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Mady Rahl

Mit verruchter Stimme und großem komödiantischen Talent verkörpert die blonde Berlinerin in über hundert Kinofilmen Salonlöwinnen, Bardamen und glamouröse Vamps – in den dreißiger und vierziger Jahren gehört sie zu den großen deutschen Unterhaltungsstars. Mady Rahls Schauspielkarriere erstreckt sich über fünf Jahrzehnte, nebenbei macht sie sich auch als Bühnen-Aktrice und Chansonsängerin einen Namen

Mady Rahl wird am 3. Januar 1915 in Berlin-Neukölln als Edith Gertrud Meta Raschke geboren – die Tochter eines Gürtlermeisters wächst in Berlin auf und erhält noch während ihrer Schulzeit ein erstes Bühnenengagement am Alten Theater in Leipzig. Sie nimmt Gesangs- und Tanzunterricht und finanziert ihre Schauspielausbildung mit einer Anstellung als Verlagssekretärin.

1936 gibt Mady Rahl in „Der Geheimnisvolle Mister X“ ihr Leinwanddebüt – danach folgen Filme wie „Truxa“ (1937), „Zu neuen Ufern“ (1937) mit Zarah Leander, Willy Birgel und Carola Höhn, „Der Unwiderstehliche“ (1937) neben Anny Ondra und „Hallo Janine“ (1939) mit Marika Rökk und Johannes Heesters.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges setzt Mady Rahl ihre Kinokarriere erfolgreich fort – sie steht noch für knapp fünfzig weitere Kinofilme in mehr oder weniger prägnanten Rollen vor der Kamera. Unter anderem sieht man sie neben Magda Schneider und Carl-Heinz Schroth in „Die Sterne lügen nicht“ (1950), in „Die Dame in Schwarz“ (1951), in „Roter Mohn“ (1956) neben Hans Moser, in „Der Fremdenführer von Lissabon“ (1956) mit Vico Torriani, in „Die Stimme der Sehnsucht“ (1956) mit Christine Kaufmann, in „Geliebte Bestie“ (1959), in „Haie und kleine Fische“ (1957) an der Seite von Hansjörg Felmy und Horst Frank, in „Das Herz von St. Pauli“ (1957) neben Hans Albers, in „Immer die Radfahrer“ (1958) neben Heinz Erhardt und Hans-Joachim Kulenkampff, in „Nacht fiel über Gotenhafen“ (1959) mit Brigitte Horney sowie in den Edgar-Wallace-Streifen „Der Fälscher von London“ (1961) und „Der Hund von Blackwood Castle“ (1968). Zu Mady Rahls letzten Arbeiten für das Kino zählt „Das Gesetz des Clans“ (1977) sowie das Gesellschaftsdrama „Der Angriff“ (1986).

Neben ihrer umfangreichen Arbeit für den Film widmet sich Mady Rahl regelmäßig der Bühnenarbeit, sie geht auf Theater-Tournee und macht sich als Chansonsängerin einen Namen. Ab den sechziger Jahren ist sie vermehrt im Fernsehen zu sehen – so unter anderem in den populären Krimi-Reihen „Tatort“, „Dem Täter auf der Spur“ und „Ein Fall für Zwei“ sowie in den TV-Serien „Die Wicherts von nebenan“ und „Die glückliche Familie“. Gegen Ende der achtziger Jahre zieht sie sich aus dem Film- und Fernsehgeschäft zurück und widmet sich der Malerei.

Mady Rahl ist dreimal verheiratet – in erster Ehe mit dem Kaufmann Theodor Reimers, danach mit dem Filmproduzenten Wilhelm Sperber und zuletzt mit dem Architekten Werner Bürkle.

Mady Rahl stirbt am 29. August 2009 im Alter von vierundneunzig Jahren in München, wo sie zuletzt in einer Seniorenresidenz lebt – sie wird auf dem Münchener Nordfriedhof beigesetzt.