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Lesley Gore

Mit ihrer rauchigen und etwas traurigen Stimme sorgt Lesley Gore in den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit selbstbewussten Pophits für Furore, in jener Zeit gehört sie zu den erfolgreichsten amerikanischen Sängerinnen – ihre Hits wie „It’s My Party“, „You Don’t Own Me“ und „Judy’s Turn To Cry“ gelten heute als Weltklassiker

Lesley Gore wird als Lesley Sue Goldstein am 2. Mai 1946 im New Yorker Stadtteil Brooklyn geboren und wächst im benachbarten New Jersey auf – zusammen mit ihrem Bruder spielt sie zu Hause Klavier und entdeckt den Gesang für sich. Sie studiert an der New Yorker Dwight School in Manhattan und verdient sich ihr Geld in den dortigen Hotels als Sängerin einer Studentenband.

1963 wird Lesley Gore vom Produzenten Quincy Jones entdeckt, der mit der Sechzehnjährigen einige Probeaufnahmen macht. Der Titel „It’s My Party“ entwickelt sich einige Zeit später zum Millionenerfolg, wird in den folgenden Jahren zahlreiche Male gecovert – unter anderem von Dave Stewart – und Lesley Gore wird über Nacht zum Star. 1963 hat sie noch drei weitere Top-10-Notierungen, im selben Jahr wird sie von verschiedenen Musik-Magazinen als „hoffnungsvollste weibliche Sängerin“ bezeichnet.

Bis 1969 ist Lesley Gore mit knapp dreißig Songs in den amerikanischen Charts vertreten und gehört damit zu den erfolgreichsten Sängerinnen des Jahrzehnts. Ihre bekanntesten Hits sind „Judy’s Turn To Cry“, „You Don’t Own Me“, „That’s The Way Boys Are“, „I Don’t Wanna Be A Loser“, „Maybe I Know“, „The Look Of Love“, „Sunshine, Lollipops and Rainbows“, „My Town, My Guy And Me“, „I Won’t Love You Anymore“, „We Know We’re In Love“ und „California Nights“.

Lesley Gores Hit „You Don’t Own Me“ gilt als eine der Hymnen der damals entstehenden Frauenbewegung – das Lied wird später unter anderem von Dusty Springfield, Elaine Paige, Demis Roussos und den „Blow Monkeys“ neu aufgenommen.

Abgesehen von „It’s My Party“ kann Lesley Gore außerhalb der USA keine nennenswerten Erfolge feiern. Auch ihre auf deutsch aufgenommenen Hits wie „Little, Little Liebling“, „Nur du ganz allein“, „Goodbye Tony“, „Musikant und sieben Girls“ und „Hab ich das verdient“ finden nicht den Einstieg in die Hitparaden.

Nachdem Lesley Gore zu Beginn der siebziger Jahre ihre Plattenfirma wechselt und dort noch vier nur mäßig erfolgreiche Singles aufnimmt, gilt ihre Karriere als beendet. In der folgenden Zeit macht sie sich als Theater- und Musicaldarstellerin einen Namen und tritt in einigen Spielfilmen und TV-Serien auf.

Lesley Gore macht sich auch als Songschreiberin einen Namen – unter anderem schreibt sie für Irene Cara für den Film „Fame“ („Fame – Der weg zum Ruhm“, 1980) den Titel „Out Here On My Own“, der für einen „Oscar“ nominiert wird.

Gegen Ende der siebziger Jahre tritt Lesley Gore verstärkt in Nightclubs und ab den neunziger Jahren auch auf diversen Oldie-Konzerten auf. Die Sängerin lebt jahrelang in einer lesbischen Beziehung und setzt sich für gleiche bürgerliche Rechte für gleichgeschlechtliche Partnerschaften ein. 2005 bringt sie mit „Ever Since“ nach dreißig Jahren wieder eine Platte heraus.

Von 1983 bis zu ihrem Tod lebt Lesley Gore mit ihrer Partnerin – der Schmuckdesignerin Lois Sasson – in New York. Zuletzt arbeitet sie daran, ihr Leben als Theaterstück auf die Bühne zu bringen.

Lesley Gore stirbt am 16. Februar 2015 mit achtundsechzig Jahren in New York an den Folgen einer Krebserkrankung.