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Bibi Johns

Bibi Johns zählt in den fünfziger Jahren des vorigen Jahrhunderts mit Hits wie „Bella Bimba“, „Zwei Herzen im Mai“ und „Aber nachts in der Bar“ zu den populärsten Schlagerstars des Landes – die blonde Schwedin spielt auch in zahlreichen deutschen Unterhaltungsfilmen mit, worin sie mit Vorliebe Sängerinnen darstellt

Bibi Johns wird am 21. Januar 1929 als Gun Birgit Johnson als Tochter eines Fuhrunternehmers im schwedischen Arboga geboren. Schon mit dreizehn Jahren gewinnt sie den ersten Preis bei einem Gesangswettbewerb, nimmt Gesangunterricht an der Stockholmer Kunstakademie und wird 1947 mit siebzehn Jahren unter dem Namen Gun Bertilson als Sängerin Ensemble-Mitglied einer Amerikanische Revue. Nach Beendigung der Schule tingelt sie mit der Gruppe „Varat Gäng“ („Junge Bande“) durch ihre schwedische Heimat. Bald nennt sie sich Bibbi Johnson und nach dem Abschluss einer Ausbildung an einer Stockholmer Modehandwerkschule schließt sie sich der damals in Schweden erfolgreichen Band „Henrik-Norin-Band“ an. Sie singt vornehmlich Titel, die zwischen Jazz und Unterhaltungsmusik angesiedelt sind, wie „How High The Moon“ oder den Doris-Day-Song „Again“.

1951 geht Bibi Johns in die USA, singt dort in Jazz-Clubs, tritt in Fernsehshows und Nightclubs auf und veröffentlicht einige Platten. Bei einem kurzen Besuch in Europa überredet sie der deutsche Plattenproduzent Nils Nobach, vor ihrer Rückkehr in die USA einige Platten in Köln aufzunehmen. Ihre erste Single „Sehnsucht“ ist so erfolgreich, dass sich Bibi Johns in Deutschland niederlässt und weitere Platten herausbringt. Mit ihrer zweiten Single „Bella Bimba“ wird Bibi Johns über Nacht zu einem der beliebtesten Stars der deutschen Unterhaltungsbranche – es folgen zahlreiche weitere Hits wie „Aber nachts in der Bar“, „Zwei Herzen im Mai“, „Ich möcht‘ auf einer Hochzeit tanzen“, „Auf Jamaica schenken abends die Matrosen“, „Die Gypsy Band“, „Mal Regen und mal Sonnenschein“, „Bum-Budi-Bum, das kann gefährlich sein“ sowie die Duette mit Peter Alexander „Wir seh’n uns wieder“, mit Bill Ramsey „Nichts gegen die Weiber“ und mit Hazy Osterwald „Geldregen“.

Schon gegen Ende der fünfziger Jahre lässt der musikalische Erfolg von Bibi Johns nach – dafür sieht man sie öfters in Fernsehshows sowie in diversen Schlagerfilmen wie „Musikparade“ (1956), „Liebe, Jazz und Übermut“ (1957), „Unter Palmen am blauen Meer“ (1957) und „Wenn Frauen schwindeln“ (1957) an der Seite von Stars der damaligen Zeit wie Karlheinz Böhm, Harald Juhnke, Paul Kuhn, Bill Ramsey und Theo Lingen. Insgesamt wirkt Bibi Johns in rund zwanzig Filmen mit. 1966 bewirbt sich die Sängerin bei den Deutschen Schlager-Festspielen in Baden-Baden, erreicht mit ihrem Titel „Schade drum“ jedoch nicht das Finale. 1971 geht sie mit Tom Jones auf Tournee. Seit den siebziger Jahren macht sich Bibi Johns auch als Malerin einen Namen – ihre surrealistischen Bilder werden in zahlreichen deutschen Städten ausgestellt.

Bibi Johns ist zweimal verheiratet – in den fünfziger Jahren kurz mit einem Amerikaner und von 1960 bis 1962 mit dem Regisseur Michael Pfleghar. Danach lebt sie einige Jahre mit dem Pianisten Peter Jacques zusammen, von 1974 bis 1990 ist der Komponist Rob Pronk ihr Lebensgefährte. Seit 1997 lebt Bibi Johns mit dem vierzig Jahre jüngeren Pianisten Alex Racic zusammen. Gemeinsam leben sie im oberbayerischen Pullach bei München.