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Victoria Abril

Jahrelang zählt sie zu den renommiertesten europäischen Schauspielerinnen, als eine der Musen des spanischen Kult-Regisseurs Pedro Almodóvar sieht man sie in Rollen von Pornodarstellerinnen, Drogensüchtigen und andere Randgestalten – Victoria Abril wird mit zahlreichen Filmpreisen bedacht und macht sich auch als Chanson-Sängerin einen Namen

Victoria Abril kommt am 4. Juli 1959 in Madrid als Victoria Mérida Rojas zur Welt, wo sie mit mehreren Geschwistern aufwächst. Bereits im Alter von sieben Jahren versucht sie sich als Ballett-Tänzerin – mit fünfzehn Jahren verlässt sie ihr Elternhaus. In ihrem Heimatland wird sie durch die damals äußerst erfolgreichen TV-Shows „Uno, dos, tres, responda otra vez“ und „625 lineas“ einem größeren Publikum als Moderatorin bekannt, ihr erster größerer Film ist das Drama „Vincente Aranda’s Cambio de Sexo“ (1976), wo sie in der Rolle eines femininen Mannes, der sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht, erstes schauspielerisches Können zeigt.

Den internationalen Durchbruch feiert Victoria Abril 1990 in Pedro Almodóvars „Atame!“ („Fessle mich!“) – für ihre Darstellung einer drogensüchtigen Pornodarstellerin, die von Antonio Banderas gewaltsam ans Bett gefesselt wird, wobei er erfolgreich ihr Herz gewinnt, erhält sie etliche Auszeichnungen. Zwar laufen Feministinnen Sturm und brandmarken den Film als frauenverachtendes Machwerk – in den USA darf er nur in Porno-Kinos gezeigt werden – doch für Victoria Abril entwickelt sich der groteske Liebesfilm unbestritten zu einem ihrer wichtigsten Filme. 1991 glänzt die Schauspielerin an der Seite von Marisa Paredes in Pedro Almodovars Mutter-Tochter-Drama „Tacones lejanos“ („High Heels“) und 1993 kann man Victoria Abril ebenfalls unter der Regie des spanischen Kultregisseurs neben Verónica Forqué und Rossy de Palma in „Kika“ sehen.

Nach einem kurzen Intermezzo in Hollywood, wo sie neben Christian Slater „Jimmy Hollywood“ (1994) dreht, spielt Victoria Abril 2000 in der isländischen schwarzen Komödie „101 Reykjavik“ und 2001 neben Penélope Cruz und Fanny Ardant in „Sin noticias de Dios“ („Ohne Nachricht von Gott“). Zuletzt kann man sie in „Incautos“ (2004), in „Las Bandidas (Solo quiero caminar)“ (2008), in „The Woman Who Brushed Off Her Tears“ (2011) und in „Mince alors!“ (2012) sehen.

Victoria Abril wird insgesamt acht Mal für den spanischen Filmpreis „Goya“ nominiert – 1996 erhält sie ihn. Auf der „Berlinale“ 1991 wird sie mit einem „Silbernen Bären“ und 1993 mit einer „Berlinale Kamera“ geehrt.

Nachdem Victoria Abril bereits in den siebziger Jahren in Spanien einige Singles veröffentlicht, folgt 2005 ihr erstes Musikalbum „Putcheros do Brasil“, auf dem sie spanische und französische Chansons singt.

Victoria Abril ist zweimal verheiratet und hat zwei Söhne – Martin und Félix. Sie lebt in Paris.