Die Dame mit den charakteristischen Dreadlocks zählt seit Jahren zu den populärsten und erfolgreichsten Schauspielerinnen, Comedians und Moderatoren Amerikas. Whoopi Goldberg gewinnt in ihrer bald dreißigjährigen Karriere als eine von wenigen Hollywoodstars alle vier renommierten Unterhaltungspreise Amerikas – den „Oscar“, den „Tony“, den „Golden Globe“ und den „Grammy“. Sie ist die erste weibliche Moderatorin der „Academy Awards“ und bekannt für ihr vielfältiges soziales Engagement
Whoopi Goldberg kommt als Caryn Elaine Johnson am 13. November 1955 in New York City zur Welt. Ihre Mutter Emma Johnson ist Krankenschwester, ihr Vater Robert James Johnson arbeitet für die lokale Kirchengemeinde. Nachdem er die Familie verlässt wächst sie allein bei ihrer Mutter in Manhattan auf. Bereits als achtjähriges Mädchen steht sie auf der Bühne eines Kindertheaters und besucht später die School Of The Performing Arts in New York. Die Motivation, eine Schauspielkarriere einzuschlagen, geht von ihrem Vorbild Nichelle Nichols aus, die den Kommunikationsoffizier Nyota Uhura im „Raumschiff Enterprise“ spielt. Der Künstlername Whoopi Goldbergs ist eine Kombination aus dem Wort whoopie cushion – Furzkissen – und dem Namen ihrer jüdischen Vorfahren.
Erste Bühnenerfolge feiert Whoopi Goldberg am New Yorker Broadway in den Kult-Musicals „Hair“ und „Jesus Christ Superstar“. In Kalifornien ist sie Mitglied der Improvisationsgruppe „Spontaneous Combustion“ – dort entwickelt sie auch ihre Solo-Show „Spook Show“, mit der sie später unter dem Namen „Whoopi Goldberg: Direct from Broadway“ am Broadway auftritt. Dafür wird sie mit dem „Theatre World Award“ und einem „Tony Award“ ausgezeichnet.
Die Filmkarriere von Whoopi Goldberg beginnt mit ihrer Rolle als Celie in Steven Spielbergs Film „The Color Purple“ („Die Farbe Lila“, 1986) an der Seite von Oprah Winfrey. Für diese Rolle wird sie 1986 für einen „Oscar“ als „Beste Schauspielerin“ nominiert. In den achtziger und neunziger Jahren sieht man Whoopi Goldberg hauptsächlich in Rollen starker Frauen in etlichen komödiantischen und familienorientierten Filmen wie „Jumpin’ Jack Flash“ (1986), „Burglar“ („Die diebische Elster“, 1987), „Clara’s Heart“ („Claras Geheimnis“, 1988), „Homer And Eddie“ („Homer und Eddie“, 1990) und „Ghost“ („Ghost – Nachricht von Sam“, 1990). In diesem Film spielt sie eine schwindlerische Hellseherin, die Kontakt mit einem Verstorbenen aufnimmt – für diese Rolle wird sie 1990 mit einem „Oscar“ als „Beste Nebendarstellerin“ ausgezeichnet.
Mit dem zweiteiligen Nonnen-Spektakel „Sister Act“ (1992 und 1993) an der Seite von Maggie Smith festigt Whoopi Goldberg dann endgültig ihren Ruf als hervorragende Komödiantin. Weitere Filme mit Whoopi Goldberg sind „The Associate“ („Wer ist Mr. Cutty?“, 1996) neben Dianne Wiest, „Bogus“ (1996) mit Gérard Depardieu und „Girl, Interrupted“ („Durchgeknallt“, 1999) an der Seite von Winona Ryder und Vanessa Redgrave.
Zuletzt ist Whoopi Goldberg in „A Little Bit Of Heaven“ („Kein Mittel gegen Liebe“, 2011) an der Seite von Kate Hudson und Kathy Bates und in „The Muppets“ zu sehen. In den letzten Jahren übernimmt sie auch Rollen in TV-Serien – darunter „The Middle“ (2011), „Glee (2012) und „Suburgatory“ (2012).
Insgesamt spielt Whoopi Goldberg bis heute in knapp hundertfünfzig Filmen mit – sie wird zweimal für den „Oscar“ nominiert und erhält ihn einmal. Von fünf „Emmy“-Nominierungen gewinnt sie einen, für den „Golden Globe“ wird sie dreimal nominiert und gewinnt zwei davon. Dreimal erhält sie sie den „People’s Choice Award“ und fünfmal wird sie für den „American Comedy Award“ nominiert, wovon sie zwei gewinnt. 1994, 1996, 1999 und 2002 moderiert Whoopi Goldberg die „Oscar“-Verleihung.
Whoopi Goldberg ist dreimal verheiratet – von 1973 bis1979 mit Alvin Martin, aus der Ehe geht ihre einzige Tochter Alexandra hervor, von 1986 bis 1988 mit dem Kameramann David Claessen und von 1994 bis 1995 mit ihrem Schauspielkollegen Lyle Trachtenberg.
1999 bekommt Whoopi Goldberg den „Vanguard Award“ der „Gay and Lesbian Alliance Against Defamation“ für ihre engagierte Unterstützung der Gay-Community. 2003 wird sie zur Botschafterin des guten Willens der UNICEF ernannt. 2007 gibt sie das Ende ihrer Schauspielkarriere bekannt, sie wird allerdings weiterhin als Moderatorin arbeiten. Trotz dieser Ankündigung übernimmt Whoopi Goldberg im 2010 im Londoner Westend uraufgeführten und von ihr co-produzierten Musical „Sister Act“ die zweite Hauptrolle. Alle Vorführungen, in denen sie auftritt, sind restlos ausverkauft. 2011 startet das Musical auch in Wien, Hamburg und Mailand.