel Auteuil und in Patrice Lecontes Meisterwerk „Monsieur Hire“ („Die Verlobung des Monsieur Hire“, 1989) mit Michel Blanc.

1993 spielt Sandrine Bonnaire die Rolle des französischen Mythos schlechthin – im Zweiteiler „Jeanne la Pucelle“ („Die Jungfrau Johanna“) stellt sie höchst erfolgreich die Heilige Jungfrau von Orleans dar. Zu einem eindringlichen Wechselspiel mit Isabelle Huppert kommt es 1995 in Claude Chabrols Thriller „La cérémonie“ („Biester“), in welchem Sandrine Bonnnaire als dyslektisches Dienstmädchen mit ihrer Komplizin eine Großbürger-Familie ermordet – das Duo erhält 1996 für seine Darstellung gemeinsam den Hauptdarstellerpreis „Goldener Löwe“ der „Internationalen Filmfestspiele von Venedig“.

Erneut unter der Regie von Claude Chabrol steht Sandrine Bonnaire 1999 für den Krimi „Au cœur du mensonge“ („Die Farbe der Lüge“, 1998) vor der Kamera – danach kann man sie in Patrick Lecontes Beziehungsdrama „Confidences trop intimes“ („Initime Fremde“, 2003), in „L’Équipier“ („Die Frau des Leuchtturmwächters“, 2004) und in „Joueuse“ („Die Schachspielerin“, 2006) neben Kevin Kline sehen.

2007 gibt Sandrine Bonnaire mit dem Autisten-Drama „Elle s’appelle Sabine“ („Ihr Name ist Sabine“) ihr erfolgreiches Regiedebüt.

Sandrine Bonnaire ist mit dem Schauspielerkollegen und Drehbuchautor Guillaume Laurant, mit dem sie eine Tochter hat, verheiratet. Eine weitere Tochter hat sie mit dem Schauspieler William Hurt.