Bereits in der DDR steht er auf der Theaterbühne und wirkt in diversen Fernsehfilmen mit, nach der Wende avanciert der charismatische Berliner zu einem der meist beschäftigten und populärsten Film- und Fernsehdarsteller des Landes – Henry Hübchen kennt keine Berührungsängste und überzeugt in etlichen Rollen als Playboy, Lebemann oder Kriminalkomissar
Henry Hübchen wird am 20. Februar 1947 in Berlin-Charlottenburg geboren. Bereits als Kind und Jugendlicher wirkt er in Fernseh- und Kinofilmen mit – so in einer Nebenrolle im DEFA-Film „Die Söhne der Großen Bärin“ (1965). Nach einem abgebrochenen Physik-Studium absolviert er die Ost-Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und zählt schon bald zu den profiliertesten Schauspielern der DDR. Er wird am Magdeburger Theater in klassischen Rollen in „Die Räuber“, „Dantons Tod“ oder „Amphitryon“ eingesetzt und 1974 von Benno Besson für die Ostberliner Volksbühne verpflichtet – dort spielt er neben Winfried Glatzeder und Angelica Domröse. Bekannt wird er besonders durch seine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Theaterregisseur Frank Castorf.
In der DDR spielt Henry Hübchen neben Armin Mueller-Stahl im Film „Jakob der Lügner“ (1974) von Frank Beyer nach dem gleichnamigen Roman von Jurek Becker, danach folgen diverse Auftritte in der populären Krimireihe „Polizeiruf 110“ und in der Fernsehreihe „Das große Abenteuer des Kaspar Schmeck“ (1982). Nach der Wende agiert Henry Hübchen in der Literaturverfilmung „Ein Mann für jede Tonart“ (1992) mit Gudrun Landgrebe, im mehrteiligen TV-Thriller „Der Schattenmann“ (1996) und im Fernsehdrama „Der König von St. Pauli“ (1998) neben Hilmar Thate.
Von 2003 bis 2005 ist Henry Hübchen als Partner von Uwe Steimle in der Krimireihe „Polizeiruf 110“ zu sehen, gibt die Rolle jedoch nach fünf Folgen auf, um die Rolle des Commissario Laurenti in den „Donna Leon-Krimis“ zu übernehmen.
Zu den bekanntesten Kinofilmen von Henry Hübchen zählen „Sonnenallee“ (1999) von Leander Haußmann an der Seite von Alexander Beyer, Detlev Buck und Katharina Thalbach und „Alles auf Zucker!“ unter der Regie von Dani Levy neben Hannelore Elsner, Steffen Groth und Rolf Hoppe – für seine Rolle darin wird Henry Hübchen 2005 mit dem „Deutschen Filmpreis“ als „Bester Hauptdarsteller“ geehrt. 1994 wird Henry Hübchen von der Fachzeitschrift „Theater heute“ zum Schauspieler des Jahres gewählt, 2000 erhält er den „Berliner Theaterpreis“ und 2005 den „Grimme“-Preis.
Zuletzt spielt Henry Hübchen in der Tragikkomödie „Whisky mit Wodka“ (2009), in „Goethe!“ (2010), in „Der Uranberg“ (2010), in „Polnische Ostern“ (2011), im Bio-Pic „Beate Uhse“ (2011), in „Jesus liebt mich“ (2012), in „Rat mal, wer zur Hochzeit kommt“ (2012) neben Suzanne von Borsody, in „Hai-Alarm am Müggelsee“ (2013) mit Tom Schilling und Michael Gwisdek und in „Am Hang“ (2013) neben Martina Gedeck
Henry Hübchen macht sich auch als Komponist und Songschreiber einen Namen – für die populäre DDR-Band „City“ komponiert er mehrere Lieder – unter anderem das Lied „Casablanca“ vom gleichnamigen Album. 1980 und 1981 ist er DDR-Meister im „Brettsegeln“ („Surfen“).
Henry Hübchen ist mit Sanna Hübchen verheiratet – aber getrennt lebend. Er hat zwei Töchter, von denen eine ebenfalls als Schauspielerin tätig ist.