Startseite » Komponisten » Bud Spencer

Bud Spencer

An der Seite von Terence Hill prügelt er sich als dickköpfiger, etwas phlegmatischer und enorm schlagkräftiger Charakter durch zahlreiche Western-Komödien. Bud Spencer ist ein Multitalent – im Laufe seines Lebens betätigt sich der passionierte Sportschwimmer als Sänger, Stuntman, Komponist, Musikproduzent, Drehbuchautor und Erfinder

Bud Spencer kommt am 31. Oktober 1929 im italienischen Neapel als Carlo Pedersoli zur Welt – der Sohn eines Industriellen wird 1935 ein­ge­schult und beginnt zwei Jahre später mit dem Schwimm­sport, mit dem er bald erste Preise gewinnt. 1940 zieht seine Familie wegen der Wirtschaftskrise nach Rom, wo er nach dem Besuch des Gym­na­siums ein Chemiestudium beginnt, und 1947 weiter nach Südamerika. In Brasilien, Argentinien und Uruguay geht er verschiedenen Jobs nach – unter anderem arbeitet er in Rio de Janeiro als Fließbandarbeiter und in Buenos Aires als Bibliothekar.

Mit knapp zwanzig Jahren kehrt Bud Spencer nach Italien zurück, wo er Jura studiert und sich verstärkt dem Schwimmsport widmet – er gewinnt sieben Mal in Folge die italienische Schwimm-Meisterschaft, gewinnt bei den Mittelmeerspielen 1951 eine Silbermedaille und nimmt 1952 in Helsinki und 1956 in Melbourne an den Olympischen Spielen teil. 1957 beendet er mit siebenundzwanzig Jahren seine Schwimmkarriere und kehrt nach Südamerika zurück, wo er beim Bau der „Panamericana“ und in einer Automobilfabrik in Venezuela arbeitet.

Zurück in Rom arbeitet Bud Spencer als Komponist für die italienische Plattenfirma RCA – er komponiert neapolitanische Volkslieder und Songs für Schlagersänger wie Rita Pavone. Mit eigenen Liedern tourt er durch Nachtclubs der italienischen Hauptstadt und gründet 1965 eine Firma, die Filme fürs italienische Fernsehen produziert.

Erste kleinere Filmrollen hat Bud Spencer noch unter seinem Geburtsnamen in „Quo Vadis“ (1950), „Siluri umani“ („Torpedomänner greifen an“, 1954), „Un Eroe dei nostri tempi“ („Ein Held unserer Tage“, 1955), „Il Cocco di mamma“ (1957), „A Farewell To Arms“ („In einem anderen Land“, (1957), „Hannibal“ (1959) und „La dolce vita“ („Das süße Leben“, 1960).

Weil er seinen durch den Schwimmsport bekannten Namen nicht ins Lächerliche ziehen will, nimmt Bud Spencer einen englischen Künstlernamen an – entstanden aus der Biermarke „Budweiser“ und des von ihm verehrten Schauspielers Spencer Tracy

Internationale Berühmtheit erlangt Bud Spencer 1970 mit der Western-Komödie „Lo chiamavano Trinità“ („Die rechte und die linke Hand des Teufels“) neben Terence Hill – der Streifen gilt als erster Film des Genres „Hau-Drauf-Komödie“. Mit lockeren Sprüchen und lustig inszenierten Schlägereien – legendär sind die „beidhändigen Doppelbackpfeifen“ und der „senkrechte Schlag mit der Faust auf den Kopf“ – avancieren Bud Spencer und Terence Hill bald zum beliebtesten Comedy-Duo der Zeit. Gemeinsam drehen sie weitere Filme wie „Il corsaro nero“ („Freibeuter der Meere“, 1971), „Dio perdona… io no!“ („Gott vergibt… Django nie!“, 1971), „… continuavano a chiamarlo Trinità“ („Vier Fäuste für ein Halleluja“, 1971), „Più forte, ragazzi!“ („Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“, 1972), „… altrimenti ci arrabbiamo!“ („Zwei wie Pech und Schwefel“, 1974), „Porgi l’altra guancia“ („Zwei Missionare“, 1974) und „I due superpiedi quasi piatti“ („Zwei außer Rand und Band“, 1976).

Auch ohne Terence Hill ist Bud Spencer in zahlreichen Action-Komödien zu sehen – unter anderem in „Si può fare… amigo!“ („Halleluja… Amigo“, 1971) neben Jack Palance, in „Quattro mosche di velluto grigio“ („Vier Fliegen auf grauem Samt“, 1971), in „Una ragione per vivere e una per morire“ (“ Sie verkaufen den Tod“, 1972) neben Telly Savalas, in „Anche gli angeli mangiano fagioli“ („Auch die Engel essen Bohnen“, 1973), in „Piedone lo sbirro“ („Sie nannten ihn Plattfuß“, 1973), in „Piedone a Hong Kong“ („Plattfuß räumt auf“, 1975), in „Lo chiamavano Bulldozer“ („Sie nannten ihn Mücke“, 1978) mit Raimund Harmstorf, in „Chissà perché… capitano tutte a me“ („Buddy haut den Lukas“, 1980) und in „Occhio alla penna“ („Eine Faust geht nach Westen“, 1981).

Zuletzt spielt Bud Spencer in der besonders in Italien er­folg­reichen Serie „Extralarge“ („Zwei Supertypen in Miami“), in „Un piede in paradiso“ („Wenn man vom Teufel spricht“, 1991), in „Botte di Natale“ („Die Trouble­maker“, 1994), im Autorenfilm „Padre Speranza“ („Mit Gottes Segen – Padre Speranza“, 2005), in der deutschen Agentenparodie „Mord ist mein Geschäft, Liebling“ (2009) und in der italienischen TV-Serie „I delitti del cuoco“ („Die Verbrechen des Kochs“).

2011 und 2012 erscheint Bud Spencers zweiteilige Autobiografie „Bud Spencer – mein Leben, meine Filme“ – beide Bände avancieren innerhalb weniger Tage zu Bestsellern.

1975 wird Bud Spencer ein „Bambi“ verliehen und 1979 erhält er den „Cinema-Jupiter-Preis“ als Deutschlands beliebtester Star.

Bud Spencer macht sich auch als Erfinder einen Namen – er erfindet ein Jagdgewehr mit drei Läufen, ein spezielles Türschloss und eine Zahnbürste mit integrierter Zahnpasta.

1960 heiratet Bud Spencer in Rom seine Jugendliebe Maria Amato – aus der Ehe gehen ein Sohn und zwei Töchter hervor.