Er gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten von Hollywood und wird noch heute von seinen Landsleuten in beispielloser Weise verehrt – Henry Fonda verkörpert in seinen Filmrollen die amerikanischen Tugenden in ihrer reinsten Form. Mit seinen eindrucksvollen und unaufdringlichen darstellerischen Fähigkeiten überzeugt der Charakterdarsteller in unzähligen Leinwandklassikern wie „Früchte des Zorns“, „Spiel mir das Lied vom Tod“ oder „Am goldenen See“ und wird für seine Arbeit mit diversen Preisen geehrt
Henry Jaynes Fonda wird am 16. Mai 1905 in Grand Island im US-Bundesstaat Nebraska als Sohn von William Brace Fonda und Elma Herberta Fonda geboren. Im Alter von einem Jahr ziehen seine Eltern mit ihm und seinen beiden Schwestern nach Omaha/Nebraska, wo sein Vater als Drucker arbeitet. Henry Fonda besucht dort die Omaha Central High School – nebenher schreibt er Kurzgeschichten. Nach der Schule schreibt er sich mit dem Berufswunsch des Journalisten an der University Of Minnesota ein, beendet das Studium aber nach zwei Jahren. An der Universität trifft er auf James Stewart, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbindet.
Durch ein Zufall wird ihm im Theaterstück „You and I“ die Rolle des jugendlichen Helden angeboten – er entscheidet sich für die Schauspielerei und arbeitet zunächst als Statist, Bühnenmaler und Regie-Assistent, auch übernimmt er Jobs als Eisverkäufer, Sportlehrer und Schaufensterdekorateur.
Sein Filmdebüt gibt Henry Fonda 1935 in „The Farmer Takes A Wife“ („Der Farmer will heiraten“). Danach sieht man ihn in Filmen wie „I Dream Too Much“ (1935) neben Lucille Ball, „The Trail Of The Lonesome Pine“ („Kampf in den Bergen“, 1936), „Jezebel“ („Jezebel – Die boshafte Lady“, 1938) neben Bette Davis, „Young Mr. Lincoln“ („Der junge Mr. Lincoln“, 1939), „Jesse James“ („Jesse James, Mann ohne Gesetz“, 1939) mit Tyrone Power, „Drums Along The Mohawk“ („Trommeln am Mohawk“, 1939) neben Claudette Colbert, „The Grapes Of Wrath“ („Früchte des Zorns“, 1940), „The Lady Eve“ („Die Falschspielerin“, 1941) mit Barbara Stanwyck, „Tales of Manhattan“ („Sechs Schicksale“, 1942) an der Seite von Charles Boyer, Rita Hayworth und Ginger Rogers, „My Darling Clementine“ („Faustrecht der Prärie“, 1946), „Daisy Kenyon“ (1947) neben Joan Crawford, „Fort Apache“ („Bis zum letzten Mann“, 1948) mit John Wayne, „Mister Roberts“ („Keine Zeit für Heldentum“, 1955) neben James Cagney, „War And Peace“ („Krieg und Frieden“, 1956) an der Seite von Audrey Hepburn, Vittorio Gassman und Anita Ekberg, „The Tin Star“ („Stern des Gesetzes“, 1957) mit Anthony Perkins, „Warlock“ (1959) an der Seite von Anthony Quinn und Richard Widmark, „The Longest Day“ („Der längste Tag“, 1962) neben Paul Anka, Richard Burton und Sean Connery, „Advise And Consent“ („Sturm über Washington“, 1962) neben Charles Laughton, „Fail-Safe“ („Angriffsziel Moskau“, 1964) neben Walter Matthau und Larry Hagman, „The Dirty Game“ („Spione unter sich“, 1965) an der Seite von Vittorio Gassman, Annie Girardot und Mario Adorf und „The Boston Strangler“ („Der Frauenmörder von Boston“, 1968) neben Tony Curtis. Die wohl berühmteste Rolle von Henry Fonda ist die des sadistischen Killers in Sergio Leones Meisterwerk „C’era una volta il West“ („Spiel mir das Lied vom Tod“, 1969) an der Seite von Claudia Cardinale und Charles Bronson.
Ab den siebziger Jahren ist Henry Fonda in seiner Rollenauswahl nicht mehr so wählerisch – man sieht ihn in Filmen wie „Il mio nome è Nessuno“ („Mein Name ist Nobody“, 1973), „Midway“ („Schlacht um Midway“, 1976) an der Seite von Charlton Heston und Robert Mitchum, „Fedora“ (1978) neben William Holden und Hildegard Knef, „The Swarm“ („Der tödliche Schwarm“, 1978) mit Michael Caine und „Meteor“ (1979) neben Sean Connery, Karl Malden und Martin Landau
1978 wird Henry Fonda der „Life Achievement Award“ verliehen, 1981 wird er mit einem „Ehren-Oscar“ fürs Lebenswerk geehrt und 1982 erhält er nur wenige Monate vor seinem Tod einen weiteren „Oscar“ für seine letzte Rolle in „Golden Pound“ („Am goldenen See“) an der Seite von Jane Fonda und Katharine Hepburn.
Henry Fonda ist fünfmal verheiratet – von 1931 bis 1932 in erster Ehe mit seiner Kollegin Margaret Sullavan und von 1936 bis 1950 mit Frances Seymour Brokaw – aus der Ehe gehen die Kinder Jane und Peter hervor. In dritter Ehe lebt er bis zur Scheidung 1956 mit Susan Blanchard zusammen, beide haben ein gemeinsames Kind. Von 1957 bis 1961 ist er mit Afdera Franchetti und von 1965 bis zu seinem Tod mit Shirlee Maye Adams verheiratet.
Seine beiden Kinder aus erster Ehe – Jane Fonda und Peter Fonda – sowie seine Enkeltochter Bridget Fonda sind ebenfalls gefeierte Hollywood-Stars.
Henry Fonda stirbt am 12. August 1982 in Los Angeles.