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Katharine Hepburn

Sie hält bis heute den Rekord an „Oscar“-Auszeichnungen, viermal wird Katharine Hepburn die begehrte Trophäe verliehen. Die klassische Schönheit mit den gestochen scharfen Gesichtszügen ist eine Ausnahmeerscheinung unter den Hollywoodstars, sie zählt zu den beliebtesten und meistbeschäftigten Filmschauspielern des vergangenen Jahrhunderts. Als großartige Charakterdarstellerin verkörpert sie in ihren Filmen mit indirekt-hintergründigem Charme das Bild der starken und intelligenten Frau – spontan, direkt und doch beherrscht

Katharine Houghton Hepburn wird am 12. Mai 1907 in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut geboren. Sie wächst als zweites von sechs Geschwistern in einer begüterten Familie auf – ihr Vater Thomas Norval Hepburn ist Chirurg und ihre Mutter Katharine Boston-Houghton eine engagierte Frauenrechtlerin, die für das Frauenwahlrecht und die Geburtenkontrolle kämpft. Als kleines Mädchen muss Katharine Hepburn den Suizid ihres Bruders Tom verkraften – die sonst so aufgeklärten Eltern beharren darauf, dass der Tod des angeblich glücklichen Jungen die Folge eines Unfalls gewesen sei. Katharine Hepburn verfällt daraufhin in tiefe Depressionen.

Katharine Hepburn spielt als Kind im eigenen Haustheater und sammelt weitere Bühnenerfahrungen an der Eliteschule Bryn Mawr in Pennsylvania – 1928 beendet sie ihr dortiges Studium mit einem Abschluss in Philosophie und Geschichte. Einen Tag nach ihrem Schulabschluss erhält sie ihr erstes Engagement in „The Czarina“ („Die Zarin“) in Baltimore. Im Broadwaystück „The Warrior’s Husband“ macht sie dann das erste Mal die Kritiker auf sich aufmerksam und erhält daraufhin ein Angebot aus Hollywood – da sie lieber am Theater bleiben möchte, fordert sie eine Fantasiegage – die sie anstandslos erhält. Ihre erste Filmrolle hat Katharine Hepburn in „A Bill Of Divorcement“ („Eine Scheidung“, 1933) neben John Barrymore. Schon für ihren dritten Film – „Morning Glory“ („Morgenrot des Ruhms“, 1933) – neben Douglas Fairbanks Jr. bekommt die Schauspielerin 1934 einen „Oscar“ als „Beste Hauptdarstellerin“. Endgültig zum internationalen Star avanciert Katharine Hepburn in „Bringing Up Baby“ („Leoparden küsst man nicht“, 1938) an der Seite von Cary Grant. Danach folgen die „Philadelphia Story“ („Die Nacht vor der Hochzeit“, 1940) mit James Stewart, „Woman Of The Year“ („Die Frau von der man spricht“, 1940) neben Spencer Tracy, „Undercurrent“ („Der unbekannte Geliebte“, 1946) mit Robert Taylor, „The Sea Of Grass“ („Endlos ist die Prärie“, 1947) und „African Queen“ (1951) an der Seite von Humphrey Bogart.

1928 heiratet Katharine Hepburn den New Yorker Börsenmakler Ludlow Ogden Smith – die Ehe hält sechs Jahre. Danach ist sie einige Jahre mit dem Milliardär und Exzentriker Howard Hughes liiert. Später lebt sie bis zu dessen Tod mit dem Schauspielkollegen Spencer Tracy zusammen. In der Öffentlichkeit treten sie nie zusammen auf, obwohl alle Bekannten von der Beziehung wissen und diese tolerieren. Katharine Hepburn hilft Spencer Tracy dabei, mit seiner Alkoholsucht fertig zu werden – gemeinsam drehen sie neun Filme. Nach seinem Tod ruft Katharine Hepburn zum ersten Mal bei seiner Frau an – obwohl sie Spencer Tracy bis zu seinem Tod pflegt erscheint sie aus Rücksicht auf seine Familie nicht zu dessen Beerdigung.

1967 wird Katharine Hepburn für „Guess Who’s Coming to Dinner“ („Rate mal, wer zum Essen kommt“) zum zweiten Mal mit einem „Oscar“ ausgezeichnet. Kurz vor der Premiere des Filmes stirbt Spencer Tracy. Danach steht Katharine Hepburn nur noch sporadisch vor der Kamera, so in „The Lion In Winter“ („Der Löwe im Winter“, 1968) neben Peter O’Toole und und Anthony Hopkins – wofür die Schauspielerin ihren dritten „Oscar“ erhält. Danach kann man sie „The Madwoman Of Chaillot“ („Die Irre von Chaillot“, 1969) und in „The Trojan Women“ („Die Troerinnen“, 1971) sehen. 1981 spielt sie in einer Altersrolle an der Seite von Henry Fonda und Jane Fonda in der Tragikkomödie „Golden Pound“ („Am Goldenen See“) – für die Darstellung der lebensfroh-resoluten Ethel Thayer wird Katharine Hepburn mit ihrem vierten „Oscar“ ausgezeichnet. Ihre letzte Filmrolle hat die Schauspielerin in „Love Affair“ („Perfect Love Affair“, 1991) neben Warren Beatty und Annette Bening und ihre letzte Arbeit vor der Kamera ist das TV-Spiel „One Christmas“ („Eine Weihnacht“, 1994).

1983 wird Katharine Hepburn von Fachjournalisten zur „Besten Filmschauspielerin aller Zeiten“ und 1995 zur „Besten Schauspielerin in der hundertjährigen Geschichte des Films“ gewählt.

Katharine Hepburn stirbt am 29. Juni 2003 im Alter von sechsundneunzig Jahren auf ihrem Landsitz Old Saybrook in Connecticut an den Folgen eines Krebsleidens. Aus Anteilnahme an ihrem Tod wird der Broadway für eine Stunde komplett verdunkelt. Sie wird auf dem Cedar Hill Cemetery in Hartford im US-Bundesstaat Connecticut beigesetzt.