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Joe Cocker

Die Karriere des bodenständigen Briten mit der Reibeisen-Stimme und der eigenwilligen Bühnengestik dauert ein halbes Jahrhundert lang an – Joe Cocker erobert mit zahlreichen Hits die Charts, er füllt die großen Konzertarenen und begeistert mit hervorragenden Coverversionen seine Fangemeinde

John „Joe“ Robert Cocker wird am 20. Mai 1944 im englischen Sheffield geboren wo er in einfachen Verhältnissen aufwächst. Neben seiner Ausbildung zum Gasinstallateur beginnt er unter dem Namen Vance Arnold mit fünfzehn Jahren in mehreren kleineren Bands zu spielen. Mit seiner ersten Gruppe „Vance Arnold and the Avengers“ feiert er einen kleinen Erfolg – die Band darf ein Konzert der damals noch unbekannten „Rolling Stones“ eröffnen. Mit der zweiten Band „Big Blues“ unterzeichnet Joe Cocker 1963 seinen ersten Plattenvertrag – bald darauf gründet er „The Grease Band“ und 1968 schafft er es mit dem Song „Marjorine“ zum ersten Mal in die britischen Charts.

Der Durchbruch gelingt Joe Cocker 1968 mit einer Coverversion des „Beatles“-Songs „With A Little Help From My Friends“, das sich auf Anhieb in mehreren europäischen Ländern auf den ersten Plätzen positioniert – im selben Jahr geht er auf eine größere US-Tournee und tritt auf diversen Festivals auf.

1969 ist Joe Cocker neben Joan Baez, Janis Joplin, Jimi Hendrix und Carlos Santana eine der Hauptattraktionen des legendären Woodstock-Festivals.

Zu Beginn der siebziger Jahre bekommt Joe Cocker zunehmend Alkohol- und Drogenprobleme, was sich negativ auf die Qualität und den Verkauf seiner Musik auswirkt. Um seine Rechnungen bezahlen zu können, geht er auf Tournee und muss wegen Drogendelikten und Körperverletzung einige Haftstrafen antreten. Erst 1981 geht es dank der US-Gruppe „The Crusaders“ und dem von ihnen geschriebenen Lied „I’m So Glad, I’m Standing Here Today“ mit seiner Karriere wieder bergauf.

Mit dem Album „Sheffield Steel“ feiert Joe Cocker 1982 ein kaum für möglich gehaltenes Comeback. Danach landet er diverse Chart-Hits wie das Duett mit Jennifer Warnes „Up Where We Belong“ aus dem Film „An Officer And A Gentleman“ („Ein Offizier und Gentleman“, 1983) – das Lied erhält 1983 einen „Oscar“ als „Bester Filmsong“.

1986 feiert Joe Cocker mit „Unchain My Heart“ den größten Hit seiner wechselvollen Karriere – der Song avanciert zum Welthit. Einen weiteren Erfolg feiert er im selben Jahr mit Randy Newmans „You Can Leave Your Hat On“ – der Titel wird im Film „Nine ½ Weeks“ („9½ Wochen“, 1986) gespielt und seitdem häufig für Striptease-Darstellungen genutzt. Berühmt ist auch der vom deutschen Liedermacher Hans Hartz komponierte Song „Sail Away“, den Joe Cocker für einen Werbespot neu aufnimmt. 1987 kommt es zu einer Zusammenarbeit zwischen Joe Cocker und dem deutschen Rocksänger Klaus Lage („That You’re Gone“) und 1988 tritt er als einer der wenigen westlichen Musiker in der damaligen DDR auf.

Ein Großteil der Plattenerfolge von Joe Cocker sind Cover-Versionen – zu seinen größten und bekanntesten Hits gehören „With A Little Help From My Friends“ und „She Came in Through The Bathroom Window“ („Beatles“), „The Letter („The Box Tops“), „Cry Me A River“ (Julie London), „You Are So Beautiful“ (Billy Preston), „Unchain My Heart“ (Ray Charles), „Feelin’ Alright“ (Dave Masons), „When The Night Comes“, „N’oubliez jamais“, „Summer In The City“ („Lovin‘ Spoonful“) und „First We Take Manhattan“ (Leonard Cohen).

2007 wird Joe Cocker von der britischen Königin Elizabeth II. zum „Officer Of The Order Of The British Empire“ ernannt. Im selben Jahr übernimmt er im Film „Across The Universe“ eine Nebenrolle. 2010 veröffentlicht er das Album „Hard Knocks“ und 2012 erscheint „Fire It Up“. Dank seiner großen Fangemeinde ist sämtlichen seiner in den vergangenen Jahren veröffentlichten Alben bereits vor dem Erscheinen der Goldstatus gesichert.

1987 heiratet Joe Cocker die Erzieherin Pam Baker – bis zu seinem Tod lebt das Paar zurückgezogen auf einer Ranch im US-Bundesstaat Colorado.

Joe Cocker stirbt am 22. Dezember 2014 mit siebzig Jahren in Crawford im US-Bundesstaat Colorado an den Folgen eines Krebsleidens.