Als Katze „Grizabella“ im Musical „Cats“ gelingt ihr in den achtziger Jahren der Durchbruch – seitdem ist Angelika Milster von der deutschen Showbühne nicht wegzudenken. Sie brilliert als versierte Interpretin von Brecht-Songs, singt in zahlreichen Musicals, veröffentlicht Schlager-Alben und übernimmt Rollen in deutschen Fernsehserien und Kinofilmen
Angelika Milster kommt am 9. Dezember 1951 im mecklenburgischen Neustrelitz zur Welt und wächst in Hamburg auf. Nach ihrem Schulbesuch erhält sie Gesangunterricht und besucht von 1968 bis 1971 in Hamburg die Schauspielschule von Margot Höpfner, wo sie Gesang, Schauspiel, Tanz und Pantomime studiert. Nach ihrem Abschluss erhält sie am Hamburger Thalia Theater eine Rolle in „Godspell“ und wirkt im Fernsehen in „Sechs Tips für Hausfrauen“ mit. Ihr Filmdebüt hat sie 1976 in „Meine Sorgen möcht‘ ich haben“, wofür sie den „Ernst-Lubitsch-Preis“ erhält. Danach kann man Angelika Milster am Düsseldorfer Kom(m)ödchen und im Film „Eisenhans“ (1982) sehen.
Ihren endgültigen Durchbruch als Schauspielerin und Sängerin feiert Angelika Milster 1983 in der Rolle der „Grizabella“ in der deutschsprachigen Erstaufführung des Webber-Musicals „Cats“ in Wien. Sie avanciert über Nacht zum Musical-Star – der Song „Memory“ aus „Cats“ wird zu ihrem Markenzeichen – und sorgt für einen regelrechten Musicalboom. Die Langspielplatte mit der Wiener Premierenbesetzung bricht Verkaufsrekorde und wird mit einer „Goldenen Schallplatte“ ausgezeichnet.
Bereits 1985 erhält Angelika Milster ihre erste eigene Fernsehsendung – „Mein Musicalhaus“. 1988 geht die Sängerin mit Andrew Lloyd Webbes Liederzyklus „Song & Dance“ auf Europatournee und mit der „Kurt-Weill-Revue“ aus dem Berliner Theater des Westens gastiert sie 1991 in Paris und in Washington, wo sie das Publikum zu Begeisterungsstürmen hinreißt. In den folgenden Jahren übernimmt Angelika Milster im Theater des Westens diverse Hauptrollen, man kann sie in der UFA-Revue „Bombenstimmung“ (1992), in „Mein Name ist Marlene“ (1992), in „Blue Jeans“ (1994), in „Hello Dolly“ (1995), in „Gypsy“ (1996) und in „Let’s Pop“ (1997) sowie am Renaissance-Theater in Berlin im Theaterstück „Nachspiel“ in einer reinen Sprechrolle sehen.
In den neunziger Jahren übernimmt Angelika Milster eine Dauerrolle in der TV-Serie „Der Landarzt“, sie spielt neben Götz George in „Der König von Dulsberg“ (1994), mit Hape Kerkeling und Judy Winter in „Club Las Piranjas“ (1995), mit Wolfgang Stumph im Comedy-Erfolg „Salto Kommunale“ (1997), mit Fritz Wepper in „Zum Glück verrückt“ (1999) und bekommt mit „Mama ist unmöglich“ (1999) eine eigene Fernsehserie. Nebenher ist Angelika Milster Stammgast in etlichen Fernsehserien wie „Adelheid und ihre Mörder“, „Das Traumschiff“, „Balko“ und „Angie“.
Angelika Milster macht sich auch als Schlagersängerin einen Namen – in zahlreichen deutschen Musiksendungen wie der „ZDF-Hitparade“, „Melodien für Millionen“, „Die Goldene Eins“ und „Willkommen bei Carmen Nebel“ ist sie ein gern gesehener Gast. Die Sängerin nimmt Alben mit den großen Hits aus der Filmgeschichte auf und gibt Kirchenkonzerte – wofür sie sich ein neues Repertoire von klassischen und geistlichen Liedern erarbeitet. 2000 tritt Angelika Milster in der Berliner Philharmonie auf, wo sie ihr breites Repertoire zum Besten gibt, auch gastiert sie auf kleineren Bühnen mit Brecht-Songs und Chansons. 2008 kann man sie bei „Best Of Musicals“ im Friedrichstadtpalast in Berlin erleben und 2008 ist sie zusammen mit Milva und Montserrat Caballé auf dem Theaterplatz in Dresden zu sehen.
Angelika Milster hat aus erster Ehe mit dem Kunstmaler Bernd Jurgeit einen Sohn. Seit 1987 ist sie in zweiter Ehe mit dem Schweizer Dirigenten, Komponisten und Musikproduzenten André Bauer verheiratet. Zusammen leben sie in der Schweiz.