In der US-Serie “Golden Girls” feiert sie weltweite Erfolge – für ihre Rolle der sarkastischen Aushilfslehrerin Dorothy Zbornek wird Beatrice Arthur vielfach augezeichnet. Bekannt ist die Schauspielerin vor allem für ihren trockenen Humor und ihre sonore Stimme. Bevor Beatrice Arthur einem breiten Fernsehpublikum bekannt wird, kann man sie in diversen Musicalrollen und Off-Broadway-Produktionen sehen
Beatrice Arthur wird am 13. Mai 1922 in Brooklyn, New York als Bernice Frankel geboren. Mit elf Jahren zieht die Familie in den kleinen Ort Cambridge, Maryland bei Boston. Dort eröffnet ihr Vater ein Bekleidungsgeschäft. Schon mit zwölf Jahren erreicht Beatrice Artur ihre volle Körpergröße von 1,77 Metern und wird daher bei Schulaufführungen gerne in Männerrollen besetzt. Als junge Frau studiert sie am “Junior College” in Virginia und schließt ihr Studium als medizinische Laborantin ab. Die anschließende Arbeit im Krankenhaus langweilt sie dagegen so sehr, dass sie sich freiwillig zum “United States Marine Corp” meldet und damit zu einer der ersten weiblichen Rekrutinnen der USA wird.
Ab 1947 studiert Beatrice Arthur Schauspiel bei Erwin Piscator am “Dramatic Workshop” der “New School” in New York. Während dieser Zeit hält sie sich als Nachtclub-Sängerin über Wasser, legt ihren Vornamen ab, den sie nie mag, und nennt sich nach einer kurzen Ehe mit Robert Allen Arthur fortan nur noch Beatrice “Bea” Arthur, nach dem Spitznamen Ihre Mutter. Nach der Schauspielschule tritt Beatrice Arthur in einigen kleinen Rollen in Off-Broadway-Stücken auf. 1955 erlangt die Schauspielerin größere Bekanntheit in Kurt Weills Off-Broadway-Produktion der “Dreigroschenoper”, in welcher sie die Rolle der Lucy Brown spielt. Ihren Durchbruch als Broadway-Star hat Beatrice Arthur jedoch in der Uraufführung von “Anatevka” in der Rolle der Heiratsvermittlerin Jente. Weiter Broadway-Rollen folgen, darunter – an der Seite ihrer langjährigen Freundin Angela Lansbury – im Musical “Mame” als stets angetrunkene Vera Charles, wofür die Schauspielerin mit dem “Tony-Award” ausgezeichnet wird. Der spätere, von ihrem damaligen Ehemann produzierte, gleichnamige Film gerät an den Kinokassen allerdings zum Flop.
In den siebziger Jahren fasst Beatrice Arthur auch im Fernsehen immer mehr Fuß. Die Fünfzigjährige spielt in zwei Gastauftritten der erfolgreichen CBS-Sitcom “All In The Family” die Feministin Maude Findlay und stößt beim Publikum auf so große Resonanz, dass man sich entschließt, mit ihr eine eigene Serie unter dem Titel “Maude” zu entwickeln. Durch diese Rolle wird Beatrice Arthur zu einer der populärsten Fernsehdarstellerinnen der USA. In der “Maude”-Serie sorgen Themen wie Abtreibung, Alkoholismus, Depressionen, Pornografie und Rassismus zu zahlreichen kontroversen Diskussionen – einige konservative Fernsehstationen boykottierten die Ausstrahlung der Serie. 1977 erhält Beatrice Arthur für diese Rolle einen “Emmy”. “Es war herrlich”, sagt sie, als sie die Serie verlässt, “ich habe jede Minute genossen. Aber es waren sechs Jahre, und ich denke, es ist an der Zeit zu gehen.”
Zu einem Gastauftritt der Schauspielerin kommt es in Mel Brooks’ “History Of The World” (“Die verückteste Geschichte der Welt”, 1981) als Arbeitsamt-Angestellte.
Zu internationaler Berühmtheit kommt Beatrice Arthur 1985, als sie in der US-Sitcom “Golden Girls” die Rolle der Aushilfslehrerin Dorothy Zbornak übernimmt, die zusammen mit Blanche (Rue McClannahan), Rose (Betty White) und ihrer Mutter Sophia (Estelle Getty) in einer Rentner-WG in Miami lebt. Estelle Getty – ein Jahr jünger als Beatrice Arthur – spielt ihre Mutter Sophia und wird für ihre Rolle mittels Perücke und Schminke in eine alte Frau verwandelt. Für die Rolle der Dorothy erhält Beatrice Arthur 1988 den “Emmy” und wird viermal für den “Golden Globe” nominiert. 1992 verläßt sie mit den Worten “Besser geht’s nicht” die auch in Deutschland sehr beliebte Serie. Rue McClanahan sagt, Beatrice Arthur sei aus der Serie ausgestiegen, weil sie sich zuletzt zu sehr eingeschränkt gesehen habe.
In den neunziger Jahren kann man Beatrice Arthur in Serien wie “Futurama”, “Malcolm mittendrin” und “Lass es, Larry!” in einigen Gastrollen sehen. Nach mehrjähriger Fernsehtätigkeit tritt sie 2001 eine Theater-Tournee mit ihrer autobiografischen Show “And Then There’s Bea” an.
2002 kehrt Beatrice Arthur auch an den Broadway zurück. Für das Stück “Bea Arthur On Broadway: Just Between Friends” wird sie für den “Tony Award” als “Bestes Theaterevent” nominiert.
1950 heiratet Beatrice Arthur den Schauspieler und Regisseur Gene Saks. Sie adoptieren zwei Söhne – Matthew und Daniel – die Scheidung erfolgt 1978. Die Schauspielerin engagiert sich zeitlebens als Tierschützerin, für Homosexuelle und obdachlose Jugendliche.
Am 25. April 2009 stirbt Beatrice Arthur im Alter von sechsundachtzig Jahren in ihrem Haus in Los Angeles an den Folgen eines Krebsleidens.